Lyon
In Frankreich ist bei einem zehnjährigen Kind Tollwut nachgewiesen worden. Es habe sich im August bei einem Aufenthalt in Sri Lanka infiziert, als es an einem Strand von einem Hund gebissen wurde, teilte die regionale Gesundheitsbehörde in Lyon am Dienstag mit.
Das Kind wird seit vergangener Woche im Spital betreut. Einmal ausgebrochen ist die Krankheit fast zu 100 Prozent tödlich.
Die Behörde von Auvergne-Rhône-Alpes betonte, dass weltweit noch keine Ansteckung zwischen Menschen nachgewiesen worden sei - abgesehen von sehr seltenen Fällen, bei denen Organe eines infizierten Spenders transplantiert wurden. Trotzdem seien vorsichtshalber die Menschen identifiziert worden, die direkten Kontakt zu Speichel oder Tränen des betroffenen Kindes hatten - es werde nun von Fall zu Fall geprüft, ob sie geimpft werden sollten.
In Europa sind Tollwut-Fälle selten. Weltweit ist die Krankheit laut Weltgesundheitsorganisation jedoch für rund 59'000 Todesfälle im Jahr verantwortlich, vor allem in Afrika und Asien. Übertragen werden die Viren von infizierten Säugetieren meist durch Bisse oder Kratzen. Es gibt wirksame Impfstoffe, die auch kurz nach einem Tierbiss noch helfen können.
Vorfall auch in der Schweiz
In der Schweiz war im Sommer eine Person im Kanton Neuenburg von einer Fledermaus gebissen worden, die den Tollwuterreger in sich trug. Die Person hatte auf dem Trottoir eine schwache Fledermaus entdeckt. Als sie das Tier bei Einbruch der Dunkelheit wieder freilassen wollte, biss die Fledermaus die Person in den Finger und starb darauf. Die Verletzte wurde auf der Notfallstation des Spitals in Neuenburg versorgt.
Die meisten warmblütigen Tiere können mit Tollwutviren infiziert werden, bei Pflanzenfressern ist das aber selten. Hauptüberträger ist in europäischen Ländern der Fuchs, in Ländern wie dem stark betroffenen Indien sind es streunende Hunde. Der Abwurf von Impfködern hat etwa in Deutschland dazu geführt, dass die Krankheit bei Füchsen nur noch vereinzelt auftritt.
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