«Provokation» Bazl untersucht Landung von Schweizer Flugzeug am Mont Blanc

sda

18.6.2019 - 21:07

Zwei Schweizer Bergsteiger sind am Dienstag am Mont Blanc in den französischen Alpen von der Polizei abgefangen worden, nachdem sie auf 4'450 Metern Höhe gelandet waren. 
Zwei Schweizer Bergsteiger sind am Dienstag am Mont Blanc in den französischen Alpen von der Polizei abgefangen worden, nachdem sie auf 4'450 Metern Höhe gelandet waren. 
Source: Facebook

Vielleicht war ihnen der höchste Berg Europas einfach zu hoch: Zwei Schweizer sind mit ihrem Flieger bis kurz unterhalb des Gipfels geflogen. Damit lösen sie viel Ärger aus – und eine offizielle Untersuchung des Bundes.

Zwei Schweizer Bergsteiger sind am Dienstag am Mont Blanc in den französischen Alpen von der Polizei abgefangen worden, nachdem sie mit einem Kleinflugzeug auf 4'450 Metern Höhe gelandet waren und sich auf den Weg zum Gipfel gemacht hatten.

Der Bürgermeister von Chamonix-Mont-Blanc, Eric Fournier, sprach angesichts der umweltfeindlichen Landung mit dem Flugzeug von einer «Provokation» der beiden Schweizer. Die Polizei erklärte, man suche noch nach einem passenden Wort für das Vergehen.

Polizisten hätten das Kleinflugzeug auf 4'450 Metern Höhe östlich des Mont-Blancs entdeckt – in einer Militärzone, die «grundsätzlich nicht» als Landeplatz in den Bergen zugelassen sei, sagte Polizeioberst Stéphane Bozon der Nachrichtenagentur AFP.

«Nicht tolerierbar»

Eine Identitätsüberprüfung bei den beiden Insassen des Flugzeugs habe ergeben, dass es sich um zwei Schweizer handle. Die Polizisten verwiesen die Bergsteiger des Platzes, worauf diese gleich wieder abhoben. Bürgermeister Fournier sprach von einer «nicht tolerierbaren Schädigung der Umwelt im Hochgebirge und der existierenden Massnahmen, um diese zu schützen».

Europas ungewöhnlichsten Seilbahnen:

Wegen der zahlreichen Bergsteiger, die jährlich den Mont Blanc erklimmen, kämpfen die Behörden mit den Sicherheitsbedingungen und dem Umweltschutz rund um den höchsten Berg Europas. Seit Mai müssen Bergsteiger, die die «normale» Route zum Gipfel auf 4'810 Metern nehmen, eine Reservierung für eine der Hütten vorweisen. Die Hütten waren bisher oft überbelegt.

Bazl untersucht den Bergflug

Irritiert hat das Vorgehen der beiden auch das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl), wie der «Blick» berichtet. «Wir werden eine Untersuchung gegen den Schweizer Piloten eröffnen», zitiert das Blatt Bazl-Sprecher Christian Schubert. Die Landung sei aus Sicht seiner Behörde illegal, da sie fernab von einem offiziellen Gebirgslandeplatz stattgefunden habe. 

Was für eine Strafe den zwei Schweizer Bergfliegern droht, ist laut dem Bazl-Sprecher offen. Möglich wäre eine Busse bis zu einer Höhe von 20'000 Franken, ein Ausweis-Entzug oder im Falle einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit sogar: Gefängnis.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite

sda