Menschenrechte verletzt Türkei wegen Inhaftierung von «Welt»-Journalist Yücel verurteilt

SDA

25.1.2022 - 11:04

Ein Jahr ohne Anklage in der Türkei in Haft: der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel (Archivbild).
Ein Jahr ohne Anklage in der Türkei in Haft: der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel (Archivbild).
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Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat die Türkei wegen der Inhaftierung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel verurteilt.

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Das Vorgehen der Türkei habe die Menschenrechte Deniz Yücels auf Freiheit und Sicherheit sowie auf freie Meinungsäusserung verletzt, heisst es in dem Urteil, das der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) am Dienstag schriftlich verkündet hat.

Ankara muss nun 13'300 Euro Entschädigung an den Journalisten zahlen. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig – die Prozessparteien können es innerhalb von drei Monaten anfechten.

Der «Welt»-Korrespondent war von Februar 2017 bis Februar 2018 ohne Anklageschrift im Hochsicherheitsgefängnis Silivri westlich von Istanbul inhaftiert. Erst nach langem politischen Tauziehen zwischen Ankara und Berlin kam Yücel frei und konnte ausreisen, gleichzeitig wurde Anklage erhoben.

Im Juli 2020 verurteilte ein türkisches Gericht den Journalisten in Abwesenheit wegen Terrorpropaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK zu rund zwei Jahren und zehn Monaten Haft. Dieses Verfahren befindet sich in Revision.

SDA, smi