Ukraine-Übersicht Bald 90’000 gefallene Russen im Ukraine-Krieg +++ Dutzende russische Angriffe im Donbass 

Agenturen/red

28.11.2022

Besatzer: AKW Saporischschja bleibt unter russischer Kontrolle

Besatzer: AKW Saporischschja bleibt unter russischer Kontrolle

Auf ukrainischer Seite gab es zuletzt Berichte, wonach sich das russische Militär aus dem Atommeiler zurückziehen wollte.

28.11.2022

Kiew warnt vor einer neuen Angriffswelle auf die Energie-Infrastruktur des Landes. Unterdessen installieren mehrere russische Städe in Grenznähe offenbar Wegweiser zu Luftschutzkellern. Die Entwicklungen im Ticker.

H. Laube

28.11.2022

Angesichts der weiter heftigen russischen Angriffe auf die Energie-Infrastruktur in der Ukraine wird die Sorge vor den kalten Wintermonaten grösser. «Wir brauchen Generatoren und Auto-Transformatoren, die von russischen Raketenangriffen besonders betroffen sind», sagte der neue ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, im ZDF-Morgenmagazin.

In Kiew gibt es aktuell nur wenige Stunden Strom am Tag. Mit Transformatoren soll aus dem Hochspannungsnetz Strom für die Elektrizitätsversorgung – für die wiederum niedrige Spannungen benötigt werden – geholt werden.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Ukrainer zuvor in einer Videobotschaft auf einen langen, harten Kriegswinter eingestimmt. Die Russen würden angreifen, «solange sie Raketen haben», sagte er.

Am Montag reisten sieben Aussenminister nordischer und baltischer Staaten in die Ukraine. «Wir, die Aussenminister von Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden, sind heute in Kiew in voller Solidarität mit der Ukraine. Trotz Russlands Bombenhagel und barbarischer Brutalität wird die Ukraine gewinnen», twitterten mehrere Diplomaten wortgleich zu einem Foto vom Bahnsteig.

Klitschko ruft im Streit mit Selenskyj zur Einheit auf

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko rief im Konflikt mit Präsident Selenskyj erneut zur Einheit auf. «Wenn der Krieg vorbei ist, dann kann man Innenpolitik spielen», sagte der 51-Jährige in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine. Die Einigkeit aller sei für den ukrainischen Sieg nötig. Vergangene Woche hatte Selenskyj die Kiewer Stadtverwaltung wegen angeblich nicht funktionierender Aufwärmpunkte kritisiert. Klitschko und Selenskyj gelten als mögliche Rivalen bei den nächsten Präsidentschaftswahlen.

Weiter Stromabschaltungen in Kiew nach russischen Raketenangriffen

Fünf Tage nach massiven russischen Raketenangriffen hat die Hauptstadt Kiew weiter mit unangekündigten Notabschaltungen bei der Stromversorgung zu kämpfen. 55 Prozent der Haushalte seien davon betroffen, teilte die Militärverwaltung der Drei-Millionen-Stadt am Montag bei Telegram mit. Die Notabschaltungen sollten dabei nicht länger als fünf Stunden dauern. Vorher hatte der örtliche Versorger angekündigt, jedem Kunden zumindest vier Stunden Strom täglich zu liefern. Die Reparaturen der Schäden dauerten an. Bürgermeister Klitschko erwartet, dass die Probleme noch bis zum Frühling anhalten.

Russland: Kein Abzug von AKW Saporischschja

Der Kreml hat Gerüchte über einen bevorstehenden Abzug russischer Truppen aus dem besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja zurückgewiesen. «Es sollte nicht nach irgendwelchen Zeichen gesucht werden, wo keine sind und keine sein können», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Nachrichtenagentur Interfax. Auch die russische Besatzungsverwaltung des im September völkerrechtswidrig annektierten Gebiets Saporischschja sprach von Falschinformationen. Am Wochenende hatte der Chef des ukrainischen Atomkonzerns Enerhoatom, Petro Kotin, einen baldigen Abzug des russischen Militärs in Aussicht gestellt.

Ukrainischer Armeesprecher: Dutzende russische Angriffe im Donbass

Auch bei Kälte, Schneeregen und Regen dauern die schweren Kämpfe im Donbass im Osten der Ukraine an. Dabei wehrten die ukrainischen Streitkräfte täglich Dutzende von Angriffsversuchen russischer Soldaten ab, sagte Serhij Tscherewatyj, Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Armee, am Montag. Im Mittelpunkt der schwersten Kämpfe seien die Gebiete um Bachmut und Awdijiwka. Dabei setzten die russischen Streitkräfte neben Rohrartillerie auch Raketenwerfer, Minenwerfer und Panzer ein, mit Unterstützung ihrer Kampfflugzeuge.

Im Schnitt führe die russische Armee dort rund 200 Artillerieschläge täglich. «Aber trotz dieser Bemühungen schafft es der Feind schon seit Monaten nicht, unsere Verteidigung zu durchbrechen», sagte Tscherewatyj.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste im Überblick

  • Auch bei Kälte, Schneeregen und Regen dauern die schweren Kämpfe im Donbass im Osten der Ukraine an.
  • Nach ihrem Rückzug aus Cherson beschiessen russische Truppen die Stadt laut dem britischen Geheimdienst täglich. 
  • Das besetzte AKW Saporischschja bleibt laut der pro-russischen Verwaltung unter der Kontrolle Russlands.
  • Das «Kyiv Investment Forum» widmet sich in diesem Jahr unter anderem den Wiederaufbauplänen für die ukrainische Hauptstadt – und tagt aus Sicherheitsgründen dieses Mal nicht in Kiew, sondern in Brüssel. Auftreten soll am Montag unter anderen Bürgermeister Vitali Klitschko.
  • Der britische Premierminister Rishi Sunak will keine Abstriche an den von seinen Vorgängern der Ukraine gewährten Hilfen vornehmen.
  • Norwegens Verteidigungsminister hat die Wichtigkeit der Präsenz von Verbündeten in den Gewässern vor der Küste seines Landes hervorgehoben.
  • Die Entwicklungen von Sonntag findest du hier.
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  • 22 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Montag

  • 21.55 Uhr

    Abrüstungsgespräche zwischen Moskau und Washington vertagt

    Eigentlich wollten sich Ende November Russland und die USA zusammensetzen, um über eine Reduzierung strategischer Atomwaffen zu sprechen. Doch die Gespräche sind erst einmal auf Eis gelegt.

    «Russland hat das Treffen einseitig verschoben und erklärt, neue Termine vorzuschlagen», teilte das US-Aussenministerium mit. Das Aussenministerium in Moskau bestätigte die Verschiebung.

    Eigentlich sollten in Kairo vom 29. November bis 6. Dezember Gespräche über die Zukunft des Vertrags laufen. Geplant war, dass beide Seiten während der Konsultationen die jeweiligen Vorwürfe der Gegenseite anhören. Das betrifft vor allem die Frage der gegenseitigen Inspektionen von strategischen Waffen.

    «Wir haben noch keine wirklich solide Antwort von den Russen erhalten, warum sie das Treffen verschoben haben», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby. Man werde nun versuchen, herauszufinden, was passiert sei. «Es ist wichtig – nicht nur wichtig für unsere beiden Nationen. Es ist wichtig für den Rest der Welt», sagte Kirby über die Gespräche.

    Eine mobile Startrampe für die atomwaffenfähige Interkontinentalrakete Topol-M während einer Militärparade in Russland.
    Eine mobile Startrampe für die atomwaffenfähige Interkontinentalrakete Topol-M während einer Militärparade in Russland.
    Archivbild: dpa
  • 21.28 Uhr

    Bald 90’000 gefallene Russen im Ukraine-Krieg

    Regelmässig veröffentlicht der ukrainische Generalstab aktuelle Zahlen zu den russischen Verlusten seit Kriegsbeginn am 24 Februar. Demnach haben derzeit 87’900 russische Soldaten ihr Leben im Kampf verloren. Täglich sterben laut ukrainischen Angaben rund 400-600 Soldaten an der Front. Somit wird wohl noch in dieser Woche der neunzigtausendsten russische Kämpfer im Krieg fallen.

    Laut dem aktuellen Bericht seien drei weitere Panzer, fünf gepanzerte Fahrzeuge und zwei Artillerie-Systeme in den vergangenen 24 Stunden zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen

  • 20.12 Uhr

    Nato-Aussenminister beraten über Winterhilfe für die Ukraine

    Die Aussenminister der Nato-Staaten beraten ab Dienstag auf einem zweitägigen Treffen in Bukarest über Winterhilfen für die Ukraine im russischen Angriffskrieg (ab 13.30 Uhr MEZ). Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwartet von den Mitgliedsländern Zusagen etwa für warme Kleidung, Medikamente und Drohnen-Störsysteme. Am Dienstagabend ist ein Arbeitsessen mit dem ukrainischen Aussenminister Dmytro Kuleba geplant.

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) leitet am Rande der Nato-Tagung am Dienstagnachmittag ein Treffen der sieben grossen Industriestaaten (G7) mit bis zu 20 Partnerländern. Im Zentrum steht der Wiederaufbau des ukrainischen Stromnetzes. Polen hatte Deutschland zuletzt aufgerufen, das angebotene Patriot-Luftabwehrsystem an Kiew zu liefern und die Ukraine damit auch vor weiteren russischen Angriffen auf die Energie-Infrastruktur zu schützen.

  • 19.03 Uhr

    Ukrainische Präsidentengattin fordert «globale Antwort» auf sexuelle Gewalt im Krieg

    Die ukrainische Präsidentengattin Olena Selenska hat eine «globale Antwort» auf den Einsatz sexueller Gewalt als Kriegswaffe gefordert. «Jeder weiss von der grossen Zahl an Vergewaltigungen» durch russische Soldaten im Ukraine-Krieg, sagte sie auf einer von der britischen Regierung ausgerichteten Konferenz zu sexueller Gewalt in Konflikten in London am Montag. Die russischen Soldaten «gehen sehr offen damit um».

    Sexuelle Gewalt und Sexualverbrechen zählten inzwischen zum «Arsenal» der russischen Truppen, um «die Ukrainer zu demütigen», fügte Selenska hinzu. Die ukrainische Staatsanwaltschaft untersuche mehr als hundert solcher mutmasslichen Verbrechen, die tatsächliche Zahl liege deutlich höher. Die Betroffenen scheuten sich jedoch oftmals davor, die Taten öffentlich zu machen, sagte die Präsidentengattin. Sie hätten Angst vor einer Stigmatisierung oder einer Rückkehr der Täter.

    «Deshalb ist es äusserst wichtig, dies als Kriegsverbrechen anzuerkennen und alle Täter zur Rechenschaft zu ziehen», sagte sie. «Es muss eine globale Antwort darauf geben. Leider wird es immer wieder zu solchen Kriegsverbrechen kommen, solange die Soldaten glauben, dass sie straffrei ausgehen können.»

    Olena Selenska, First Lady der Ukraine, möchte, dass Vergewaltigungen und sexuelle Gewalt als Kriegsverbrechen anerkannt werden und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.. 
    Olena Selenska, First Lady der Ukraine, möchte, dass Vergewaltigungen und sexuelle Gewalt als Kriegsverbrechen anerkannt werden und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.. 
    Archivbild: Sebastian Gollnow/dpa
  • 18.45 Uhr

    Ukrainischer Armeesprecher: Dutzende russische Angriffe im Donbass

    Auch bei Kälte, Schneeregen und Regen dauern die schweren Kämpfe im Donbass im Osten der Ukraine an. Dabei wehrten die ukrainischen Streitkräfte täglich Dutzende von Angriffsversuchen russischer Soldaten ab, sagte Serhij Tscherewatyj, Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Armee, am Montag. Im Mittelpunkt der schwersten Kämpfe seien die Gebiete um Bachmut und Awdijiwka. Dabei setzten die russischen Streitkräfte neben Rohrartillerie auch Raketenwerfer, Minenwerfer und Panzer ein, mit Unterstützung ihrer Kampfflugzeuge.

    Im Schnitt führe die russische Armee dort rund 200 Artillerieschläge täglich. «Aber trotz dieser Bemühungen schafft es der Feind schon seit Monaten nicht, unsere Verteidigung zu durchbrechen», sagte Tscherewatyj.

  • 18.33 Uhr

    Selenskyj würdigt Aussenministerbesuch als «wichtiges Signal»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Gruppenreise von sieben Aussenministern der baltischen und nordischen Staaten nach Kiew als Zeichen der Solidarität begrüsst. «Ihr Besuch ist ein wichtiges Signal der Unterstützung und Solidarität von befreundeten Partnerländern der Ukraine, gerade in Zeiten der ernsthaftesten Herausforderungen», erklärte Selenskyj am Montag über Telegram. Die Chefdiplomaten von Norwegen, Schweden, Finnland, Island, Estland, Lettland und Litauen waren gemeinsam in die ukrainische Hauptstadt gekommen.

    «Wir, die Aussenminister von Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden, sind heute in Kiew in voller Solidarität mit der Ukraine. Trotz Russlands Bombenhagel und barbarischer Brutalität wird die Ukraine gewinnen», teilten mehrere Aussenminister wortgleich auf Twitter mit. Dazu stellten sie ein Gruppenbild am Bahnsteig vor einem Zug.

  • 18.21 Uhr

    Belarussischem Friedensnobelpreisträger drohen bis zu zwölf Jahre Haft

    Dem in Belarus inhaftierten Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki drohen nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation bis zu zwölf Jahre Gefängnis. Ihm und mehreren anderen Aktivisten werde vorgeworfen, Bargeld nach Belarus geschmuggelt zu haben, um Oppositionsgruppen zu finanzieren, erklärte die von Bjaljazki gegründete Organisation Wjasna am Montag. Ihnen drohen laut Wjasna «sieben bis zwölf Jahren Haft». Ein Termin für den Prozess stehe noch nicht fest.

    Der Fall wird als Vergeltungsaktion des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko gesehen, der seit 1994 in dem Land an der Macht und ein Verbündeter Russlands ist. Lukaschenko geht gegen jede Form von Kritik vor, besonders seit der grossen Protestbewegung nach den Wahlen im Sommer 2020. Lukaschenko beanspruchte den Sieg bei den vom Westen als gefälscht angesehenen Wahlen für sich.

    Ales Bjaljatzki Bjaljazki hatte in diesem Jahr den Friedensnobelpreis wegen seines Einsatzes für Menschenrechte zusammen mit der russischen Organisation Memorial und der ukrainischen Menschenrechtsorganisation Zentrum für bürgerliche Freiheiten erhalten. Belarus hatte die Auszeichnung als «politisierte Entscheidung» kritisiert.
    Ales Bjaljatzki Bjaljazki hatte in diesem Jahr den Friedensnobelpreis wegen seines Einsatzes für Menschenrechte zusammen mit der russischen Organisation Memorial und der ukrainischen Menschenrechtsorganisation Zentrum für bürgerliche Freiheiten erhalten. Belarus hatte die Auszeichnung als «politisierte Entscheidung» kritisiert.
    Archivbild: Sergei Grits/AP/dpa
  • 18.08 Uhr

    Stoltenberg erwartet Dialog über zusätzliche Flugabwehr für Ukraine

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rechnet mit neuen Gesprächen über die Lieferung zusätzlicher Flugabwehrsysteme an die Ukraine. Er erwarte, dass von dem Treffen der Aussenminister in Bukarest die Botschaft ausgehe, dass man bei der Bereitstellung von Luftverteidigungssystemen noch mehr tun müsse, sagte der Norweger am Montag am Rande eines Termins mit dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis. Dies gelte auch für die Lieferung von Ersatzteilen und von Munition sowie für die Ausbildung von Soldaten.

    Russlands Präsident Wladimir Putin versuche, den Winter als Kriegswaffe gegen die Ukraine einzusetzen, sagte Stoltenberg in Anspielung auf die jüngsten russischen Raketen- und Drohnenangriffe auf die Energieinfrastruktur. «Wir müssen der Ukraine helfen, sich gegen diese schreckliche Art der Kriegsführung zu verteidigen.»

    Bereits am Freitag hatte Stoltenberg deutlich gemacht, dass für ihn auch eine Lieferung von deutschen Patriot-Flugabwehrsystemen in die Ukraine nicht tabu wäre. Wenn es Spezialisten brauche, um diese Systeme zu bedienen, könnten Ukrainer dafür in einem Nato-Staat ausgebildet werden. Die Entscheidung, ob der Ukraine ein System geliefert werde, sei eine nationale Entscheidung, betonte Stoltenberg auf die Frage, ob eine Abgabe von Patriots ein «No-Go» sei.

    Deutschland hat Polen Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot zur Sicherung des polnischen Luftraums angeboten. Warschau regte dann aber eine Verlegung direkt in die Ukraine an. 
    Deutschland hat Polen Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot zur Sicherung des polnischen Luftraums angeboten. Warschau regte dann aber eine Verlegung direkt in die Ukraine an. 
    Archivbild: Axel Heimken/dpa
  • 16.37 Uhr

    Nato-Beitritt: Türkei will weitere Schritte von Finnland und Schweden

    Wegen des von Schweden und Finnland angestrebten Nato-Beitritts will der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu die Aussenminister der beiden Länder am Dienstag treffen.

    «Der Prozess verläuft positiv» – dennoch gebe es noch weitere Schritte zu unternehmen, sagte Cavusoglu nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. Die trilaterale Zusammenkunft solle am Rande des Treffens der Nato-Aussenminister in Bukarest stattfinden. 

    Es gebe noch Erwartungen hinsichtlich «konkreter» Schritte, etwa bei «gesetzlichen Regelungen» und «Auslieferungen», sagte Cavusoglu. Probleme gebe es vor allem mit Schweden, sagte er. Stockholm hatte sich zuletzt jedoch deutlich auf Ankara zubewegt. Zu den Forderungen Ankaras gehört vor allem die Auslieferung angeblicher «Terroristen».

    28 von 30 Mitgliedsstaaten des Verteidigungsbündnisses haben dem Beitritt der nordeuropäischen Staaten zugestimmt, nur in Ungarn und der Türkei steht die Ratifizierung der Beitrittsprotokolle noch aus.

  • 16.07 Uhr

    Abrüstungsgespräche auf Eis gelegt

    Geplante Abrüstungsgespräche zwischen Moskau und Washington zu strategischen Atomwaffen sind kurzfristig verschoben worden. «Russland hat einseitig das Treffen verschoben und erklärt, neue Daten vorzuschlagen», teilte die US-Botschaft in Moskau der Tageszeitung «Kommersant» zufolge am Montag mit. Das Aussenministerium in Moskau bestätigte die Verschiebung der geplanten Konsultationen.

    Der ursprünglich noch zwischen US-Präsident Ronald Reagan und dem sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow unterzeichnete START-Vertrag zur Reduktion strategischer Atomwaffen war zuletzt im Februar 2021 um fünf Jahre verlängert worden.

    Eigentlich sollten in Kairo vom 29. November bis 6. Dezember Gespräche über die Zukunft des Vertrags laufen. Geplant war, dass beide Seiten während der Konsultationen die jeweiligen Vorwürfe der Gegenseite anhören. Das betrifft vor allem die Frage der gegenseitigen Inspektionen von strategischen Waffen. Russland hatte im August, wenige Monate nach Kriegsbeginn gegen die Ukraine, die Kontrolle seines Atomwaffenarsenals durch die USA gestoppt. Die Begründung war, dass eine russische Überprüfung amerikanischer Atomwaffen durch die westlichen Sanktionen behindert werde.

  • 15.18 Uhr

    Russische Städte stellen Wegweiser zu Luftschutzkellern auf

    In mehreren russischen Städten sind vor dem Hintergrund des von Moskau begonnenen Angriffskriegs in der Ukraine Medienberichten zufolge Wegweiser zu Bombenschutzkellern aufgehängt worden. «In Rostow am Don wurde solch ein Wegweiser im Stadtzentrum aufgestellt», berichtete das Internetportal Mediazona am Montag. Vor allem Regionen nahe der ukrainischen Grenze sind von dieser behördlichen Massnahme betroffen. Berichte gibt es auch aus den Städten Kursk, Belgorod und Brjansk.

    Ukrainische Artillerie in der Region Donezk. 
    Ukrainische Artillerie in der Region Donezk. 
    Archivbild: Keystone
  • 14.54 Uhr

    Kreml: Kein Abzug aus AKW Saporischschja geplant

    Der Kreml hat Gerüchte über einen angeblich bevorstehenden Abzug russischer Truppen aus dem besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja zurückgewiesen. «Es sollte nicht nach irgendwelchen Zeichen gesucht werden, wo keine sind und keine sein können», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Auch die russische Besatzungsverwaltung des im September völkerrechtswidrig annektierten Gebiets Saporischschja sprach von Falschinformationen.

    Am Wochenende hatte der Chef des ukrainischen Atomkonzerns Enerhoatom, Petro Kotin, einen baldigen Abzug des russischen Militärs aus dem AKW in Aussicht gestellt. «In den vergangenen Wochen haben wir Informationen erhalten, dass sie möglicherweise vorhaben, das Atomkraftwerk Saporischschja zu verlassen», sagte Kotin im ukrainischen Fernsehen. «Man hat den Eindruck, dass sie ihre Koffer packen und alles stehlen, was sie finden können», sagte er. Unabhängig überprüfen liessen sich diese Aussagen allerdings nicht.

  • 14.17 Uhr

    Aussenminister nordischer und baltischer Staaten in Kiew

    Sieben Aussenminister der nordischen und baltischen Staaten sind am Montag gemeinsam in die von Russland angegriffene Ukraine gereist. «Wir, die Aussenminister von Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden, sind heute in Kiew in voller Solidarität mit der Ukraine. Trotz Russlands Bombenhagel und barbarischer Brutalität wird die Ukraine gewinnen», erklärten mehrere Chefdiplomaten der sieben Staaten im Nordosten Europas wortgleich über Twitter. Dazu stellten sie ein Gruppenbild am Bahnsteig vor einem Zug.

    Nach Angaben von Estlands Aussenminister Urmas Reinsalu soll mit dem Besuch ein Zeichen der Solidarität gesendet werden. «Wir werden die Ukraine weiterhin militärisch, wirtschaftlich und politisch unterstützen», sagte er. Die nordischen und baltischen Staaten arbeiten in vielen Bereichen eng zusammen und stimmen sich regelmässig in bestimmten Politikfeldern ab.

  • 13.37 Uhr 

    Kiew rechnet mit neuer Welle von Raketenangriffen

    Die Ukraine hat am Montag davor gewarnt, dass Russland eine neue Angriffswelle auf die Energie-Infrastruktur des Landes vorbereite. Nach Angaben einer Armeesprecherin wurde kürzlich ein russisches Kriegsschiff mit Raketen an Bord ins Schwarze Meer verlegt. «Dies deutet darauf hin, dass Vorbereitungen im Gange sind», erklärte die Sprecherin. «Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Beginn der Woche von einem solchen Angriff geprägt sein wird.»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Ukrainer bereits am Sonntagabend in seiner Fernsehansprache vorgewarnt, dass Russland neue Luftangriffe vorbereite. Moskaus Streitkräfte würden ihr Programm der systematischen Angriffe so lange weiter betreiben, wie sie über Raketen verfügten, sagte Selenskyj. Der Staatschef fügte hinzu, dass sich die Armee und der gesamte Staat auf die Angriffe vorbereite - auch mit den westlichen Partnern.

    Ein russisches Kriegsschiff feuert im Oktober 2022 eine Rakete auf die Ukraine ab. 
    Ein russisches Kriegsschiff feuert im Oktober 2022 eine Rakete auf die Ukraine ab. 
    Handout Russisches Verteidgiungsministerium. 
  • 13.19 Uhr

    Borrell: Putin will Ukraine zum «schwarzen Loch machen«

    Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat den Ukrainern weitere Unterstützung in den kalten Wintermonaten zugesagt. Der russische Präsident Wladimir Putin versuche weiter, «die Ukraine zu einem schwarzen Loch zu machen – kein Licht, kein Strom, keine Heizung, um die Ukrainer der Dunkelheit und der Kälte auszusetzen», sagte Borrell am Montag vor einem Treffen mit Vertretern der EU-Staaten in Brüssel.

    Es wird damit gerechnet, dass die Temperaturen in der Ukraine, die derzeit um den Gefrierpunkt liegen, in wenigen Tagen auf bis zu minus 11 Grad Celsius sinken könnten. Angesichts der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine, mit Blackouts und Heizungsausfällen, kommen mit internationalen Hilfslieferungen mittlerweile auch verstärkt Generatoren und Spartransformatoren in die Ukraine. Borrell sagte, bei dem Ministertreffen wolle man den Krieg in der Ukraine vor allem aus Sicht einer humanitären Krise betrachten.

    Der ukrainische Energieversorger Ukrenerho teilte am Montag mit, dass nach den russischen Angriffen von vergangener Woche nach wie vor 27 Prozent der Stromversorgung nicht wieder hergestellt seien. Die Reparaturmannschaften seien rund um die Uhr im Einsatz, die Schäden seien aber gross und komplex. In der besonders schwer beschossenen Stadt Cherson im Süden der Ukraine war die Stromversorgung nur zu 17 Prozent wiederhergestellt.

  • 12.33 Uhr

    Klitschko ruft im Streit mit Selenskyj zur Einheit auf

    In der Ukraine hat der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko im Konflikt mit Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut zur Einheit aufgerufen. «Wenn der Krieg vorbei ist, dann kann man Innenpolitik spielen», sagte der 51-Jährige in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine. Die Einigkeit aller sei jedoch für den ukrainischen Sieg nötig. Vergangene Woche hatte Selenskyj die Kiewer Stadtverwaltung wegen angeblich nicht funktionierender Aufwärmpunkte kritisiert. Klitschko wurde dabei nicht namentlich genannt.

    Anschliessend kontrollierten Abgeordnete der Präsidentenpartei «Diener des Volkes» die Funktion dieser «Punkte der Unzerstörbarkeit». Klitschko sagte in dem Interview, dass er Manipulationen nicht zulassen werde. Die Abgeordneten hätten ihm im persönlichen Gespräch versichert, dass alle Einrichtungen normal funktionierten. «Doch danach veröffentlichen sie die gleichen kopiert wirkenden Beiträge, dass alles schlecht sei», sagte Klitschko. Das sehe unglaubwürdig aus. «Sowohl für die Kiewer, als auch für die ausländischen Partner», betonte der Ex-Boxweltmeister.

    Insgesamt hätte das Stadtoberhaupt jedoch keine schlechten Beziehungen zum Präsidentenbüro. «Doch die stürmische Aktivität des Bürgermeisters Klitschko, so höre ich, verursacht ständiges Unwohlsein bei gewissen Personen», sagte er, ohne Namen zu nennen. Und Klitschko unterstrich dabei: «Einen gewählten Bürgermeister kann kein Beamter ernennen oder entlassen.» Klitschko regiert Kiew seit 2014. ER gilt als möglicher Gegner Selenskyjs bei den im März 2024 erwarteten Präsidentschaftswahlen.

    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko am 18. November 2022 im Rathaus von Kiew. 
    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko am 18. November 2022 im Rathaus von Kiew. 
    Bild: Keystone
  • 11.51 Uhr

    Gazprom kürzt Gaslieferungen durch Ukraine doch nicht weiter

    Entgegen vorheriger Drohungen wird der russische Staatskonzern Gazprom seine Gaslieferungen an die Republik Moldau vorerst eigenen Angaben zufolge nicht weiter kürzen. Das moldauische Energieunternehmen Moldovagaz habe Zahlungsrückstände beseitigt – darunter auch für grössere Gasmengen, die nach Moskauer Darstellung zu Unrecht im Transitland Ukraine einbehalten worden seien. Zugleich drohte Gazprom damit, die Lieferungen durch die Ukraine in Richtung Moldau doch noch zu kürzen oder sogar komplett einzustellen, sollte es zu weiteren Zahlungsausfällen kommen.

    Ungeachtet des bereits seit mehr als neun Monaten andauernden russischen Angriffskriegs leitet die Ukraine weiter Gas aus Russland in Richtung Westen – wenn auch mit täglich etwas mehr als 40 Millionen Kubikmeter deutlich weniger als vor Kriegsbeginn. Auch die Lieferungen an die in die EU strebende Republik Moldau hat Russland Anfang Oktober gedrosselt. Statt der bestellten 8,06 Millionen Kubikmeter pro Tag liefert der Konzern nur 5,7 Millionen, angeblich aufgrund von Transitproblemen durch die Ukraine.

    Den russischen Vorwurf, eigentlich für das kleine Nachbarland Moldau vorgesehenes Gas einfach einbehalten zu haben, weist Kiew zurück. Sowohl die ukrainische als auch die moldauische Seite betonen, es handele sich um einen so genannten und völlig legalen «virtuellen Reverse Flow». Dabei werde in gegenseitigem Einverständnis ein Teil der Lieferungen als ukrainische Gasreserve für den Winter eingespeichert. Angesichts gezielter russischer Angriffe auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine ist die Strom- und Heizversorgung in vielen Teilen des kriegsgebeutelten Landes zu Beginn der eisigen Jahreszeit instabil oder ganz ausgefallen.

  • 11.20 Uhr

    Klitschko verspricht Kiewern Weihnachtsbäume

    Die Kiewer Stadtverwaltung hat ihren Bürgern die Aufstellung von Weihnachtsbäumen versprochen – ungeachtet der anhaltenden russischen Raketenangriffe und der andauernden Stromausfälle. «Wir dürfen (Kremlchef Wladimir) Putin nicht erlauben, unser Weihnachten zu stehlen», sagte Bürgermeister Vitali Klitschko in einem am Montag bei der ukrainischen Nachrichtenagentur RBC erschienenen Interview. Zwar werde auf Weihnachtsmärkte und Ähnliches in Kriegszeiten verzichtet, doch wenigstens festlich geschmückte Tannenbäume sollen die Kiewer bekommen. Bezahlt würden diese von Unternehmern, sagte Klitschko.

    Mit der Festbeleuchtung könnte es allerdings Probleme geben. Der ehemalige Box-Weltmeister räumte ein, dass es aufgrund der zahlreichen Schäden im Energiesektor bis zum Frühjahr noch zu Stromausfällen in Kiew kommen könne. Die angeblich zu langsamen Reparaturarbeiten zur Wiederherstellung der Strom- und Wasserversorgung in der ukrainischen Hauptstadt sorgten jüngst für Streit zwischen Präsident Wolodymyr Selenskyj und Klitschko.

    Menschen gedenken am 26. November 2022 in Kiew inmitten des russischen Angriffskriegs der verheerenden Hungersnot Holodomor vor 90 Jahren.
    Menschen gedenken am 26. November 2022 in Kiew inmitten des russischen Angriffskriegs der verheerenden Hungersnot Holodomor vor 90 Jahren.
    Archivbild: Keystone
  • 10.15 Uhr

    Besatzer: AKW Saporischschja bleibt unter russischer Kontrolle

    Das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja bleibt nach Angaben der von Russland eingesetzten Verwaltung in Enerhodar unter russischer Kontrolle. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Besatzungsverwaltung in der südukrainischen Stadt, in der das AKW liegt, reagiert damit auf Äusserungen des Chefs des ukrainischen Energieversorgers Energoatom.

    Dieser hat am Sonntag gesagt, seit einigen Wochen erhalte man Informationen, wonach es Anzeichen dafür gebe, dass sich die russischen Truppen möglicherweise auf einen Rückzug vorbereiten. Er verwies auf russische Medienberichte, in denen eine mögliche Übergabe der Kontrolle über das AKW an die internationale Atomenergiebehörde IAEA als lohnenswert bezeichnet werde.

    «Diese Informationen sind nicht wahr», erklärte dazu die Besatzungsverwaltung auf Telegram. Die Medien verbreiteten die falsche Information, dass Russland angeblich plane, sich aus Enerhodar zurückzuziehen und das AKW zu verlassen. Russland hat das AKW Saporischschja im März unter seine Kontrolle gebracht. Betrieben wird es weiterhin von ukrainischem Personal.

    Europas grösstes Atomkraftwerk in Saporischschja bleibt unter russischer Kontrolle.
    Europas grösstes Atomkraftwerk in Saporischschja bleibt unter russischer Kontrolle.
    Archivbild: Keystone
  • 9.33 Uhr

    Ukrainische Soldaten bei schwerem Busunfall in Lettland verletzt

    Bei einem schweren Verkehrsunfall in Lettland sind am Wochenende mehrere Angehörige der ukrainischen Streitkräfte verletzt worden. Nach offiziellen Angaben befanden sie sich in einem von der estnischen Armee gecharterten Bus, der am Samstagabend bei Ainazi im Norden des baltischen EU- und Nato-Landes nahe der Grenze zu Estland frontal mit einem Lastwagen zusammenstiess. Dabei starb der estnische Fahrer des Busses. Drei Personen wurden in ernstem Zustand ins Spital eingeliefert, 23 Personen erlitten weniger schlimme Verletzungen, wie der lettische Rettungsdienst informierte.

    Nach Angaben der estnischen Armee befindet sich unter den Verletzten ein estnischer Soldat. Bei den übrigen verletzten Businsassen handle es sich um ukrainische Truppen, teilten die Streitkräfte in Tallinn am Sonntagabend mit. Nähere Angaben zu deren Aktivitäten in den baltischen Staaten wurden keine gemacht. Die lettische Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, um die genaue Unfallursache herauszufinden.

  • 9.28 Uhr

    London: Russische Artillerie beschiesst Cherson täglich

    Nach dem Rückzug aus Cherson beschiessen russische Truppen die südukrainische Grossstadt nach britischen Angaben täglich mit Artillerie. Am Sonntag sei die Rekordzahl von 54 Angriffen gemeldet worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Allein am vergangenen Donnerstag seien zehn Menschen getötet worden.

    «Die Stadt ist verwundbar, weil sie in Reichweite der meisten russischen Artilleriesystem liegt, die nun vom Ostufer des Flusses Dnipro aus von der Rückseite neu konsolidierter Verteidigungslinien feuern», hiess es in London. Die meisten Schäden richteten Mehrfachraketenwerfer etwa vom Typ BM-21 Grad an.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

    Russischer Raketenwerfer Ende November in der Ukraine.
    Russischer Raketenwerfer Ende November in der Ukraine.
    Archivbild: Keystone
  • 9.05 Uhr

    Ukrainischer Botschafter in Berlin bittet um Generatoren und Waffensysteme

    Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew, hat um weitere Unterstützung aus Deutschland gebeten. Sein Land benötige wegen der gezielten russischen Angriffe auf die Stromversorgung Generatoren und auch Transformatoren, sagte Makejew am Montag im ZDF-«Morgenmagazin». Daneben gehe es aber auch weiter darum, den Grund der Zerstörung zu bekämpfen. «Deswegen bräuchten wir Luftabwehrsysteme und Waffen», sagte Makejew.

    Wie der Botschafter sagte, wolle die Ukraine weiterhin auch schwere Kampfgeräte wie Panzer. «Wir sind jetzt mit der Bundesregierung in vertrauensvollem Dialog darüber», sagte Makejew. «Wir brauchen Waffen, um diesen Krieg zu gewinnen.» Den Krieg zu gewinnen bedeute, das ganze Territorium der Ukraine wieder unter ukrainische Kontrolle zu bekommen - inklusive der 2014 annektierten Krim, stellte er klar.

  • 8.52 Uhr

    Klitschko wehrt sich gegen Selenskyj-Kritik

    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko wehrt sich gegen die Vorwürfe von des ukrainischen Präsidenten Präsident Wolodymyr Selenskyj, er tue angesichts von Energieausfällen und winterlichen Temperaturen nicht genügend für die Bürger der Hauptstadt. 

    Klitschko erklärte auf Telegram, es gebe bereits 430 Wärmezentren für die Kiewer und weitere Hundert seien geplant, im Falle, dass sich die Lage weiter zuspitzen werde. «Ich will nicht in politische Streitereien verwickelt werden», schrieb Klitschko weiter und: «Das ist sinnlos. Ich habe Dinge in der Stadt zu erledigen.» Zuvor hatte Selenskyj in der letzten Woche kritisiert, dass er viele Klagen über die Kiew ergriffenen Massnahmen vernehme. 

  • 7.55 Uhr

    Russland befürchtet Offensive über den Dnipro

    Das russische Militär rechnet offenbar damit, dass die ukrainischen Streitkräfte den Fluss Dnipro überqueren und im östlichen Oblast Cherson eine Gegenoffensive starten können, die die kritische Landverbindung von der Krim zum Festland bedroht. Darauf deuten laut dem neusten Bericht des US-amerikanischen Thinktanks Institute of the Study of War ISW russische Stellungen östlich der Stadt Cherson hin.

    Die seit Oktober im Osten von Cherson ausgehobenen russischen Stellungen würden den Rückzug vom Westufer des Flusses Dnipro und von Cherson City vorbereiten und dienten einer strategischen Verzögerung. Die russischen Streitkräfte gingen dabei eindeutig nicht davon aus, dass sie die ukrainischen Streitkräfte daran hindern könnten, den Fluss zu überqueren, heisst es im Bericht. 

  • 5.30 Uhr

    Selenskyj stellt Ukrainer auf harten Winter ein

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Landsleute auf einen harten Winter mit heftigen russischen Angriffen eingestellt. «Solange sie Raketen haben, werden sie nicht ruhen», sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Sonntagabend über die russischen Soldaten. Die ukrainische Armee bereite sich auf die Abwehr von weiterem Beschuss vor. «Russland versucht in diesem Winter, die Kälte gegen die Menschen einzusetzen», sagte Selenskyj zudem mit Blick auf die gezielten Angriffe Moskaus auf ukrainische Strom- und Wärmekraftwerke.

    Er rief die Ukrainer auf, hilfsbedürftige Mitmenschen in der kalten Jahreszeit besonders zu unterstützen. Nun sei Zusammenhalt gefragt. «Zusammen werden wir alles überstehen», betonte der Staatschef.

    Mehr als neun Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs toben unter anderem in der ostukrainischen Region Donezk besonders heftige Kämpfe. Auch die kürzlich befreite Stadt Cherson im Süden wird von Russlands Armee immer wieder beschossen. Viele ukrainische Haushalte sind bei eisigen Temperaturen zeitweise oder sogar komplett ohne Heizung, Strom und Wasser.

    Anwohner reagieren am Sonntag auf einen russischen Luftangriff in Tschassiw Jar, der ein Haus zerstörte. 
    Anwohner reagieren am Sonntag auf einen russischen Luftangriff in Tschassiw Jar, der ein Haus zerstörte. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Andriy Andriyenko
  • 5 Uhr

    Norwegens Verteidigungsminister betont Bedeutung von Infrastruktur

    Norwegens Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram hat die Wichtigkeit der Präsenz von Verbündeten in den Gewässern vor der Küste seines Landes hervorgehoben. «Unsere Infrastruktur ist jetzt für ganz Europa wichtig», sagte Gram der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Montag). Nach dem Ende der russischen Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 ist Norwegen wichtigster Gaslieferant Deutschlands und Westeuropas.

  • 1.09 Uhr

    Ukraine: Russland behindert Getreideausfuhren

    Russland beschränkt ukrainischen Angaben zufolge weiterhin die Getreideausfuhren durch die Verzögerung von Schiffskontrollen. «Es war üblich, 40 Inspektionen pro Tag durchzuführen, jetzt gibt es aufgrund der Position Russlands fünfmal weniger Kontrollen», schreibt der ukrainische Infrastrukturminister Olexander Kubrakow auf seiner offiziellen Facebook-Seite. Im Oktober verliessen rund 4,2 Millionen Tonnen Getreide die ukrainischen Häfen, im November sollen laut Kubrakow nicht mal drei Tonnen exportiert werden. 77 Schiffe warteten in der Türkei auf die Inspektionen, obwohl die drei Schwarzmeerhäfen nur zur Hälfte ausgelastet seien.

    Russland hatte die für die weltweiten Nahrungsmittel-Exporte wichtige Verlängerung des Getreide-Abkommens mit der Ukraine Mitte November bestätigt.

  • 0.40 Uhr

    Sunak gibt Ausblick auf Pläne für weitere Militärhilfe

    Der britische Premierminister Rishi Sunak will keine Abstriche an den von seinen Vorgängern der Ukraine gewährten Hilfen vornehmen. Das geht aus einer auszugsweise veröffentlichten Rede hervor, die der Regierungschef heute halten will. «Wir werden an der Seite der Ukraine stehen, solange das nötig ist. Und wir werden das Niveau unserer militärischen Hilfen im kommenden Jahr halten oder erhöhen. Und wir werden neue Hilfen für die Luftverteidigung geben», will Sunak sagen. Grossbritannien ist nach nationalen Angaben mit umgerechnet gut 2,6 Milliarden Franken nach den USA das Land mit den grössten Rüstungshilfen für die Ukraine.