«Bulldozer» beigesetzt Staatsbegräbnis für Tansanias Präsident Magufuli

SDA

22.3.2021 - 15:55

Tansanias Präsident John Magufuli ist mit einem Staatsbegräbnis beigesetzt worden. An der Zeremonie nahmen Staats- und Regierungschefs aus ganz Afrika teil.

Keystone-SDA

Eine Militärparade mit dem Porträt des verstorbenen Ex-Präsidenten John Magufuli.
Eine Militärparade mit dem Porträt des verstorbenen Ex-Präsidenten John Magufuli.
Bild: KEYSTONE

Tansanias Präsident John Magufuli ist in einem Stadion in der Hauptstadt Dodoma beigesetzt worden. Es nahmen Staats- und Regierungschefs aus ganz Afrika teil, darunter die Präsidenten von Südafrika, Kenia, Mosambik, dem Kongo und Simbabwe.

Südafrikas Staatschef Cyril Ramaphosa lobte Magufuli in seiner Rede als «Fürsprecher des Fortschritts in Afrika», als einen «Präsident, der sich nicht dafür entschuldigte, Afrikaner zu sein». Magufuli wird voraussichtlich am Freitag, und nicht wie zunächst verkündet am Donnerstag, in seiner Heimat Chato im Nordwesten des Landes begraben.

Magufuli starb nach Angaben seiner Vizepräsidentin vergangene Woche im Alter von 61 Jahren an Herzversagen. Vor seinem Tod hatte aber eine längere Abwesenheit in der Öffentlichkeit für Spekulationen über eine mögliche Covid-19-Erkrankung gesorgt – und Oppositionelle sagen weiterhin, dass Magufuli an Covid-19 gestorben sei. Der Staatschef hatte lange die Existenz des Coronavirus in Tansania abgestritten und mit provokanten sowie zweifelhaften Aussagen über die Pandemie für Aufsehen gesorgt. Tansania hat seit Mai vergangenen Jahres keine offiziellen Corona-Zahlen mehr bekannt gegeben.

Der ab 2015 amtierende und zunehmend autokratisch regierende Magufuli – wegen seines kompromisslosen Führungsstils auch «Bulldozer» genannt – polarisierte in dem ostafrikanischen Land mit seinen rund 58 Millionen Einwohnern. Von Befürwortern wurde er wegen seines Auftretens, seiner Infrastrukturprojekte und Versprechen der Korruptionsbekämpfung unterstützt. Kritiker und Menschenrechtler aber verurteilten seine zunehmenden Beschränkungen von Presse- und Meinungsfreiheit sowie seinen Umgang mit der Pandemie. Nach seinem Tod wurde seine Vize Samia Suluhu Hassan als Präsidentin vereidigt.