Russland Selenskyj erinnert an Jahrestag des Staudammbruchs in Südukraine

SDA

6.6.2024 - 13:05

dpatopbilder - ARCHIV - Rettungskräfte transportieren Bewohner mit Booten, die aus einem überfluteten Viertel in Cherson evakuiert werden sollen. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist durch die Zerstörung des wichtigen Kachowka-Staudamms gefährlich eskaliert - mit noch unabsehbaren humanitären, ökologischen und militärischen Folgen. Foto: Libkos/AP/dpa
dpatopbilder - ARCHIV - Rettungskräfte transportieren Bewohner mit Booten, die aus einem überfluteten Viertel in Cherson evakuiert werden sollen. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist durch die Zerstörung des wichtigen Kachowka-Staudamms gefährlich eskaliert - mit noch unabsehbaren humanitären, ökologischen und militärischen Folgen. Foto: Libkos/AP/dpa
Keystone

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am ersten Jahrestag an die Staudammkatastrophe in der Südukraine erinnert. «Vor einem Jahr haben die russischen Besatzer den Damm und die Gebäude des Wasserkraftwerks Kachowka gesprengt», schrieb der Staatschef am Donnerstag in sozialen Netzwerken.

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Dabei bezeichnete er die Tat als eines der grössten Umweltverbrechen der russischen Invasoren seit ihrem Einmarsch. Zehntausende Menschen litten Selenskyj zufolge durch die nach dem Staudammbruch ausgelöste Flutwelle. Die Trinkwasserversorgung von mehreren Hunderttausend Menschen wurde unterbrochen. «Die unmittelbaren Folgen dieses Verbrechens waren sogar in den benachbarten Ländern unserer Schwarzmeerregion zu spüren», schrieb Selenskyj.

Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Am 6. Juni 2023 war der Staudamm am Unterlauf des Flusses Dnipro mutmasslich durch eine Sprengung zerstört worden. Mehrere Dutzend Menschen ertranken in den Fluten. Im Gebiet Cherson wurden mehrere Hundert Quadratkilometer Land und gut ein Dutzend Ortschaften überschwemmt. In dem Gebiet stellt der Dnipro die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen dar.

Auch das Kernkraftwerk Saporischschja bezog sein Kühlwasser aus dem Stausee. Für eine zuverlässige Versorgung des stillgelegten Kraftwerks sind der Internationalen Atomaufsichtsbehörde IAEA zufolge mehrere Grundwasserbrunnen gebohrt worden.