Verdächtige in der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse werden den Medien vorgeführt.
Auch Waffen und Ausrüstung, die angeblich bei dem Angriff verwendet wurden, sind in der Generaldirektion der Polizei in Port-au-Prince ausgestellt.
Präsident Moïse wurde am frühen Mittwoch bei einem Angriff auf sein Privathaus ermordet.
Ein haitianischer Richter, der an den Mordermittlungen beteiligt ist, sagte, dass auf Präsident Moïse ein Dutzend Mal geschossen wurde.
Zudem seien das Büro von Moïse sowie sein Schlafzimmer durchwühlt worden.
Tötete ein Kommando aus Kolumbien Haitis Präsidenten? - Gallery
Verdächtige in der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse werden den Medien vorgeführt.
Auch Waffen und Ausrüstung, die angeblich bei dem Angriff verwendet wurden, sind in der Generaldirektion der Polizei in Port-au-Prince ausgestellt.
Präsident Moïse wurde am frühen Mittwoch bei einem Angriff auf sein Privathaus ermordet.
Ein haitianischer Richter, der an den Mordermittlungen beteiligt ist, sagte, dass auf Präsident Moïse ein Dutzend Mal geschossen wurde.
Zudem seien das Büro von Moïse sowie sein Schlafzimmer durchwühlt worden.
Nach dem Mord an Haitis Präsident Jovenel Moïse präsentiert die Polizei die mutmasslichen Täter – kolumbianische Söldner und zwei US-Amerikaner haitianischer Herkunft. Von wem kam der Auftrag?
Der Mord an Haitis Präsident Jovenel Moïse geht nach Angaben der Polizei auf das Konto einer Söldnertruppe aus dem Ausland.
Die Nationalpolizei des Karibikstaats führte am Donnerstagabend (Ortszeit) in der Hauptstadt Port-au-Prince 15 Männer aus Kolumbien und zwei US-Amerikaner vor, die den Anschlag verübt haben sollen. Polizeichef Léon Charles teilte mit, acht weitere Kolumbianer seien noch auf freiem Fuss. Drei mutmassliche Täter seien getötet worden. Zuvor hatte die Polizei von vier toten Angreifern gesprochen. Von wem das Mordkommando den Auftrag bekam, blieb unklar.
Der 53 Jahre alte Präsident war in der Nacht zum Mittwoch in seiner Residenz überfallen und dann erschossen worden. Moïses Ehefrau Martine wurde dabei schwer verletzt. Inzwischen wird sie in der US-Grossstadt Miami behandelt. Der Polizei zufolge bestand das Mordkommando aus insgesamt 28 schwer bewaffneten Männern. Der bitterarme Karibikstaat steckt nun noch tiefer in der Krise. Die Hintergründe der Tat liegen im Dunkeln.
Eigentlich Entführung geplant
Die 17 festgenommenen Männer wurden von der Polizei in Handschellen präsentiert. Sie sassen dabei auf dem Boden. Manche waren sichtbar verletzt. Auf einem Tisch lagen Gegenstände, die beschlagnahmt worden sein sollen: mehrere automatische Waffen, Macheten, Vorschlaghammer, Reisepässe und Handys. Kolumbiens Verteidigungsminister Diego Molano bestätigte die Beteiligung von Staatsbürgern seines Landes. Nach ersten Informationen seien es ehemalige Soldaten, sagte Molano in einem Video.
Die beiden US-Amerikaner gaben nach einem Bericht der «New York Times» an, von einem Mann namens Mike als Dolmetscher angeheuert worden zu sein. Der eigentliche Plan sei gewesen, Moïse in den Nationalpalast zu bringen – nicht, ihn umzubringen. Haitis Botschafter in den USA, Bocchit Edmond, zufolge gaben sich die Angreifer als Agenten der US-Drogenbehörde DEA aus.
Moïse galt als äusserst unbeliebt
Nach dem Mord suchten elf der mutmasslichen Täter Zuflucht in der Botschaft Taiwans. Nach Angaben der diplomatischen Vertretung gab die Botschaft dann der Polizei grünes Licht für eine Festnahme. Nach Medienberichten waren die Männer gewaltsam in die Botschaft eingedrungen.
Das Attentat hinterlässt in dem Karibikstaat ein Machtvakuum. Da eine für Oktober 2019 vorgesehene Parlamentswahl unter anderem wegen heftiger Proteste gegen Moïse ausgefallen war, gibt es dort seit Januar 2020 kein handlungsfähiges Parlament mehr. Moïse regierte seither per Dekret. Erst kurz vor seiner Ermordung hatte er den Neurochirurgen Ariel Henry am Montag zum Interims-Premierminister ernannt.
Moïse, seit 2017 im Amt, galt als äusserst unbeliebt. Ihm wurden Korruption, Verbindungen zu brutalen Banden und autokratische Tendenzen vorgeworfen. Proteste legten Haiti in den vergangenen drei Jahren immer wieder lahm. Zuletzt trieben blutige Kämpfe zwischen Banden um die Kontrolle über Teile der Hauptstadt Tausende Menschen in die Flucht. Bislang sind für den 26. September Präsidenten- und Parlamentswahlen sowie ein Verfassungsreferendum geplant.