Ukraine-Übersicht Selenskyj will Rüstungsproduktion in Ukraine massiv ausbauen

Agenturen/red.

6.1.2024

Selenskyj warnt Westen vor Schwäche

Selenskyj warnt Westen vor Schwäche

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Westen davor gewarnt, vor Russland Schwäche zu zeigen.

06.01.2024

Die Ukraine meldet die Zerstörung einer russischen Basis auf der Krim. Präsident Selenskyj will die Rüstungsproduktion massiv hochfahren. Mehr in der Übersicht der wichtigsten Ereignissen des Tages.  

Agenturen/red.

6.1.2024

Die Ukraine will nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj trotz der anhaltenden russischen Luftangriffe ihre Rüstungsproduktion massiv hochfahren. «Wir arbeiten so hart wie möglich daran, dass unsere Verteidigungs- und Sicherheitskräfte sich in diesem Jahr bei einem erheblichen Teil ihrer Aktionen auf unsere eigene ukrainische Produktion stützen können», sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache.

Die Ukraine hat nach Einschätzung der britischen Geheimdienste mit dem Abschuss von drei russischen Kampfjets das Angriffspotenzial Russlands in der Südukraine geschwächt. Das habe sich vor allem bei russischen Angriffen auf eine ukrainische Stellung am ansonsten von Moskau kontrollierten Südostufer des Flusses Dnipro im Gebiet Cherson ausgewirkt, teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht einen russischen Kommandopunkt am Flughafen Saki auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim zerstört. «Aerodrom Saki: Alle Ziele sind abgeschossen», sagte Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk am Samstag ukrainischen Medienberichten zufolge.

In Deutschland wächst der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sagte der «Rheinischen Post» vom Samstag mit Blick auf den russischen Präsidenten: «Wir dürfen keine Angst vor unserer eigenen Courage haben. Darauf hofft Putin.»

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Ukraine will nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj trotz der anhaltenden russischen Luftangriffe ihre Rüstungsproduktion massiv hochfahren.
  • Die Lieferung der ersten dänischen F-16-Kampfjets an die Ukraine verzögert sich um bis zu sechs Monate.
  • Deutschland müsse der Ukraine dringend Taurus-Marschflugkörper liefern. Der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt aus mehreren Parteien zu.
  • US-Militärexperten warnen vor einer möglichen neuen Offensive Russlands im Nordosten der Ukraine.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Soldaten gedankt und die Lieferung von Ausrüstung zugesagt.
  • Die Entwicklungen vom Freitag kannst du hier nachlesen.
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  • 22 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker am Samstag

  • 20.31 Uhr

    Selenskyj will Rüstungsproduktion in Ukraine massiv ausbauen

    Die Ukraine will nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj trotz der anhaltenden russischen Luftangriffe ihre Rüstungsproduktion massiv hochfahren. «Wir arbeiten so hart wie möglich daran, dass unsere Verteidigungs- und Sicherheitskräfte sich in diesem Jahr bei einem erheblichen Teil ihrer Aktionen auf unsere eigene ukrainische Produktion stützen können», sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache.

    Der Feind werde die Stärke ukrainischer Waffen immer stärker zu spüren bekommen. Die Ukraine müsse auf jede Art russischen Terrors, auf jede Verstärkung russischen Drucks eine entsprechende Antwort geben, forderte er.

    Dazu gehöre auch eine Reaktion auf den Beschuss des Landkreises Pokrowsk im Gebiet Donezk, sagte Selenskyj. Bei dem Einschlag mehrerer russischer Raketen in zwei Ortschaften waren am Samstag nach ukrainischen Angaben mindestens elf Zivilisten getötet worden, darunter fünf Kinder. Acht Personen wurden verletzt. Unter den Trümmern werden weitere Opfer vermutet.

  • 19.43 Uhr

    Mindestens elf Tote durch russischen Beschuss in Donezk

    Mindestens elf Menschen, darunter fünf Kinder, sind nach ukrainischen Angaben durch russischen Raketenbeschuss im Landkreis Pokrowsk im von Kiew kontrollierten Teil der Region Donezk ums Leben gekommen. Darüber hinaus seien acht Personen verletzt worden, teilte der Militärgouverneur der Region, Wadym Filaschkin, am Samstag auf seinem Telegramkanal mit. Demnach erfolgte der Beschuss durch umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300.

    Getroffen wurden zwei Ortschaften, neben der Kreisstadt Pokrowsk auch der Ort Riwne. Dort sei eine Rakete in das Haus einer sechsköpfigen Familie eingeschlagen, führte Filaschkin aus.

    Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Die Such- und Bergungsarbeiten würden fortgeführt, die Verletzten versorgt, versicherte er. Russland habe auf rein zivile Ziele geschossen. «Und Russland muss fühlen – jedes Mal spüren –, dass keiner dieser Angriffe ohne Folgen für den Terrorstaat enden wird», forderte er.

  • 17.29 Uhr

    Frauen russischer Soldaten legen Blumen als Protest nieder

    Ehefrauen der für den Krieg gegen die Ukraine mobilisierten Russen haben Medienberichten zufolge unter anderem mit Blumenniederlegungen an Soldatenfriedhöfen gegen den weiteren Einsatz ihrer Männer protestiert. «Unser Präsident hat das Jahr 2024 zum Jahr der Familie deklariert, doch unsere Familien, nämlich die der Mobilisierten, zählen wahrscheinlich nicht als Bürger Russlands», zitierte das oppositionelle Internetportal Sota am Samstag die Klage einer Beteiligten. Dazu veröffentlichte das Medium auf seinem Telegram-Kanal Bilder der Protestaktionen.

    Demnach legten Frauen auf dem Marsfeld in St. Petersburg rote Nelken am Ewigen Feuer mit dem Spruchbund «Frauen für Frieden» nieder. In Moskau sind Angehörige vor dem Gebäude des Generalstabs zu sehen. Auf Plakaten fordern sie die Rückholung ihrer Ehemänner von der Front.

  • 15.46 Uhr

    Selenskyj beschwört: «Sind dabei, Leben zu retten»

    Wolodymyr Selenskyj hat sich via X (ehemals Twitter) zu Wort gemeldet. Am Samstag schrieb der ukrainische Präsident: «Beim Schutz vor Aggression geht es immer um die Rettung von Menschenleben, die durch die Zerstörung und Grausamkeit des Feindes verloren gehen könnten.»

    Dazu veröffentlichte er eine Reihe von Bildern, die Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit abbilden. «Und wir sind dabei, Leben zu retten. Vielen Dank an alle, denen die Ukraine und unser Volk am Herzen liegen!», schrieb Selenskyj weiter.

  • 12.33 Uhr

    Dänemark liefert der Ukraine F-16-Jets später als erhofft

    Die Lieferung der ersten dänischen F-16-Kampfjets an die Ukraine verzögert sich um bis zu sechs Monate. Es werde nun erwartet, dass die sechs Maschinen erst im zweiten Quartal an Kiew übergeben werden können, teilte das Verteidigungsministerium in Kopenhagen der Zeitung «Berlingske» mit.

    Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hatte bei der Bekanntgabe der Pläne im Sommer noch die Hoffnung geäussert, die Kampfjets könnten um den Jahreswechsel herum geliefert werden.

    Allerdings sind einige Bedingungen für den Einsatz der F-16 noch nicht erfüllt, wie es nun vom Verteidigungsministerium hiess. Dabei gehe es etwa um die Ausbildung der ukrainischen Piloten. Der Zeitplan hängt von Faktoren wie dem Material und den Wetterbedingungen ab.

    Derzeit werden sechs ukrainische Piloten in Dänemark ausgebildet. Experten weisen darauf hin, dass die Pilotenausbildung nur ein Teil ist, der für einen erfolgreichen Einsatz gelingen muss. Auch Mechaniker und anderes Bodenpersonal müssten geschult werden. Es gehe auch um Logistikketten für Munition und Ersatzteile sowie die physischen Bedingungen auf den Flugplätzen.

    Dänemark hatte als einziges Mitglied der sogenannten F-16-Koalition aus Ländern, die der Ukraine die Jets versprochen hatten, ein Datum für die Übergabe genannt. Insgesamt hatte Regierungschefin Frederiksen 19 Maschinen angekündigt.

    Die Niederlande wollen 18 Jets liefern, haben aber bisher keinen Zeitplan genannt. Auch aus Belgien und Norwegen gibt es Zusagen, aber noch keine Angaben zu Mengen. Die internationale Koalition setze sich weiterhin dafür ein, dass in der Ukraine die notwendige Logistik und Infrastruktur aufgebaut wird, betonte das dänische Verteidigungsministerium.

  • 12.18 Uhr

    London: Russland nach Abschuss von Kampfjets in Südukraine geschwächt

    Die Ukraine hat nach Einschätzung der britischen Geheimdienste mit dem Abschuss von drei russischen Kampfjets das Angriffspotenzial Russlands in der Südukraine geschwächt.

    Das habe sich vor allem bei russischen Angriffen auf eine ukrainische Stellung am ansonsten von Moskau kontrollierten Südostufer des Flusses Dnipro im Gebiet Cherson ausgewirkt, teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.

    Die Brit*innen halten es für realistisch, dass die fehlende Luftunterstützung zum Scheitern einer Offensive der 18. Armee gegen den sogenannten Brückenkopf beigetragen haben könnte. In den vergangenen Tagen habe Russland seine taktischen Luftangriffe um die Stellung wieder verstärkt, allerdings in geringerem Masse als vor den drei Abschüssen am 22. Dezember.

  • 10.55 Uhr

    US-Experten warnen vor russischer Offensive auf Charkiw

    US-Militärexperten warnen vor einer möglichen neuen Offensive Russlands im Nordosten der Ukraine. «Russische Kräfte könnten in den kommenden Wochen ihre Anstrengungen verstärken, Kupjansk im Gebiet Charkiw zu erobern», schreiben die Analysten des US-Instituts für Kriegsstudien in ihrem Bericht von Freitagabend (Ortszeit). Die dort stationierten Einheiten sind ihrer Ansicht nach weniger abgenutzt als die andernorts im Einsatz stehenden russischen Truppen.

    Der ukrainische Generalstab meldete am Samstagmorgen in seinem täglichen Lagebericht sieben abgewehrte Angriffe auf die Siedlung Synkiwka unweit von Kupjansk.

    Kupjansk gilt als strategisch wichtiger Eisenbahnknoten. Die Stadt wird vom Fluss Oskil in zwei Hälften geteilt. Die Ukrainer halten bei Kupjansk nur noch einen begrenzten Landstreifen östlich des Oskil. Nachdem das ukrainische Militär bei seiner Gegenoffensive im Herbst 2022 an dieser Stelle noch teilweise bis in das benachbarte Gebiet Luhansk vordringen konnte, ist es inzwischen wieder in der Defensive.

    Auch die Raketen- und Artillerieangriffe auf das Gebiet Charkiw und die Millionenstadt selbst haben zuletzt deutlich zugenommen. Nach einem Raketeneinschlag in Kupjansk sei in der Nacht eine 61-jährige Frau aus den Trümmern gerettet und ins Spital gebracht worden, teilte der Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow, am Samstag mit.

    Die britische Tageszeitung «The Telegraph» hatte vor wenigen Tagen die intensivierten Luftangriffe auf das Gebiet Charkiw mit einer bevorstehenden Offensive verbunden. Bereits am Wochenende könnte die Zahl der Raketen- und Artillerieschläge eskalieren, ab dem 15. Januar dann eine Bodenoffensive der Russen auf Charkiw beginnen, prognostizierte das Blatt.

    Das weckte Spekulationen, dass Kremlchef Wladimir Putin vor der anstehenden Präsidentenwahl in Russland im März versuchen könnte, die ukrainische Millionenstadt zu erobern. Charkiw liegt nur rund 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

  • 8.56 Uhr

    Ukrainisches Militär meldet Zerstörung von russischer Kommandozentrale auf der Krim

    Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht einen russischen Kommandopunkt am Flughafen Saki auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim zerstört.

    «Aerodrom Saki: Alle Ziele sind abgeschossen», sagte Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk am Samstag ukrainischen Medienberichten zufolge.

    Das russische Verteidigungsministerium hatte in der Nacht seinerseits den Abschuss von vier ukrainischen Raketen durch die eigene Flugabwehr auf der Krim gemeldet. Unabhängig lassen sich die Berichte nicht prüfen.

    In der Vergangenheit ist es der Ukraine allerdings bereits mehrfach – trotz zunächst anderslautender Meldungen aus Moskau – gelungen, russische Militärobjekte zu beschädigen oder sogar zu zerstören. So hat die Ukraine zum Beispiel die auf der Krim liegende Basis der russischen Schwarzmeerflotte mit Raketen getroffen. Auch wurden das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte, der Raketenkreuzer «Moskwa», und zuletzt das grosse Landungsschiff «Nowotscherkassk» versenkt.

  • 8.36 Uhr

    Ukraine legt angeblich Belege für zerstörte russische Hyperschallrakete vorlegen

    Die Ukraine hat Aufnahmen veröffentlicht, die eine mithilfe des Patriot-Abwehrsystems abgeschossene russische Hyperschallrakete vom Typ Kinschal zeigen sollen.

    Der staatliche Notfalldienst teilte am Freitag auf seinem Kanal im Onlinedienst Telegram Fotos, die einen Kran dabei zeigen, der Überreste einer Rakete aus dem Boden holt. «In Kiew haben Ingenieure den Gefechtskopf einer feindlichen Kinschal-Lufthyperschallrakete neutralisiert», erklärte die Behörde. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.

    Die Ukraine hatte am Dienstag erklärt, zehn Kinschal-Raketen abgeschossen zu haben, die Russland bei massiven Angriffen mit insgesamt sechs Toten auf die Ukraine abgefeuert habe. Die Hyperschallrakete vom Typ Kinschal ist Teil eines Waffenarsenals, von dem der russische Präsident Wladimir Putin erklärt hat, dass sie wegen ihrer Geschwindigkeit unzerstörbar seien. Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums setzt Moskau sie nur für Ziele ein, die es als «hochrangig und gut verteidigt» ansieht.

    Kiew hat wiederholt erklärt, dass das US-Abwehrsystem vom Typ Patriot für die Verteidigung des Landes vor Russland entscheidend sei. Die ukrainische Regierung hat die westlichen Länder zu vermehrter militärischer Unterstützung aufgerufen. Sie befürchtet, dass sich angesichts des fast zwei Jahre anhaltenden Konflikts Kriegsmüdigkeit bei einigen Staaten einstellt.

  • 8.05 Uhr

    Taurus-Lieferungen für Kiew: Druck auf Scholz wächst

    In Deutschland wächst der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sagte der «Rheinischen Post» vom Samstag mit Blick auf den russischen Präsidenten: «Wir dürfen keine Angst vor unserer eigenen Courage haben. Darauf hofft Putin.» Deutschland müsse endlich den Taurus liefern, um die russischen Nachschublinien zu unterbrechen.

    «Die Lieferung der Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine ist längst überfällig», sagte auch Sara Nanni, verteidigungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag dem Blatt. «Der effektivste Schutz gegen die russischen Luftangriffe ist der Beschuss von Zielen auf russischem Territorium und in den besetzten ostukrainischen Gebieten, von wo aus Russland seine Angriffe startet.» Bisher fehle der Ukraine dafür das nötige Material.

    CDU-Aussenpolitiker Roderich Kiesewetter sagte, dass Russland sich durch die Schwäche des Westens und ausbleibende Taurus-Lieferungen bestärkt sehe. «Deshalb ist die mangelnde Unterstützung nicht nur unterlassene Hilfeleistung, die die ukrainischen Opferzahlen hochtreibt, sondern sie ist de facto eine Unterstützung Russlands.»

    Scholz hatte Anfang Oktober entschieden, vorerst keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Es wird befürchtet, dass auch russisches Territorium von den Präzisionswaffen mit einer Reichweite von 500 Kilometern getroffen werden könnte.

    Die von der deutschen Bundeswehr veröffentlichte Aufnahme zeigt einen Kampfjet Tornado IDS ASSTA 3.0, bestückt mit dem Lenkflugkörper Taurus.
    Die von der deutschen Bundeswehr veröffentlichte Aufnahme zeigt einen Kampfjet Tornado IDS ASSTA 3.0, bestückt mit dem Lenkflugkörper Taurus.
    Andrea Bienert/Bundeswehr/dpa
  • 7.22 Uhr

    Selenskyj spricht Soldaten seinen Dank aus

    Wenige Wochen vor Beginn des dritten Kriegsjahres hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Soldaten gedankt und ihnen gute Ausrüstung zugesagt. «Die oberste Priorität unseres Staates ist es, immer alles bereitzustellen, was für die Verteidigung der Ukraine und unsere aktiven Operationen notwendig ist», sagte er in Kiew. Er nannte Munition, Drohnen, Ausrüstung und genug Personal.

    «Dieses Jahr zu überleben bedeutet, den gesamten Krieg zu überleben», sagte er in seiner abendlichen Videoansprache am Freitag. Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen eine gross angelegte russische Invasion. Am Samstag ist der 682. Tag des Krieges.

  • 7.30 Uhr

    Krieg der Drohnen dauert an

    In der Nacht zum Samstag setzte Russland wieder Kampfdrohnen gegen die Ukraine ein. Die ukrainische Luftwaffe verfolgte deren Flug quer über das Land. Gegen Mitternacht war vor allem das Gebiet Schytomir westlich der Hauptstadt Kiew bedroht.

    In Moskau wiederum teilte das russische Verteidigungsministerium mit, über dem Schwarzen Meer seien fünf ukrainische Drohnen abgefangen worden. Die Militärberichte waren nicht unabhängig überprüfbar. Ziel eines ukrainischen Angriffs könnte die von Russland 2014 annektierte Halbinsel Krim gewesen sein.

    An der rund 1000 Kilometer langen Front im Osten und Süden der Ukraine zählte der Generalstab für Freitag 57 versuchte russische Infanterieangriffe. Das waren etwas mehr als in den vergangenen Tagen. Bei der seit Wochen besonders umkämpften Frontstadt Awdijiwka im Donbass schlugen die ukrainischen Verteidiger demnach 3 Angriffe zurück, weitere 16 in der unmittelbaren Umgebung. Russische Truppen hätten auch versucht, ihre Position bei der fast völlig zerstörten Kleinstadt Marjinka im Gebiet Donezk zu verbessern, hiess es.

    Insgesamt hat sich der Frontverlauf seit längerem kaum verändert. Zu diesem Schluss kam auch das britische Verteidigungsministerium in seinem Bericht vom Freitag, gestützt auf Geheimdienstinformationen. Die Russen hätten stellenweise kleinere Fortschritte erzielt. «In der vergangenen Woche waren die Bodenkämpfe entweder durch eine statische Frontlinie oder allmähliche, lokale Vorstösse Russlands an wichtigen Frontabschnitten gekennzeichnet», hiess es.

    Im Nordosten hätten russische Truppen in der Nähe von Kupjansk eine «grosse, aber nicht schlüssige Offensive» fortgesetzt, schrieben die Briten auf der Plattform X (früher Twitter). Im Norden des ostukrainischen Gebiets Donezk habe die Ukraine ihre Frontlinie trotz kleinerer Angriffe um Bachmut gehalten. Die Stadt Awdijiwka sei weiterhin stark umkämpft, während die Russen in der Kleinstadt Marjinka ihre Ende Dezember erzielten Gewinne ausgebaut hätten.