Der frühere Chef von Österreichs rechtspopulistischer Partei FPÖ, Heinz-Christian Strache, will bei der Wiener Landtagswahl im Herbst auf die politische Bühne zurückkehren. Dies kündigte er am Mittwochabend an.
«Es wird einen Neustart mit mir geben», sagte Strache bei einer Veranstaltung der Partei «Allianz für Österreich» (DAÖ). Diese neue rechte Partei wurde im Dezember von drei früheren Wiener FPÖ-Abgeordneten gegründet. Schon früher kündigte die Partei an, mit Strache als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl in Wien antreten zu wollen und vor allem der FPÖ Stimmen abjagen zu wollen. Strache hielt sich dazu bislang bedeckt.
Strache, der in der Vorgängerregierung in einer Koalition mit der konservativen ÖVP auch Vizekanzler war, war im Mai nach der Veröffentlichung eines belastenden Videos über ihn von allen politischen Funktionen zurückgetreten. Das in Ibiza aufgenommen Video zeigt, wie er vor der Parlamentswahl 2017 einer angeblichen russischen Oligarchin Staatsaufträge im Gegenzug für Wahlkampfhilfen in Aussicht gestellt hatte.
Die Affäre führte auch zu einem Bruch der gesamten Bundesregierung und Neuwahlen. Nachdem die ÖVP die Parlamentswahl im Herbst haushoch gewonnen hatte, regiert sie seit Dezember mit den Grünen.
Über eine Kandidatur Straches bei der Wiener Landtagswahl wird seit längerem spekuliert. Allerdings hatte der 50-Jährige nach dem Ibiza-Skandal angekündigt, einen Schlussstrich unter seine politische Karriere ziehen zu wollen. Die FPÖ hatte ihn nach dem Ibiza-Video und einer Spesenaffäre aus der Partei ausgeschlossen.
«Noch einmal in den Ring steigen»
«Je mehr sie mich attackieren und verfolgt haben, umso stärker ist die Entscheidung gereift, noch einmal für die Österreicher in den Ring zu steigen», sagte Strache am Ende seiner über einstündigen Rede. In den kommenden Wochen will er dann Details zu seinem Antritt nennen.
Das konkrete Datum für die Wien-Wahl im Herbst steht noch nicht fest. Als kolportierter Termin gilt der 4. Oktober. In der österreichischen Bundeshauptstadt regiert seit der letzten Wahl 2015 eine Koalition aus Sozialdemokraten (SPÖ) und den Grünen. Die FPÖ hatte stark zugelegt und kam klar auf Platz zwei. Das Amt des Bürgermeisters ist seit 1945 immer in Händen der SPÖ.
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