«Einwanderung muss man sich verdienen» Trump will Migranten ohne Gerichtsverfahren abschieben

dpa

25.6.2018

Bürgerrechtler in den USA üben scharfe Kritik an einem Vorschlag von Präsident Donald Trump, illegal eingereiste Migranten ohne Gerichtsverfahren in ihre Heimat abzuschieben. Ein solcher Schritt wäre illegal und würde der Verfassung zuwiderlaufen, die Trump gemäss Amtseid schützen müsste, teilte die American Civil Liberties Union (ACLU) mit.

Auf dem Weg zu seinem privaten Goflclub in Northern Virginia hatte der Präsident am Wochenende getwittert: «Wir können nicht zulassen, dass all diese Leute in unser Land einfallen. Wenn jemand reinkommt, müssen wir sie sofort, ohne Richter oder Gerichtsverfahren, dahin bringen, wo sie hergekommen sind. Unser System spricht einer guten Einwanderungspolitik sowie Recht und Ordnung Hohn.»

Mit Blick auf die jüngste Debatte um Trennungen illegal eingereister Migranten von ihren Kindern ergänzte Trump, die meisten Kinder kämen ohne ihre Eltern. «Unsere Einwanderungspolitik wird in aller Welt verlacht, sie ist sehr unfair gegenüber all diesen Leuten, die das System legal durchlaufen haben und seit Jahren in der Schlange warten! Einwanderung muss man sich verdienen - wir brauchen Leute, die uns dabei helfen, Amerika wieder grossartig zu machen», schrieb er in Anlehnung an sein Wahlkampfmotto weiter.

Der Bürgerrechtler Omar Jadwat von der ACLU rief Politiker zum Widerstand gegen Trumps Ideen auf. «Jeder Funktionär, der einen Eid geschworen hat, die Verfassung und Gesetze zu achten, sollte dies unmissverständlich zurückweisen», sagte Jadwat.

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