Vorwurf sexueller Nötigung Trump hält an seinem umstrittenen Richterkandidaten Kavanaugh fest

AP

18.9.2018

US-Präsident Donald Trump geht davon aus, dass sein Kandidat Obersten Gerichtshof, Brett Kavanaugh, bestätigt wird.
US-Präsident Donald Trump geht davon aus, dass sein Kandidat Obersten Gerichtshof, Brett Kavanaugh, bestätigt wird.
Keystone

Der Präsident erwartet nach dem Vorwurf einer versuchten Vergewaltigung vor mehr als 30 Jahren eine «kleine Verzögerung». Jeder werde angehört. Der Justizausschuss des Senats setzt Anhörung mit Kavanaugh und dessen Beschuldigerin an.

US-Präsident Donald Trump hält auch angesichts eines Vorwurfs sexueller Nötigung an seinem Kandidaten für den Obersten Gerichtshof, Brett Kavanaugh, fest. Er gehe nun aber von «einer kleine Verzögerung» im Bestätigungsverfahren des Senats aus, sagte Trump am Montag (Ortszeit) in Washington.

Den oppositionellen Demokraten warf Trump politisches Taktieren vor, weils sie bis zur letzten Minute damit gewartet hätten, den nach Angaben der Beschuldigerin mehr als 30 Jahre zurückliegenden Vorfall vorzubringen. Kavanaugh hat die von der Psychologieprofessorin Christine Blasey Ford in der «Washington Post» am Sonntag erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. So etwas sei nie geschehen.

Der Justizausschuss des Senats teilte mit, dass Kavanaugh und Ford kommende Woche zu dem Fall gehört würden. Auch Trump sagte, der Senat werde jeden anhören und ausreden lassen. Trump betonte erneut, dass er von Kavanaughs Qualifikation für das höchste Richteramt überzeugt sei.

Trump möchte Bestätigung noch vor den Zwischenwahlen

Mit Kavanaugh würde das über die Verfassung wachende höchste Gericht der Vereinigten Staaten weiter nach rechts rücken. Trump möchte seine Bestätigung noch vor den Zwischenwahlen im November durch den Senat bringen.

Der Vorsitzende des Justizausschusses im Senat, Chuck Grassley, sagte, jeder, der wie Ford «an die Öffentlichkeit tritt», habe es «verdient, angehört zu werden». Zunächst hatte er versucht, Telefonbefragungen mit Kavanaugh und Ford vom Personal des Justizgremiums arrangieren zu lassen. Doch lehnten Demokraten die Idee privater Interviews ab und drangen stattdessen auf eine FBI-Überprüfung der Vorwürfe gegen Kavanaugh im Rahmen einer üblichen Durchleuchtung der Vergangenheit von Anwärtern für ranghohe Posten.

Die Psychologieprofessorin Ford sagte der «Washington Post» vom Sonntag, Kavanaugh und ein Freund hätten sie in den frühen 80er Jahren während einer Party in einem Haus in Maryland in einem Schlafzimmer festgehalten, als sie etwa 15 und Kavanaugh etwa 17 gewesen seien. Kavanaugh habe sie aufs Bett gedrückt und versucht, ihr die Kleider auszuziehen. Sie habe versucht zu schreien, aber Kavanaugh habe ihr den Mund zugehalten. Ford konnte nach eigenen Angaben entkommen, als der Freund auf sie beide gesprungen sei und alle zu Boden gegangen seien.

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