Politik Trotz Kritik: Israelische Armee weiter in Rafah im Einsatz

SDA

1.6.2024 - 16:25

Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff auf. Foto: Abdel Kareem Hana/AP/dpa
Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff auf. Foto: Abdel Kareem Hana/AP/dpa
Keystone

Ungeachtet der internationalen Kritik setzt Israels Armee ihre Einsätze in der Stadt Rafah fort. Einsatzkräfte hätten dabei in dem Ort im Süden des Gazastreifens zahlreiche Waffen, Tunnel und Raketen entdeckt, teilte das Militär am Samstag mit. Die Einsätze seien präzise und basierten auf geheimdienstlichen Erkenntnissen, hiess es weiter.

1.6.2024 - 16:25

Auch im zentralen Gazastreifen gingen die Kämpfe demnach weiter. In den vergangenen zwei Tagen seien dort Dutzende Palästinenser getötet worden. Den Armee-Angaben zufolge soll es sich bei ihnen um Terroristen handeln.

In den vergangenen Tagen seien zudem einige wichtige Hamas-Mitglieder im Gazastreifen getötet worden, darunter ein Mann, der den Angaben nach an der Planung von Terroranschlägen in Israel und im Westjordanland beteiligt war.

Die Angaben liessen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Angesichts der hohen Zahl auch ziviler Opfer und der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen steht Israel international in der Kritik. Vor allem der Einsatz in Rafah wird scharf verurteilt. Der Internationale Gerichtshof (IGH) verpflichtete Israel vor einer Woche, den Militäreinsatz in Rafah unverzüglich zu beenden.

Auslöser des Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Sie ermordeten dabei mehr als 1200 Menschen und verschleppten mehr als 250 Geiseln in den Gazastreifen.

Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang 36 379 Menschen getötet und weitere 82 407 verletzt. Auch diese Angaben, die nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden, lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.

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