Südkorea Südkorea verschärft Corona-Beschränkungen wieder

SDA

28.5.2020 - 13:55

Menschen mit Mundschutz im Flughafen Gimpo in Seoul. Foto: Ahn Young-Joon/AP/dpa
Menschen mit Mundschutz im Flughafen Gimpo in Seoul. Foto: Ahn Young-Joon/AP/dpa
Source: Keystone/AP/Ahn Young-Joon

Südkorea verschärft angesichts des erneut deutlichen Anstiegs von Infektionsfällen mit dem Coronavirus wieder die Beschränkungen für die Menschen in der Millionenmetropole Seoul und Umgebung.

Mit sofortiger Gültigkeit würden bis zum 14. Juni öffentliche Einrichtungen einschliesslich Museen, Theater sowie Mehrzweckhallen im Grossraum Seoul wieder geschlossen, teilte Gesundheitsminister Park Neung Hoo am Donnerstag nach einem Krisentreffen unter Vorsitz von Ministerpräsident Chung Sye Kyun mit. «Die nächsten zwei Wochen sind kritisch», sagte er.

Südkorea hatte die landesweiten Massnahmen für eine Beschränkung gesellschaftlicher Kontakte schrittweise schon wieder gelockert. Doch wurden die Behörden zuletzt durch eine neue lokale Häufung von Infektionen, die diesmal im Verteilzentrum eines Versandhändlers in der Seouler Vorstadt Bucheon festgestellt wurde, alarmiert. Dort wurden bis zum Donnerstagvormittag den Angaben zufolge mehr als 80 Fälle unter Beschäftigten und Kontaktpersonen bestätigt, mehr als 4000 Menschen wurden getestet.

Es sei sehr wahrscheinlich, dass der Ausbruch bereits auf die Gemeinden übergesprungen sei, sagte Park. Er rief die Menschen auf, in den nächsten zwei Wochen möglichst Versammlungen zu vermeiden. In der Hauptstadt hatte in diesem Monat bereits eine Häufung von Ansteckungen unter Clubbesuchern die Furcht vor einer neuen Welle von Masseninfektionen ausgelöst. Im Grossraum von Seoul lebt etwa die Hälfte der 51,6 Millionen Einwohner des Landes.

Eine erneute Schliessung der Schulen, die seit der vergangenen Woche schrittweise wieder landesweit geöffnet wurden, wurde zunächst nicht erwogen. Die Gesundheitsbehörden hatten zuvor mitgeteilt, dass am Vortag landesweit 79 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 erfasst worden seien. Das war der höchste Anstieg seit fast zwei Monaten. Die Gesamtzahl kletterte auf 11 344.

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