Die Not in der türkisch-syrischen Erdbebenregion ist gross. Viele wollen helfen, vor allem mit Spenden. Antworten auf die wichtigsten Fragen rund ums Spenden.
mmi
09.02.2023, 17:29
mmi
Was kannst du spenden?
In Krisenregionen fehlt es meist an allem. Also was spenden? So platt wie es klingt, Geld spenden ist laut dem Schweizerischen Roten Kreuz das Effektivste.
Mit dem gespendeten Geld können die Hilfsorganisationen gezielt das kaufen, was vor Ort am dringendsten gebraucht wird. Es bringt wenig, wenn 1000 Zahnbürsten gespendet werden, die Menschen aber Wasser oder Medikamente benötigen.
Zudem müssten Sachspenden wie Lebensmittel, Kleider, Pflegeartikel oder Zelte zuerst aussortiert, gereinigt und transportiert werden, was die Hilfe massiv verzögern würde, so das Schweizerische Rote Kreuz weiter.
Wer neben lokalen Hilfswerken grössere Organisationen berücksichtigen möchte, sollte jenen spenden, die bereits mehrere Jahre in der Katastrophenhilfe tätig sind. Wer sich dennoch unsicher ist, ob die Hilfsorganisation zuverlässig ist, kann auch auf das Gütesiegel der Zertifizierungsstelle Zewo achten. Die sind meist auf den Websites der jeweiligen Organisationen angegeben.
Aber Achtung: Nur weil das Gütesiegel nicht vorhanden ist, bedeutet dies nicht, dass die Organisation nicht zuverlässig ist. Bei Unsicherheiten kann man sich an die Zewo wenden. Die Zertifizierungsstelle hat den komplettesten Überblick über die hiesigen 3000 Spendenorganisationen, auch wenn nicht alle ein Gütesiegel haben.
Wo ist Vorsicht geboten?
Hinweise, dass es sich um unseriöse Organisationen handelt, sind beispielsweise: - auffallend emotionale Spendenaufrufe - fehlende Angaben zu konkreten Hilfsmassnahmen und wie die Opfer erreicht werden - fehlende Angaben zum Spendenzweck
Was ist mit privaten Spendenaktionen?
Laut der Zewo sei bei privaten Spenden-Initiativen Vorsicht geboten. Privaten würden oftmals die Kompetenzen, Kontakte und Ressourcen fehlen, um die gesammelten Waren und Geldspenden ohne grossen Aufwand auch den tatsächlich Betroffenen zukommen zu lassen, teilten die Verantwortlichen auf Anfrage des Newsportals «20 Minuten» mit. Zudem hätten es Privatpersonen schwer, überhaupt in die Katastrophengebiete zu gelangen.
Falls eine Privatperson die betroffene Region gut kenne,und wisse, was den Menschen vor Ort fehle, dann können auch private Spendenaktionen hilfreich sein, sofern man die Organisatoren kenne und ihnen vertraue, so Zewo.
Welche Organisationen gibt es?
In der Türkei sind vor allem das Rote Kreuz beziehungsweise der Rote Halbmond im Einsatz.
Die Glückskette steht in engem Austausch mit Partnerorganisationen, die sich aufgrund ihrer Tätigkeiten für die vom Krieg betroffene Bevölkerung im Katastrophengebiet in der Türkei und in Syrien gut auskennen.
Weitere Organisationen: - Caritas: Soforthilfe vor Ort (Türkei und Syrien) und Güterverteilung - Redog: Organisation für Rettungssuchhunde - Amnesty International: Humanitäre Hilfe für Binnenvertriebene in Nordsyrien. - Medico International: Nothilfe im Gesundheitswesen - Union of Medical Relief and Care Organizations: Non-Profit-Organisation, leistet ebenfalls Nothilfe im Gesundheitswesen. Besonders für Syrien, aber auch in der Türkei und Jordanien. - Ärzte ohne Grenzen:Humanitäre Organisation im Gesundheitswesen, leisten medizinische Nothilfe, oft in Katastrophen- und Kriegsgebieten.