Politik Selenskyj: Russland geht gegen Zivilisten vor

SDA

25.2.2022 - 09:05

Wohnhäuser in Kiew sind von russischen Angriffen zerstört worden. Ukraines Präsident Selenskyj wirft Russland vor auch gegen Zivilisten vorzugehen. Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa
Wohnhäuser in Kiew sind von russischen Angriffen zerstört worden. Ukraines Präsident Selenskyj wirft Russland vor auch gegen Zivilisten vorzugehen. Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa
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Nach grossangelegten russischen Angriffen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dem Kreml ein gezieltes Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung vorgeworfen. «Das Ziel dieser Attacke ist Druck», sagte Selenskyj am Freitag in einer Videobotschaft an seine Landsleute.

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«Druck auf Sie, liebe Bürger. Druck auf unsere Gesellschaft.» Die Russen machten entgegen eigener Ankündigungen keinen Unterschied zwischen militärischen Zielen und Wohnhäusern.

Zugleich kritisierte der ukrainische Staatschef mangelnde Unterstützung aus dem Ausland: «Wir verteidigen unseren Staat allein. Die mächtigsten Kräfte der Welt schauen aus der Ferne zu.» Auch die neuen westlichen Strafmassnahmen gegen Moskau seien nicht genug: «Haben die gestrigen Sanktionen Russland überzeugt? Am Himmel über uns und auf unserer Erde hören wir, dass dies nicht ausreicht.»

An die russische Bevölkerung gerichtet sagte Selenskyj: «Liebe Bürger der Russischen Föderation, wie ich bereits sagte, wurde heute Nacht begonnen, Wohngebiete der Heldenstadt Kiew zu bombardieren. Das alles erinnert an 1941.» Damals begann nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion der Zweite Weltkrieg für das damalige kommunistische Imperium, zu dem die Ukraine gehörte.

Mit Blick auf die Menschen, die trotz Strafandrohung in Moskau und anderen Städten gegen den Krieg demonstrierten, fügte Selenskyj hinzu: «Alle Bürger, die protestieren: Wir sehen Euch.» Uniformierte russische Sicherheitskräfte gingen dabei teils mit roher Gewalt vor. Es gab mehr als 1700 Festnahmen bei den Protesten in 55 Städten Russlands, wie die Menschenrechtsgruppe OWD-Info mitteilte.