Die Schülerinitiative "March for our lives" gegen Waffengewalt in den USA ist mit dem renommierten internationalen Kinder-Friedenspreis ausgezeichnet worden. Übergeben wurde der Preis von Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu an Überlebende eines Highschool-Massakers.
"Die Initiative ist mit ihrem friedlichen, aber starken Protest eine Inspiration für junge Leute weltweit", würdigte die Kinderrechtsorganisation KidsRights am Dienstag die Preisträger.
Im südafrikanischen Kapstadt überreichte Schirmherr und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu - der frühere Erzbischof von Kapstadt - den Preis an David Hogg, Emma González, Jaclyn Corin, Matt Deitsch sowie weitere Initiatoren der Kampagne. "March for our lives" ("Marsch für unsere Leben") sei eine der bedeutendsten von Jugendlichen angeregten Massenbewegungen der Geschichte, sagte Tutu laut einer vorab verbreiteten Mitteilung.
Die Jugendlichen hatten im Februar ein Massaker an einer Highschool in Parkland in Florida überlebt und danach eine Protestbewegung gegen Waffenbesitz in den USA gestartet. Hunderttausende hatten sich an Streiks und Demonstrationen beteiligt. Bei dem Massaker in Parkland waren 17 Menschen getötet worden.
Vor dem Vorfall "waren wir einfach normale amerikanische Highschool-Schüler", sagte González. Danach "war uns plötzlich so klar, dass wir diejenigen sind, die den Kreislauf von Waffengewalt in Amerika durchbrechen können". González wurde unter anderem durch eine bewegende Rede bei einer Demonstration in Washington bekannt, in der sie mehrere Minuten wortlos vor der Menge stand, um die Dauer der Schüsse in ihrer Schule zu symbolisieren.
Sicherheit als Grundrecht
"Wir weigern uns, uns hoffnungslos oder geschlagen zu geben", sagte Mitinitiatorin Jaclyn Corin bei der Preisverleihung in Kapstadt. Kinder "verdienen es, sich in ihren Schulen, in ihren Bundesstaaten, in ihren Strassen und in ihren Häusern sicher zu fühlen".
Die Auszeichnung für die Jugendlichen sei auch ein klares Signal an die US-Regierung und Präsident Donald Trump, sagte der Vorsitzende von KidsRights, der Niederländer Mark Dullaert. "Sicherheit an Schulen ist ein Grundrecht für Kinder. Eine Regierung, die ihre Kinder vor Waffengewalt an Schulen nicht schützen kann, hat ein Riesenproblem."
Trump hatte sich gegen eine Verschärfung der Waffengesetze ausgesprochen. In den USA gab es von 2009 bis Mai 2018 insgesamt 288 tödliche Vorfälle mit Schüssen an Schulen.
Die internationale Jury vergab den Preis erstmals an eine rein westliche Initiative. Zu den früheren Preisträgern gehört die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai.
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