ArmenienTote und Verletzte bei neuen Kämpfen in Berg-Karabach
SDA
8.10.2020 - 21:53
Bei neuen schweren Kämpfen in der Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus hat es am Donnerstag wieder Tote und Verletzte gegeben. Nach Angaben des armenischen Verteidigungsministeriums wurde auch die Kathedrale der Stadt Schuscha beschossen.
Dabei seien zwei russische Journalisten schwer verletzt worden. Der Zustand von einem der beiden sei kritisch. Die Armee veröffentlichte Bilder von grösseren Schäden an dem Gotteshaus.
Zudem sei die Hauptstadt Stepanakert mehrfach mit Raketen beschossen worden, teilte Armenien weiter mit. Tausende Menschen sind auf der Flucht. Auch im Süden der Region an der Grenze zum Iran gab es neue Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Ländern.
Nach armenischen Angaben wurden von Mittwoch auf Donnerstag 30 weitere Soldaten getötet. Damit sei die Zahl der Toten auf 350 gestiegen. Aserbaidschan hat bislang keine Angaben zu Verlusten in den eigenen Reihen gemacht. Seit Beginn der neuen Auseinandersetzung vor mehr als eineinhalb Wochen seien aber mindestens 31 Zivilisten ums Leben gekommen. Die Behörden der nicht anerkannten Republik Berg-Karabach sprachen von bislang 22 zivilen Opfern.
In der umkämpften Region Berg-Karabach im Süden des Kaukasus leben rund 145 000 Menschen. In einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor rund 30 Jahren verlor Aserbaidschan die Kontrolle über das Gebiet. Es wird heute von christlichen Karabach-Armeniern bewohnt. Seit 1994 gilt eine brüchige Waffenruhe.
Russland, die USA und Frankreich vermitteln in dem Konflikt mit der sogenannten Minsk-Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Aserbaidschans Aussenminister Jeyhun Bayramov wollte sich dazu am Donnerstag in Genf mit OSZE-Vertretern treffen und Bakus Sicht erklären.
Österreich bot sich indes als «Ort des Dialogs» an. Das Aussenministerium Russlands teilte der Staatsagentur Tass zufolge mit, dass derzeit über ein Treffen auf Ebene der Aussenminister zwischen Armenien und Aserbaidschan mit den OSZE-Vermittlern verhandelt werde. Die Gespräche könnten dann in Moskau sein.
Am Stadtrand von Damaskus haben die Kämpfer eine Drogenfabrik des Assad-Regimes entdeckt. Fachleute beschuldigen Syrien seit Jahren, ein grosser Akteur im internationalen Rauschgifthandel zu sein.
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