Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zu einem weiteren Truppenabzug in den umkämpften Gebieten im Donbass bereiterklärt. Am 4. November solle es zu einer Entmilitarisierung am Ort Petriwske im Donezker Gebiet kommen.
Das teilte er bei einem Besuch von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag in Kiew mit. Russland hatte den als «Entflechtung» bezeichneten Vorgang in dem Frontort als wichtige Voraussetzung für ein Gipfeltreffen im sogenannten Normandie-Format (Frankreich, Deutschland, Ukraine, Russland) genannt.
Zuvor hatten die Konfliktparteien – sowohl die Armee als auch die pro-russischen Separatisten – im Luhansker Gebiet bereits mit einem weiteren Truppenabzug in Solote begonnen. Die deutsche Regierung, die auch als Vermittlerin in diesem Konflikt auftritt, begrüsste dies. In einem Telefonat mit Selenskyj betonte Kanzlerin Angela Merkel, dass als nächstes auch die Entflechtung in der Ortschaft Petriwske gelinge solle.
In der Ostukraine kämpft die Armee seit 2014 gegen Separatisten, die von Russland unterstützt werden. Nach Uno-Schätzungen wurden seitdem rund 13'000 Menschen getötet. Moskau sieht sich in dem Konflikt offiziell als Vermittler.
Stoltenberg forderte indes, dass sich russische Truppen und Kriegsgerät aus der Ostukraine zurückziehen müssten. «Russland muss seine Unterstützung im Donbass beenden», sagte er. Die Nato sicherte der Ex-Sowjetrepublik weiter «praktische Unterstützung» zu. Dazu gehöre die Ausbildung ukrainischer Soldaten. Selenskyj betonte abermals, dass die Ukraine eine Mitgliedschaft in der Nato anstrebe.
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