Coronavirus – Schweiz Swissmedic lässt Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 zu

gg, sda

26.10.2021 - 13:01

Die Heilmittelbehörde Swissmedic hat grünes Licht gegeben für Auffrischimpfungen gegen Covid-19. (Themenbild)
Die Heilmittelbehörde Swissmedic hat grünes Licht gegeben für Auffrischimpfungen gegen Covid-19. (Themenbild)
Keystone

Nun ist der Weg für Booster-Impfungen gegen Covid-19 auch in der Schweiz frei: Die Heilmittelbehörde Swissmedic hat am Dienstag grünes Licht gegeben für Auffrischimpfungen. Zugelassen wurden Drittimpfungen für die beiden Hersteller Pfizer/Biontech und Moderna.

gg, sda

Bereits am 4. Oktober hatte die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) für Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem eine Corona-Auffrischungsimpfung mit Vakzinen von Biontech/Pfizer oder Moderna empfohlen. Bis Ende der vergangenen Woche wurden in der Schweiz nach Angaben des Bundes gut 7700 dritte Impfdosen verabreicht.

Nun können die Booster-Impfungen breiter angewendet werden. Swissmedic genehmigt die dritte Impfung nun «für bestimmte Bevölkerungsgruppen», konkret «für besonders gefährdete Personen» und «für Menschen mit geschwächtem Immunsystem», wie es in der Mitteilung heisst.

Beim mRNA-Impfstoff von Moderna erhalten Betroffene demnach nur eine halbe Dosis, bei jenem von Pfizer/Biontech eine ganze Dosis. Swissmedic hat die Arzneimittelinformationen entsprechend angepasst.

Bei der Auffrischungsimpfung handelt es sich um eine weitere Impfdosis. Diese wird verabreicht, um bei bereits geimpften Personen mit Grundschutz nach einer gewissen Zeit das immunologische Gedächtnis aufzufrischen und schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. Die beiden Impfstoffhersteller Moderna und Biontech/Pfizer hatten ihre Gesuche für die Booster-Impfung Mitte September bei Swissmedic eingereicht.

Für ältere Menschen nach sechs Monaten

Hintergrund für die Auffrischimpfungen ist der Umstand, dass es bei doppelt Geimpften immer mehr Impfdurchbrüche gibt. «Neuste Studiendaten weisen darauf hin, dass eine zusätzliche Dosis die Fähigkeit zur Bildung von Antikörpern gegen das Coronavirus erhöhen kann, insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit geschwächtem Immunsystem», schreibt Swissmedic.

Beispielsweise für Empfänger von Organtransplantationen oder Krebspatienten, die die nach zwei Impfungen nur eine geringe oder gar keine Immunantwort gegen das Coronavirus aufgebaut haben, kann neu mindestens 28 Tage nach der zweiten eine dritte Dosis in der gleichen Dosierung verabreicht werden.

Bei älteren Menschen oder Risikopatienten ist eine dritte Impfung laut Swissmedic mindestens sechs Monate nach der zweiten Dosis angezeigt. Das unabhängige wissenschaftliche Expertengremium HMEC (Human Medicines Expert Committee) stütze diese Einschätzung.

Bund hat sich gewappnet

Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) dürfte in Kürze basierend auf dem Swissmedic-Entscheid die Impfempfehlungen für die dritten Impfdosen der Covid-19-Impfstoffe anpassen. Sie wollte zusammen mit Vertretern des Bundes und Swissmedic um 14 Uhr vor die Medien treten.

Der Bund hat im Hinblick auf die Zulassung der Booster-Impfungen bereits vorgesorgt: Er hat sich für das nächste Jahr je sieben Millionen Impfdosen von Moderna und Biontech/Pfizer gesichert.