Ukraine-Übersicht Söldnertruppe Wagner eröffnet Hauptquartier in Moskau +++ Ukraine meldet knapp 75'000 getötete Russen

Agenturen/red

4.11.2022

Polen baut Zaun an Grenze nach Kaliningrad

Polen baut Zaun an Grenze nach Kaliningrad

Polen hat damit begonnen, einen Stacheldraht-Zaun an der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad zu errichten. Warschau verdächtigt Russland, über die Grenze Flüchtlinge in die EU schicken zu wollen.

03.11.2022

Russlands Präsident Putin hat angeordnet, dass Zivilisten aus der Region Cherson in Sicherheit gebracht werden sollen, wenige Stunden später wurde eine Ausgangssperre verhängt. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Angesichts der gefährlichen Rhetorik rund um den Ukraine-Krieg hat sich China dem Westen mit Warnungen vor einer nuklearen Eskalation angeschlossen. Die internationale Gemeinschaft solle sich dafür einsetzen, «dass Atomwaffen nicht eingesetzt werden können und nukleare Kriege nicht gekämpft werden dürfen», sagte Staats- und Parteichef Xi Jinping am Freitag in einem Gespräch mit Kanzler Olaf Scholz bei dessen Antrittsbesuch in Peking nach Angaben des dortigen Aussenministeriums. Auch die Aussenminister der G7 mahnten Russland, eine weitere Eskalation des Kriegs zu unterlassen, und verurteilten zugleich Atomdrohungen durch Präsident Wladimir Putin.

Der Kremlchef rechtfertigte am Tag der nationalen Einheit in Russland das Vorgehen gegen die Ukraine und erneuerte Vorwürfe gegen den Westen, der auf «Schwächung, Teilung, Zerstörung Russlands» abziele.

Medwedew zu Ukraine-Krieg: Wir verteidigen unsere Heimaterde

Zuvor hatte schon der frühere russische Staatschef Medwedew zum Tag der nationalen Einheit in Russland den Krieg gegen die Ukraine verteidigt. Wie Putin in seinen Reden stellte auch er die Ukraine als Teil Russlands dar. «Wir brauchen keine fremden Territorien, wir haben alles im Überfluss. Aber es gibt Heimaterde, auf der unsere Vorfahren gelebt haben und auf der heute unsere Menschen leben. Wir geben sie an niemanden her», schrieb Medwedew auf Telegram. Russlands Gegner in der Ukraine und im Westen seien «Teil einer sterbenden Welt», behauptete der Vizesekretär des Sicherheitsrates.

Xi und Scholz verurteilen «atomare Drohgebärden»

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz sagte nach den Gesprächen mit dem chinesischen Staatschef in Peking: «Staatspräsident Xi und ich sind uns einig: Atomare Drohgebärden sind unverantwortlich und brandgefährlich.» Mit dem Einsatz von Atomwaffen würde Russland eine Linie überschreiten, die die Staatengemeinschaft gemeinsam gezogen habe.

Xi sagte, in Eurasien müsse eine nukleare Krise vermieden werden. Die betreffenden Parteien müssten vernünftig sein, Zurückhaltung üben und Bedingungen für eine Wiederaufnahme von Verhandlungen schaffen. Die Weltgemeinschaft sollte alle Anstrengungen unternehmen, die für eine friedliche Lösung des Ukraine-Krieges förderlich seien. «Der Einsatz von nuklearen Waffen oder die Drohung damit muss abgelehnt werden», wurde Xi Jinping zitiert. Obwohl er deutlicher denn je Sorgen über den Konflikt äusserte, kritisierte Xi seinen strategischen Partner Russland wegen dessen Einmarsches in der Ukraine weiterhin nicht.

G7 warnt Moskau vor Eskalation

Die G7-Aussenminister richteten eindringliche Worte an Moskau. «Russlands unverantwortliche nukleare Rhetorik ist inakzeptabel. Jeder Einsatz von chemischen, biologischen odernuklearen Waffen durch Russland würde schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen», warnten die Chefdiplomaten der wirtschaftsstarken Demokratien am Freitag in ihrem Abschlussdokument zum G7-Treffen in Münster.

Zugleich kündigte die Runde weitere Unterstützung für die Ukraine an. Man werde dem Land helfen, seinen Bedarf an Wintervorbereitung zu decken. Dafür hätten die G7 einen Mechanismus zur Koordinierung eingerichtet, um die Ukraine bei der Reparatur, Wiederherstellung und Verteidigung ihrer Energieinfrastruktur zu unterstützen. Putin hatte zuletzt vor dem nahenden Winter besonders die Energieinfrastruktur der Ukraine angreifen lassen. Der G7 gehören neben Deutschland Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Grossbritannien an.

Ukrainische Armee berichtet von schweren Kämpfen im Donbass

Die ukrainische Armee berichtete derweil von schweren Kämpfen im Donbass. Schwerpunkte seien die Städte Bachmut und Awdijiwka, sagte Serhij Tscherewatyj, Sprecher der Armeegruppe im Osten des Landes, im ukrainischen Fernsehen. «Der Feind setzt seine Sturmangriffe fort und schiesst mit allen Arten von Rohrartillerie, Mehrfachraketenwerfern, Panzern und Mörsern», sagte der Offizier am Freitag. Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

London: Russland lässt wohl auf Deserteure in Ukraine schiessen

Russland hat nach Einschätzung der britischen Regierung im Krieg gegen die Ukraine Einheiten im Einsatz, die die eigenen Soldaten an Rückzug und Fahnenflucht hindern sollen. «Wegen niedriger Moral und Scheu vor dem Kampf haben die russischen Streitkräfte wohl begonnen, «Barrieretruppen» oder «blockierende Einheiten» einzusetzen», hiess es am Freitag in einem Bericht des Verteidigungsministeriums in London. Diese Sperrverbände drohten, Soldaten auf dem Rückzug zu erschiessen.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste in Kürze

  • Die G7-Staaten haben der Ukraine Hilfe zugesichert. Man wolle bei der Reparatur der kritischen Energie- und Wasserinfrastruktur helfen.
  • Der von Russland stellvertretend eingesetzte Gouverneur hat eine 24-stündige Ausgangssperre für Cherson angeordnet. Stunden zuvor hat bereits Kremlchef Putin die Evakuierung der Grossstadt angeordnet.
  • Chinas Staatschef Xi Jinping hat vor dem Einsatz von nuklearen Waffen oder auch der Drohung damit gewarnt.
  • Laut dem britischen Geheimdienst hat Russland spezielle Einheiten im Einsatz, die russische Soldaten vor dem Desertieren abhalten sollen.
  • Wegen notwendiger Abschaltungen waren am Morgen in Kiew rund 450'000 Haushalte ohne Strom.
  • «Den russischen Energieterror auszuhalten, ist unsere nationale Aufgabe», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
  • Die ukrainische Armee berichtet von heftigen russischen Attacken in einigen Regionen. Der Gegner habe die Intensität der Kämpfe an einzelnen Frontabschnitten verdreifacht.
  • Den Überblick über die Ereignisse vom Donnerstag findest du hier.
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  • 22 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker am Freitag

  • 21.14 Uhr

    Söldnertruppe Wagner eröffnet erstes offizielles Hauptquartier in Russland

    Die lange geheim agierende Söldnertruppe Wagner hat in St. Petersburg ihr erstes offizielles Hauptquartier in Russland eröffnet. Das berichteten Journalisten der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Am Eröffnungstag liefen Menschen in Tarnkleidung durch das Gebäude und sahen sich eine Ausstellung an, in der Drohnen gezeigt wurden.

    Der Unternehmer Jewgeni Prigoschin hatte erst kürzlich öffentlich erklärt, die Gruppe gegründet zu haben. Die Eröffnung des Büros hatte er in der vergangenen Woche in Online-Netzwerken angekündigt. Die Aufgabe des Wagner-Zentrums sei es, «ein komfortables Umfeld für die Entwicklung neuer Ideen zur Verbesserung der russischen Verteidigungsfähigkeit zu schaffen», hiess es.

    Unterdessen berichtet das ukrainische Verteidigungsministerium, dass in den vergangenen zwei Monaten mehr als 500 von der Gruppe Wagner aus russischen Gefängnissen rekrutierte Kämpfer an der Front gefallen seien.

  • 21.03 Uhr

    Russische Soldaten beschlagnahmen offenbar Wohnungen in Cherson

    Russische Soldaten beschlagnahmen nach Angaben eines Einwohners in der besetzten Regionalhauptstadt Cherson offenbar systematisch zivile Wohnungen. Der Informant, der aus Sicherheitsgründen nur seinen Vornamen Konstantin genannt wissen wollte, sagte der Nachrichtenagentur AP, Soldaten gingen von Tür zu Tür, überprüften Eigentumsurkunden und zwängen die Bewohner, sofort zu gehen, wenn sie die Eigentümerschaft der Wohnung nicht beweisen könnten.

    Konstantins Bericht könnte darauf hindeuten, dass sich die russischen Streitkräfte auf einen Häuserkampf in der von ukrainischen Truppen belagerten Stadt einrichten. «Sie zwingen die Einwohner zu gehen, und dann ziehen russische Soldaten in die geräumten Wohnungen überall in Cherson ein», sagte Konstantin. «Es gibt fast keine Lebensmittellieferungen in die Stadt, die Einwohner benutzen ihre Vorräte und stehen Schlange vor den wenigen Läden, die noch öffnen.»

    Die von Russland installierten Behörden haben die Einwohner Chersons aufgefordert, die Regionalhauptstadt zu verlassen. Sie liegt auf der rechten, westlichen Seite des Dnipro und ist offenbar durch ukrainischem Beschuss vom Nachschub über den Fluss abgeschnitten worden. Der stellvertretende Leiter der vom Kreml eingesetzten Verwaltung, Kirill Stremoussow, wiederholte am Donnerstag die Aufforderung, Cherson zu verlassen, und zwar über den Dnipro in tiefer von russischen Truppen kontrolliertes Gebiet auf der linken Seite. Er sagte da auch, das russische Militär könnte sich bald aus der Stadt Cherson zurückziehen. Am Freitag erklärte er, das sei nur ein Versuch gewesen, mehr Leute dazu zu bewegen, die Stadt zu verlassen.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Vermutung geäussert, die Russen würden einen Abzug vortäuschen, um die ukrainische Armee in die Stadt zu locken. Russische Versuche, die Bevölkerung dazu zu bewegen, in russisch kontrolliertes Gebiet auf der anderen Seite des Dnipro zu gehen, seien «Theater».

    Im Zuge der angeordneten Teilmobilmachung rekrutiert Moskau neue Soldaten für den Krieg gegen die Ukraine – auch für den Häuserkampf in der Regionalhauptstadt Cherson?
    Im Zuge der angeordneten Teilmobilmachung rekrutiert Moskau neue Soldaten für den Krieg gegen die Ukraine – auch für den Häuserkampf in der Regionalhauptstadt Cherson?
    Archivbild: Uncredited/AP/dpa
  • 20.46 Uhr

    Erdogan knüpft Nato-Norderweiterung erneut an Bedingungen

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit Blick auf die Nato-Norderweiterung von Schweden und Finnland erneut die Umsetzung mehrerer Massnahmen gefordert. Der Zeitpunkt der Zustimmung zum Beitritt hänge von den unternommenen Schritten in den Ländern ab, erklärte Erdogan dem türkischem Kommunikationsministerium zufolge am Freitag nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Die Türkei und Ungarn haben den Beitritt Schwedens und Finnlands als einzige Mitgliedsländer des Bündnisses noch nicht ratifiziert. Alle Nato-Mitglieder müssen einer Erweiterung zustimmen.

    Stoltenberg betonte bei dem Treffen einer Mitteilung des Verteidigungsbündnisses zufolge, dass die Aufnahme der beiden Länder «die Nato stärker machen wird».

    Am Vortag hatte Stoltenberg nach einem Treffen mit dem türkischen Aussenminister Mevlüt Cavusoglu gesagt, es sei an der Zeit, «Finnland und Schweden als vollständige Mitglieder der Nato zu begrüssen». Beide Länder hätten die im Juni in einem Abkommen gemachten Zusagen umgesetzt. Die Türkei hatte den Beginn der Aufnahmeverhandlungen damals blockiert mit der Begründung, beide Länder unterstützten Akteure, die die Türkei als Terrororganisationen ansehe. Eine vorläufige Aufgabe der Blockade nach der Vereinbarung war später erneuten Drohungen eines Vetos aus Ankara gewichen.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will den schwedischen Regierungschef Ulf Kristersson am Dienstag in der Türkei empfangen.
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will den schwedischen Regierungschef Ulf Kristersson am Dienstag in der Türkei empfangen.
    Archivbild: Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
  • 19.24 Uhr

    US-Aussenminister lobt Deutschlands Engagement für die Ukraine

    US-Aussenminister Antony Blinken hat das deutsche Engagement für die von Russland angegriffene Ukraine gelobt. «Ich kann nur loben, was Deutschland in den letzten fast neun Monaten zur Verteidigung der Ukraine getan hat», sagte Blinken zum Abschluss eines Treffens mit Amtskolleginnen und Amtskollegen der G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien in Münster. Deutschland sei eines der wichtigsten Geberländer – sowohl bei Waffenlieferungen als auch bei humanitärer Hilfe, sagte er weiter.

    Deutschland habe «während der gesamten G7-Präsidentschaft eine wichtige Rolle gespielt, indem es dafür gesorgt hat, dass wir alle gemeinsam die Ukraine verteidigen und Druck auf Russland ausüben, damit es seine Aggression beendet», sagte Blinken. Auch habe Berlin dafür gesorgt, «dass diejenigen von uns, die NATO-Mitglieder sind, das Notwendige tun, um unsere Verteidigungsbündnisse für den Fall zu stärken, dass Russlands Bedrohung auf die Nato übergreift.»

  • 19.09 Uhr

    Baerbock begrüsst Chinas Warnung vor Atomwaffeneinsatz durch Putin

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat die chinesischen Warnungen vor einem Atomwaffeneinsatz durch Russlands Präsident Wladimir Putin begrüsst.

    «Dass das von chinesischer Seite so deutlich heute auch nochmal angesprochen wurde, ist ein wichtiges Zeichen», sagte die Grünen-Politikerin am Freitag zum Abschluss eines Treffens mit ihren Amtskolleginnen und Amtskollegen der G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien in Münster.

    Ein Einsatz von Nuklearwaffen wäre das Schlimmste, «was man der Welt antun kann», ergänzte Baerbock. Bereits bei der Konferenz zur Nichtverbreitung von Atomwaffen im August bei den Vereinten Nationen habe man gesehen, dass Russland hier isoliert sei. Seit Beginn des Kriegs habe die internationale Gemeinschaft deutlich gemacht, auf die Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu drängen. Dazu zähle auch das Verbot eines Einsatzes von atomaren, biologischen oder chemischen Waffen.

    Annalena Baerbock spricht bei ihrer Abschlusspressekonferenz beim Treffen der G7 Aussenministerinnen und Aussenminister im Rahmen des deutschen G7-Vorstandes.
    Annalena Baerbock spricht bei ihrer Abschlusspressekonferenz beim Treffen der G7 Aussenministerinnen und Aussenminister im Rahmen des deutschen G7-Vorstandes.
    Bild: Keystone
  • 18.27 Uhr

    Kiew: Knapp 75'000 gefallene Russen seit Kriegsbeginn

    Seit Beginn der russischen Invasion auf die Ukraine sind gemäss Angaben des ukrainischen Generalstabs 74'840 russische Soldaten getötet worden. Die Zahl der Toten sei in den letzten 24 Stunden um etwa 840 gestiegen. Ausserdem seien weitere 16 Panzer, 28 gepanzerte Fahrzeuge und 8 Drohnen zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

  • 17.50 Uhr

    USA stellen weitere Militärhilfe für Ukraine bereit

    Die USA  stellen der Ukraine weitere Militärhilfen im Wert von 400 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Das kündigte das US-Verteidigungsministerium am Freitag in Washington an.

    Die militärische Unterstützung für Kiew aus den USA belaufe sich damit auf insgesamt 18,9 Milliarden Dollar seit Beginn der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden.

    Zu dem neuen Paket gehörten 45 generalüberholte T-72-Kampfpanzer sowjetischer Bauart, sagte die Vize-Sprecherin des Pentagons, Sabrina Singh. Die Panzer kämen aus Tschechien. Die Niederlande wiederum stellten ebenfalls 45 Panzer dieses Typs bereit. Insgesamt würden also 90 T-72-Kampfpanzer an die Ukraine geliefert.

    Die trilaterale Vereinbarung mit Tschechien und den Niederlanden zur Lieferung der T-72-Panzer sei ein direktes Ergebnis aus den Beratungen der sogenannten internationalen Ukraine-Kontaktgruppe, über die Waffenlieferungen an das Land koordiniert werden.

    Singh sagte zur Begründung, die Ukraine seien mit den Panzern sowjetischer Bauart vertraut. Die Einführung eines neuen Kampfpanzers auf dem Schlachtfeld wäre dagegen äusserst kostspielig, schwierig und eine grosse Herausforderung für die ukrainischen Truppen. Einige der T-72-Panzer sollten noch vor Jahresende geliefert werden, die restlichen dann im neuen Jahr.

  • 17.30 Uhr

    G7-Aussenminister*innen warnen Belarus

    Die Aussenminister und Aussenministerinnen der sieben führenden Industrienationen (G7) warnen Belarus im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg vor einer engeren Kooperation mit Russland.

    «Wenn die Behörden in Belarus ihr Land noch direkter in Russlands Krieg verwickeln, wird die G7 das Regime mit überwältigenden Kosten konfrontieren», teilen die Aussenminister nach zweitägigen Beratungen in Münster mit.

    Der belarussische Machthaber Lukaschenko ist ein enger Verbündeter des russischen Staatschefs Wladimir Putin.
    Der belarussische Machthaber Lukaschenko ist ein enger Verbündeter des russischen Staatschefs Wladimir Putin.
    Keystone

    Die Führung in Minsk werde zudem aufgefordert, russischen Streitkräften nicht länger zu erlauben, ihre Raketen von Belarus aus abzuschiessen.

  • 16.43 Uhr

    Ausgangssperre in Cherson: Greift die Ukraine an?

    In Cherson im Süden der Ukraine ist eine 24-stündige Ausgangssperre verhängt worden. Der von Russland eingesetzte stellvertretende Gouverneur Kirill Stremoussow hat diese angeordnet und begründet diese mit einem drohenden Angriff auf die Grossstadt.

    Nahe des Frontverlaufs seien Kolonnen ukrainischer Fahrzeuge gesichtet worden. Ein Angriff sei möglich.

    Bereits wenige Stunden zuvor hatte Präsident Wladimir Putin erklärt, alle Einwohnerinnen und Einwohner sollten aus dem Gebiet Cherson herausgebracht werden.

  • 16.25 Uhr

    Putin: Lage in der Ukraine war für Russland gefährlich

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat zum Feiertag der nationalen Einheit erneut den Krieg gegen die Ukraine gerechtfertigt und Vorwürfe gegen den Westen erhoben.

    «Die sogenannten Freunde der Ukraine haben die Lage so weit getrieben, dass sie für Russland gefährlich und für das ukrainische Volk selbstmörderisch wurde», sagte Putin nach Agenturangaben am Freitag in Moskau.

    Die westliche Politik ziele auf «Schwächung, Teilung, Zerstörung Russlands» ab. «Wir werden das niemals zulassen. Wir werden unser Vaterland schützen, wie unsere Vorväter das getan haben», sagte der Kremlchef bei einer Rede vor Historikern und Religionsvertretern. Erneut verunglimpfte er die Führung in Kiew als «neonazistisch» und sagte, ein Zusammenstoss mit diesem «Regime» sei unausweichlich gewesen.

    Putin hatte am 24. Februar den Einmarsch seiner Truppen in das Nachbarland befohlen. In über acht Monaten seitdem hat Russland schwere Verwüstungen in der Ukraine angerichtet und den besetzten südöstlichen Teil zu russischem Staatsgebiet erklärt. Die Ukraine wehrt sich mit ausländischer Unterstützung. Ihre Armee hat in den vergangenen Wochen russische Truppen an vielen Stellen zurückgedrängt.

    Putin unterzeichnete gleichzeitig am Freitag zwei Gesetzesänderungen, die das Aufstocken seiner geschwächten Truppen in der Ukraine ermöglichen sollen. Er schuf eine Rechtsgrundlage für Freiwilligenbataillone. Ausserdem wurde geregelt, dass Schwerverbrecher trotz ihrer Verurteilung zur Armee eingezogen werden können.

    Der 4. November wird in Russland als Tag der nationalen Einheit begangen. Er erinnert an die Vertreibung polnischer Truppen aus Moskau 1612.

  • 15.48 Uhr

    Gouverneure: Russische Drohnen abgeschossen

    Die Ukraine hat nach Angaben zweier Gouverneure mehrere russische Drohnen abgewehrt. Acht Drohnen seien in der Gegend von Nikopol abgeschossen worden, teilte der Gouverneur der Provinz Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, am Freitag mit. Eine weitere Drohne sei über der westukrainischen Region Lwiw gestoppt worden, erklärte der dortige Gouverneur Maksym Kosyzkyj.

    Neben Drohnen habe das russische Militär auch Artillerie genutzt, um Städte in der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja anzugreifen, sagte Resnitschenko. In der Stadt Tscherwonohryhoriwka seien Häuser, Autos und eine Gaspipeline beschädigt worden. Die Stadt habe keinen Strom.

    Das russische Militär gab an, es habe eine Fabrik für die Herstellung von Raketenantrieben in der Stadt Pawlohrad in der Provinz Dnipropetrowsk getroffen. Es habe auch eine Fabrik für Raketen in der nordostukrainischen Stadt Charkiw beschossen. Die Ukraine bestätigte die angeblichen Angriffe zunächst nicht.

  • 15.37 Uhr

    G7: «Atom-Rhetorik inakzeptabel»

    Die G7-Runde hat Russland vor einer weiteren Eskalation des Kriegs in der Ukraine gewarnt und insbesondere Atomdrohungen durch Präsident Wladimir Putin verurteilt. «Russlands unverantwortliche nukleare Rhetorik ist inakzeptabel. Jeder Einsatz von chemischen, biologischen oder nuklearen Waffen durch Russland würde schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen», betonten die Aussenministerinnen und Aussenminister der wirtschaftsstarken Demokratien am Freitag in ihrem Abschlussdokument zum G7-Treffen in Münster.

    Gastgeberin in herausfordernden Zeiten: Aussenministerin Baerbock empfängt in Münster ihre Amtskollegen der G7.
    Gastgeberin in herausfordernden Zeiten: Aussenministerin Baerbock empfängt in Münster ihre Amtskollegen der G7.
    Bild: dpa
  • 14.28 Uhr

    Putin unterzeichnet Gesetz zur Einberufung von Schwerverbrechern

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA ein Gesetz unterzeichnet, nach dem nun Schwerverbrecher in die Armee eingezogen werden können. Ausgenommen seien demnach aber Personen, die wegen sexuellen Kindesmissbrauchs, Verrats, Spionage oder Terrorismus verurteilt wurden.

    Wladimir Putin hat ein Gesetz unterzeichnet, wonach auch Schwerverbrecher eingezogen werden können.
    Wladimir Putin hat ein Gesetz unterzeichnet, wonach auch Schwerverbrecher eingezogen werden können.
    Archivbild: Keystone
  • 13.45 Uhr

    Xi Jinping warnt vor Einsatz von Atomwaffen

    Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat mit Blick auf den Ukraine-Krieg vor dem Einsatz von Atomwaffen oder Drohungen damit gewarnt. In seinem Gespräch mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz am Freitag in Peking sagte der Präsident nach Angaben des Aussenministeriums, die internationale Gemeinschaft solle sich dafür einsetzen, «dass Atomwaffen nicht eingesetzt werden können und nukleare Kriege nicht gekämpft werden dürfen».

    In Eurasien müsse eine nukleare Krise vermieden werden. Die betreffenden Parteien müssten vernünftig sein, Zurückhaltung üben und Bedingungen für eine Wiederaufnahme von Verhandlungen schaffen. Die Weltgemeinschaft sollte auch alle Anstrengungen unternehmen, die für eine friedliche Lösung des Ukraine-Krieges förderlich seien. «Der Einsatz von nuklearen Waffen oder die Drohung damit muss abgelehnt werden», wurde Xi Jinping zitiert.

    China unterstütze Deutschland und Europa, Friedensgespräche zu ermöglichen und eine nachhaltige Sicherheitsarchitektur in Europa aufzubauen, sagte Xi Jinping. Direkte Kritik an seinem strategischen Partner Russland wegen dessen Einmarsches in der Ukraine äusserte der chinesische Staats- und Parteichef aber weiterhin nicht.

  • 13.39 Uhr

    Ukrainische Armee berichtet von schweren Kämpfen im Donbass

    Die ukrainische Armee berichtet von schweren Kämpfen mit russischen Truppen im Donbass. Schwerpunkte seien die Städte Bachmut und Awdijiwka, sagte Serhij Tscherewatyj, Sprecher der Armeegruppe im Osten des Landes, im ukrainischen Fernsehen. «Der Feind setzt seine Sturmangriffe fort und schiesst mit allen Arten von Rohrartillerie, Mehrfachraketenwerfern, Panzern und Mörsern», sagte der Offizier am Freitag.

    Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Aber auch der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj berichtete dem Nato-Oberbefehlshaber Christopher Cavoli am Telefon, Russland habe seine Angriffe verdreifacht. Er sprach von bis zu 80 Angriffen täglich. Die Lage an der Front sei «angespannt, aber unter Kontrolle», teilte Saluschnyj auf Telegram mit.

    Gegen die ukrainischen Stellungen in Bachmut im Gebiet Donezk laufen russische Truppen, vor allem die Söldnergruppe Wagner, seit Monaten an. Awdijiwka wenige Kilometer nördlich von Donezk ist seit 2014 Frontstadt. Die russischen Truppen und Einheiten der von Moskau kontrollierten Separatisten haben dort in acht Monaten Krieg nur kleine Geländegewinne erzielen können.

  • 13.28 Uhr

    Putin ordnet Evakuierung von Cherson an

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat angeordnet, dass Zivilisten in der südukrainischen Region Cherson in Sicherheit gebracht werden sollen. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA ordnete Putin demnach an, dass alle in Cherson lebenden Zivilisten aus dem gefährlichen Gebiet herausgebracht werden. «Die Zivilbevölkerung sollte nicht leiden», zitiert RIA Putin.

    Cherson ist neben Luhansk, Donezk und Saporischschja eine von vier Regionen, die von Russland teils annektiert wurden – was die Ukraine und westliche Staaten nicht anerkennen.

    Ukrainischer Panzer Ende Oktober in der Region Cherson.
    Ukrainischer Panzer Ende Oktober in der Region Cherson.
    Archivbild: Keystone
  • 13.05 Uhr

    G7 sichern Ukraine Hilfe zu

    Der britische Aussenminister James Cleverly hat die weitere Unterstützung der G7-Staaten für die Ukraine und Länder in Afrika unterstrichen, die von den Folgen des russischen Angriffskriegs betroffen sind.

    Es sei wichtig, sowohl die Menschen in der Ukraine bei der Verteidigung zu unterstützen, als auch den Druck von Ländern auf der ganzen Welt zu nehmen, deren Bürger unter Ernährungsunsicherheit litten und noch näher an eine Hungersnot gedrängt würden, sagte er am Freitag am Rande des Treffens der G7-Aussenministerinnen und -Aussenminister in der westdeutschen Stadt Münster.

    Deshalb sei das Treffen der G7 mit «Freunden aus Afrika» so wichtig, sagte Cleverly. Nach Abschluss der Beratungen im engen G7-Kreis wollen die Ministerinnen und Minister der wirtschaftsstarken Demokratien mit Vertretern afrikanischer Staaten sowie der Regionalorganisation Afrikanische Union sprechen.

  • 12.47 Uhr

    Medwedew: Wir verteidigen unsere Heimaterde

    Der frühere russische Staatschef Dmitri Medwedew hat in einem Blog-Beitrag zum Tag der nationalen Einheit in Russland den Krieg gegen die Ukraine gerechtfertigt. Wie Präsident Wladimir Putin in seinen Reden stellte auch er die Ukraine als Teil Russlands dar. «Wir brauchen keine fremden Territorien, wir haben alles im Überfluss. Aber es gibt Heimaterde, auf der unsere Vorfahren gelebt haben und auf der heute unsere Menschen leben. Wir geben sie an niemanden her», schrieb Medwedew am Freitag auf Telegram.

    Russlands Gegner in der Ukraine und im Westen seien «Teil einer sterbenden Welt», erklärte der Vizesekretär des Sicherheitsrates. Er griff das seit kurzem in Russland kursierende Propagandamotiv auf, man habe es in der Ukraine mit teuflischen Kräften zu tun. «Ziel ist, den obersten Herrn der Hölle aufzuhalten, welchen Namen er auch annimmt - Satan, Luzifer oder Iblis», schrieb er.

    «Deshalb ist unsere Sache gerecht», schrieb er in Anlehnung an ein Zitat, mit dem die Sowjetunion 1941 zur Abwehr des deutschen Überfalls aufgerufen hatte. Medwedew, der als Präsident (2008-2012) die Hoffnung auf ein liberaleres Russland verkörperte, hat sich mehrfach besonders radikal zum Krieg in der Ukraine geäussert.

    Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew tritt seit dem russischen Angriff auf die Ukraine mit aggressiven Tönen in Erscheinung. (Archiv)
    Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew tritt seit dem russischen Angriff auf die Ukraine mit aggressiven Tönen in Erscheinung. (Archiv)
    Bild: Yekaterina Shtukina/Pool Sputnik via AP/dpa
  • 11.54 Uhr

    Erdogan und Putin wollen bedürftigen Ländern gratis Getreide liefern

    Moskau und Ankara planen türkischen Angaben zufolge Getreide kostenlos an bedürftige Länder zu liefern. «Bei meinem Gespräch mit Herrn Putin hat er gesagt: ‹Lasst uns dieses Getreide kostenlos nach Dschibuti, Somalia und in den Sudan schicken.› Wir stimmten zu», sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Istanbul am Freitag. Details sollten beim G20-Gipfel in Bali besprochen werden. Ob der russische Präsident Wladimir Putin tatsächlich an dem Gipfel Mitte November teilnimmt, ist noch nicht klar.

    Auch der Kreml hatte diese Woche mitgeteilt, Putin sei bereit, grosse Mengen an Getreide und Dünger unentgeltlich nach Afrika zu liefern. Russland ist, wie die Ukraine auch, grosser Getreideexporteur. Das Land rechnet in diesem Jahr mit einer Ernte von 150 Millionen Tonnen Getreide – davon 100 Millionen Tonnen Weizen. Darin enthalten sind auch die Erträge des Ackerlandes, das sich Moskau durch die als völkerrechtswidrig eingestufte Annexion von vier Gebieten in der Ostukraine einverleibt hat.

    Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan bleiben in Sachen Getreide in engem Kontakt. (Archiv)
    Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan bleiben in Sachen Getreide in engem Kontakt. (Archiv)
    Bild: Pavel Golovkin/AP Pool/dpa
  • 11.38 Uhr

    Medwedew beschimpft aus dem Land geflohene Russen

    Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat die nach der Entsendung russischer Truppen in die Ukraine aus Russland geflohenen Bürger als «feige Verräter» beschimpft. «Feige Verräter und gierige Überläufer sind in ferne Länder geflohen – mögen ihre Gebeine in der Fremde verrotten», schrieb Medwedew am Freitag im Onlinedienst Telegram.

    «Wir wurden von einigen verängstigten Partnern im Stich gelassen - wen kümmert das schon», fügte der ehemalige Präsident hinzu und betonte, Russland sei ohne diese Menschen «stärker und sauberer».

    Nach Beginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine im Februar waren zehntausende Russen aus dem Land geflohen. Eine zweite Fluchtwelle erfolgte, nachdem Putin am 21. September die Mobilmachung von 300'000 Reservisten verkündete.

    Seit der Entsendung russischer Truppen in die Ukraine veröffentlicht Medwedew in den sozialen Medien zunehmend anti-westliche Beiträge. Medwedew war von 2008 bis 2012 russischer Präsident, bevor er mit Putin die Rollen tauschte und bis 2020 Ministerpräsident war. Aktuell ist Medwedew Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats.

  • 10.50 Uhr

    China hofft auf «baldiges Ende» des Kriegs

    China hofft nach den Worten von Regierungschef Li Keqiang zusammen mit Deutschland auf ein «baldiges Ende» des Kriegs in der Ukraine. «Wir können uns keine weitere Eskalation leisten», sagte Li Keqiang nach Gesprächen mit Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag in Peking. Beide Seiten sollten zu Friedensgesprächen bewegt werden. Scholz hält sich zu seinem Antrittsbesuch in China auf. Dabei traf er auch als erster westlicher Regierungschef seit dessen Wiederwahl zum Parteichef mit Präsident Xi Jinping zuasmmen.

    Mit der geäusserten Besorgnis ging Li Keqiang über bisherige Stellungnahmen der chinesischen Seite hinaus. Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine im Februar gab Peking dem russischen Präsidenten Wladimir Putin meist Rückendeckung und schob den USA und der Nato die Hauptverantwortung für den Konflikt zu.

    Bislang unterstrichen Stellungnahmen meist nur allgemein die notwendige Wahrung der Souveränität und territorialen Integrität. Chinas Führung hob stets aber hervor, dass die legitime Sicherheitsinteressen aller Seiten berücksichtigt werden müssen, was sich vor allem auf Russland bezog.

    Chinas Regierungschef Li Keqiang (rechts) beim Besuch des deutschen Kanzlers Scholz in Peking.
    Chinas Regierungschef Li Keqiang (rechts) beim Besuch des deutschen Kanzlers Scholz in Peking.
    Bild: Keystone
  • 10.02 Uhr

    London: «Barrieretruppen» sollen russische Soldaten am Rückzug hindern

    Russland hat nach Einschätzung der britischen Regierung im Krieg gegen die Ukraine Einheiten im Einsatz, die die eigenen Soldaten an Rückzug und Fahnenflucht hindern sollen. «Wegen niedriger Moral und Scheu vor dem Kampf haben die russischen Streitkräfte wohl begonnen, «Barrieretruppen» oder «blockierende Einheiten» einzusetzen», hiess es am Freitag in einem Bericht des Verteidigungsministeriums in London. Diese Einheiten drohten damit, Soldaten auf dem Rückzug zu erschiessen, um Offensiven zu erzwingen.

    Ein solches Vorgehen sei auch aus früheren Konflikten bekannt. Russische Generäle seien wohl darauf aus, Stellungen bis zum Tod zu halten, so die Mitteilung weiter. «Die Taktik, Deserteure zu erschiessen, ist wahrscheinlich ein Beleg für die geringe Qualität, niedrige Moral und schlechte Disziplin der russischen Streitkräfte.»

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die Regierung der russischen Darstellung entgegentreten und Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

    Russische Rekruten im Trainingscamp in der Region Krasnodar. (Archiv)
    Russische Rekruten im Trainingscamp in der Region Krasnodar. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 9.27 Uhr

    Kiew meldet russische Offensiven in drei Richtungen

    Die russische Armee setzt Offensiven im Raum Bachmut, Awdijiwka und Nowopawliwka in der Ostukraine fort. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Verweis auf den Lagebericht des ukrainischen Generalstabs. Die russischen Angreifer versuchen demnach, die besetzten Gebiete zu halten – und die Verteidigungskräfte der Ukraine zu binden.

  • 9.16 Uhr

    Spendenaktion beschert Kiew 60 Transportpanzer

    Dank einer internationalen Spendenaktion bekommt die ukrainische Armee 60 gepanzerte Mannschaftstransporter aus alten britischen Beständen. Das teilte die Stiftung des prominenten ukrainischen TV-Moderators Serhij Prytula mit. Die Aktion hatte seit Mittwoch zum Ziel, umgerechnet 5,4 Millionen Euro für 50 Kettenfahrzeuge vom Typ FV103 Spartan zu sammeln. Am Donnerstagabend berichtete Prytula auf Twitter, das Ziel sei übertroffen. «Niemand wird unsere Nation besiegen, denn wir sind Ukrainer!», schrieb er.

    Die kleinen Panzer sollen der ukrainischen Infanterie helfen, sich geschützt auf den Gefechtsfeldern im Donbass und im Süden bei Cherson zu bewegen. Die Transporter wurden von der britischen Armee ausgemustert. Sie sollen bis zum Jahresende eintreffen. Die Stiftung hat schon mehrere Spendenaktionen für die ukrainische Armee organisiert. So wurden türkische Bayraktar-Kampfdrohnen gekauft und die Nutzung eines Radarsatelliten organisiert.

  • 8.21 Uhr

    Klitschko: 450'000 Haushalte nach Angriffen ohne Strom

    In Kiew sind nach russischen Angriffen auf die Infrastruktur am Freitagmorgen fast eine halbe Million Haushalte ohne Strom. Das teilte der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Vitali Klitschko auf Telegram mit. Wörtlich schrieb Klitschko «450'000 Verbraucher, das heisst Haushalte in Kiew, sind heute Morgen ohne Strom.» Das sei nochmal eine Zunahme zu den letzten Tagen.

    Klitschko erklärte, die «Stabilisierungsausfälle» würden aufgrund der Überlastung zentralen Einheiten der Energieversorgung der Ukraine vorgenommen. «Ich fordere alle Stadtbewohner auf, möglichst viel Strom zu sparen, denn die Situation bleibt schwierig», so Klitschko.

    Strassenverkehr am Morgen des 3. November 2022 im dunklen Kiew.
    Strassenverkehr am Morgen des 3. November 2022 im dunklen Kiew.
    Bild. Keystone
  • 7.18 Uhr

    Ukraine meldet weitere Luftangriffe

    Innerhalb von 24 Stunden hat Russland drei weitere Raketen- und 16 Luftangriffe auf Ziele in der Ukraine durchgeführt, wie das ukrainische Militär am Abend mitteilte. Ebenfalls seien demnach über 35 Städte an der Front im Süden beschossen worden genommen worden. Des Weiteren habe man mehr als 30 Aufklärungsflüge von Drohnen verzeichnet. Wie es in der Erklärung weiter hiess, habe die Ukraine 12 Angriffe auf von Russland besetzte Gebiete geflogen und dabei vier russische Flugabwehrstellungen getroffen.

  • 4.55 Uhr

    Russland testet neues Atom-U-Boot

    Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben ein neues Atom-U-Boot erfolgreich getestet. Die «Generalissimus Suworow» habe eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete vom Typ Bulawa (Nato-Code: SS-N-32) aus dem Weissmeer an der Barentssee abgefeuert, teilte das Ministerium in Moskau am Donnerstag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Der Flug der Rakete bis zum Einschlag auf einem Übungsgelände der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka sei normal verlaufen. Das U-Boot soll demnach in den Bestand der russischen Pazifikflotte eingegliedert werden.

    Russland nimmt ein neues Atom-U-Boot in Betrieb. Die «Generalissimus Suworow» sei erfolgreich getestet wurden, hiess es aus Moskau. Das Boot habe eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete abgefeuert. (Symbolbild)
    Russland nimmt ein neues Atom-U-Boot in Betrieb. Die «Generalissimus Suworow» sei erfolgreich getestet wurden, hiess es aus Moskau. Das Boot habe eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete abgefeuert. (Symbolbild)
    AFP via Getty Images
  • 2.47 Uhr

    Selenskyj: Moskaus «Energieterror» auszuhalten, ist nationale Aufgabe

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bevölkerung angesichts der massiven russischen Angriffe auf die Energie-Infrastruktur des Landes zum Durchhalten aufgerufen. «Den russischen Energieterror auszuhalten, ist jetzt unsere nationale Aufgabe», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag. Er sprach von rund 4,5 Millionen Menschen, die insbesondere in Kiew und zehn weiteren Gebieten immer wieder von Notabschaltungen betroffen seien.

    Dass Russland zuletzt verstärkt Heizkraftwerke und Stromanlagen attackiere, sei «ein Zeichen von Schwäche», sagte Selenskyj. Die russische Armee könne auf dem Schlachtfeld keine Erfolge erzielen und versuche nun, die Ukrainer auf diesem Weg zu «brechen». Dies werde aber nicht gelingen.

    Der Präsident rief die Kommunen mit Nachdruck zum Stromsparen auf. «Jetzt ist definitiv nicht die Zeit für helle Vitrinen, Schilder, Werbung und andere ähnliche Beleuchtung.» Zudem müssten die Versorger den Menschen erklären, wann und warum Bereiche abgeschaltet würden.

    «Wenn jemand acht oder zehn Stunden keinen Strom hat und auf der anderen Strassenseite alles angeschlossen ist, einschliesslich der Strassenbeleuchtung, ist das definitiv unfair», sagte Selenskyj.

    Elektriker kommen in der Region Charkiv kaum noch nach mit dem Reparieren von Stromleitungen, die durch russische Attacken beschädigt wurden. (Bild: Dimitar Dilkoff)
    Elektriker kommen in der Region Charkiv kaum noch nach mit dem Reparieren von Stromleitungen, die durch russische Attacken beschädigt wurden. (Bild: Dimitar Dilkoff)
    AFP via Getty Images
  • 1.12 Uhr

    Russland verstärkt Kämpfe an einzelnen Frontabschnitten

    Die ukrainische Armee hat von heftigen russischen Attacken in einigen Regionen berichtet. «Der Gegner hat die Intensität der Kämpfe an einzelnen Frontabschnitten verdreifacht – bis zu 80 Angriffe täglich», teilte der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, am Donnerstag in seinem Telegram-Kanal mit, ohne Details zu nennen. Bei einem Telefonat mit Nato-Oberbefehlshaber Christopher Cavoli habe er die Lage an der Front besprochen. «Die Situation ist angespannt, aber unter Kontrolle», meinte Saluschnyj. Die ukrainische Armee halte die Verteidigung «durch Mut und Geschicklichkeit» aufrecht.

    Ukrainische Soldaten halten die russischen Angreifer in der Region Donezk so gut wie möglich in Schach.
    Ukrainische Soldaten halten die russischen Angreifer in der Region Donezk so gut wie möglich in Schach.
    KEYSTONE