Eklat Türkischer Aussenminister macht EU für «Sofagate» verantwortlich

SDA

6.5.2021 - 14:04

Der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu war beim Treffen von Präsident Recep Tayyip Erdogan mit der EU-Spitze ebenfalls dabei.
Der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu war beim Treffen von Präsident Recep Tayyip Erdogan mit der EU-Spitze ebenfalls dabei.
KEYSTONE

Ursula von der Leyen musste auf der Couch Platz nehmen: Im April kam es bei einem Besuch der EU-Spitze in Ankara zum Eklat. Der türkische Aussenminister sieht den Grund dafür im Streit zwischen den EU-Institutionen.

Der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu sieht die Verantwortung für einen Eklat um die Sitzordnung bei dem Türkeibesuch von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen im April klar in Brüssel. Es sei falsch, den Konflikt innerhalb der EU auf die Türkei zu übertragen, sagte er am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem deutschen Aussenminister Heiko Maas in Berlin.

Bei dem Besuch Anfang April hatte nur EU-Ratspräsident Charles Michel auf einem Sessel neben dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Platz nehmen dürfen. Von der Leyen musste wie der türkische Aussenminister abseits auf einem Sofa sitzen. Der Vorfall wurde als «Sofagate» bekannt.

Rivalität unter EU-Institutionen?

Die Situation sei durch die «Rivalität und den Streit» zwischen EU-Kommission und Rat entstanden. Nur das Team des Rats habe an den Vorbereitungsgesprächen teilgenommen und die Sitzordnung vorgegeben. «Ich habe mich zuerst auch gewundert, als ich das dann gesehen habe», sagte Cavusoglu.

Man bedauere die Rivalität zwischen den beiden Institutionen «Die mächtige Europäische Union sollte wegen eines Protokolls nicht so streiten», sagte er. Es sei zudem «nicht richtig», dass von der Leyen behaupte, das sei alles passiert, weil sie eine Frau sei, obwohl sie die Situation kenne. Man habe besonderen Respekt vor der EU-Kommissionschefin.

Von der Leyen hatte nach dem Besuch im Europaparlament Vorwürfe gegen die Türkei erhoben und gesagt, sie sei nicht ihrem Amt gemäss behandelt worden, weil sie eine Frau sei.