Farnborough Airshow Tesla + Uber = Rolls-Royce: Wird diese Formel die Luftfahrt verändern?

AFP/phi

17.7.2018

Die Luftfahrtindustrie trifft sich zur Leistungsschau im britischen Farnborough: Während Rolls-Royce die zivile Fliegerei revolutionieren will, kündigten Grossbritannien und Italien den Bau eines neuen Kampfjets an.

Es soll vier bis fünf Leute transportieren, vertikal starten und landen – und vielleicht in fünf Jahren tatsächlich fliegen: Der britische Motorenhersteller Rolls-Royce hat auf der Luftfahrtmesse in Farnborough sein Konzept für ein fliegendes Taxi mit Gas- und Elektroantrieb vorgestellt. Ein Prototyp könne innerhalb der kommenden 18 Monate gebaut werden, teilte Rolls-Royce mit.

Das E-Flugtaxi soll bis zu 800 Kilometer weit fliegen können – mit einer Geschwindigkeit von über 300 Kilometern pro Stunde. Mehrere Unternehmen arbeiten bereits an Flugtaxis, darunter der Fahrdienstvermittler Uber, das von Google unterstützte Start-up Kitty Hawk, Lilium Aviation in Deutschland, Safran in Frankreich oder Honeywell in den USA.

Das Rolls-Royce-Konzept für ein umweltfreundliches Lufttaxi.
Das Rolls-Royce-Konzept für ein umweltfreundliches Lufttaxi.
Bild: Dukas

«In diesem Markt werden wir ein Ding wie dieses in drei bis fünf Jahren sehen», sagte Rolls-Royce-Manager Rob Watson. Rolls-Royce werde Ende 2019 soweit sein. Der Prototyp soll von Gas und Strom angetrieben werden. Rolls-Royce arbeitet aber auch an einem rein elektrischen Miniflieger. Sie seien geeignet für Städte, «aber für einen Flug von London nach Paris» brauche es einen anderen Antrieb.

London und Rom bauen neuen Kampfjet

Die britische Premierministerin Theresa May hat am Montag den Bau eines neuen Kampfflugzeuges für die Streitkräfte ihres Landes bekannt gegeben. Gemeinsam mit der italienischen Firma Leonardo, den britischen Unternehmen BAE und Rolls-Royce sowie dem europäischen Konzern MBDA werde die Regierung das Projekt «Tempest» vorantreiben, sagte May.

Premierministerin Theresa May nach der Eröffnung der Luftfahrtmesse Farnborough im Gespräch mit dem deutschen Airbus-CEO Tom Enders (mit Sonnenbrille). Im Hintergrund: der Airbus-Pannentransporter A400M Atlas.
Premierministerin Theresa May nach der Eröffnung der Luftfahrtmesse Farnborough im Gespräch mit dem deutschen Airbus-CEO Tom Enders (mit Sonnenbrille). Im Hintergrund: der Airbus-Pannentransporter A400M Atlas.
Bild: AP

Bis 2025 sollen nach ihren Angaben zwei Milliarden Pfund (2,6 Milliarden Franken) investiert werden. Die Initiative solle «auf lange Sicht» die Zukunft der Rüstungsindustrie in Grossbritannien absichern, sagte May in Farnborough.

London will langfristig seine Eurofighter Typhoon-Kampfjets ersetzen, die in einer Kooperation produziert wurden, an der auch der europäische Flugzeugbauer Airbus beteiligt war. Dieser entwickelt aktuell gemeinsam mit Dassault Aviation ein deutsch-französisches Kampfflugzeug. Auch diese neuen Kampfjets sollen längerfristig die alternden Tornado-Kampfjets und den Eurofighter der Bundeswehr sowie die Rafale-Maschinen der französischen Luftwaffe ersetzen.

Zurück zur Startseite