Konsequenzen aus der Video-Affäre Strache tritt als FPÖ-Vizekanzler zurück

SDA

18.5.2019 - 12:46

Österreichs Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) hat am Samstag seinen Rücktritt angeboten. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) habe seinen Rücktritt angenommen, sagte Strache. Der 49-Jährige zog damit die Konsequenzen aus der Video-Affäre.

Der österreichische Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat in einer offiziellen Stellungnahme seinen Rücktritt angeboten. Grund dafür sind die schwerwiegenden Korruptionsvorwürfe, die zahlreiche deutsche Medien in Berufung auf ein belastendes Video gegen ihn erhoben hatten. Der 49-Jährige erklärte, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) das Angebot annehmen werde. ÖVP und FPÖ bilden derzeit die Regierungskoalition im Nachbarland. Strache wolle, dass der derzeitige Verkehrsminister Norbert Hofer seine Ämter übernehme.

Der Chef der rechtspopulistischen FPÖ steht wegen eines heimlich aufgenommenen Videos unter Druck. Die «Süddeutsche Zeitung» und das Magazin «Spiegel» hatten unter Bezug auf beiden Medien zugespielte Videoaufnahmen berichtet, dass Strache sich vor der Parlamentswahl 2017 bereit gezeigt habe, als Gegenleistung für finanzielle Unterstützung im Wahlkampf öffentliche Aufträge zu vergeben.

Vizekanzler Heinz Christian Strache (FPÖ) erklärte am Samstag an einer Pressekonferenz in Wien seinen Rücktritt.
Vizekanzler Heinz Christian Strache (FPÖ) erklärte am Samstag an einer Pressekonferenz in Wien seinen Rücktritt.
Bild: KEYSTONE/APA/HELMUT FOHRINGER

Die Aufnahmen dokumentieren demnach ein Treffen Straches und seines Vertrauten Johann Gudenus, dem heutigen Fraktionsvorsitzenden der rechtspopulistischen FPÖ, mit der angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen.

Das Treffen fand demnach im Juli 2017 auf Ibiza statt. Die Frau habe angegeben, rund eine Viertelmilliarde Euro in Österreich investieren zu wollen, und habe mehrmals angedeutet, dass es sich dabei um Schwarzgeld handeln könnte.

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