Ukraine Ukraine und Polen demonstrieren Geschlossenheit

SDA

13.12.2017 - 17:38

Wollen den Streit zwischen ihren Ländern beilegen: Der polnische Präsident Duda (links) und der ukrainische Präsident Poroschenko.
Wollen den Streit zwischen ihren Ländern beilegen: Der polnische Präsident Duda (links) und der ukrainische Präsident Poroschenko.
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Seit Wochen belastet ein Geschichtsstreit die Beziehungen zwischen Kiew und Warschau. Nun haben die Präsidenten Petro Poroschenko und Andrzej Duda bei einem Treffen Geschlossenheit demonstriert.

"Wir sind zu der Meinung gekommen, dass sich die Geschichte nicht auf den strategischen Charakter der ukrainisch-polnischen Beziehungen auswirken darf", teilte der ukrainische Präsident Poroschenko nach einem Gespräch mit seinem polnischen Amtskollegen Duda in der ukrainischen Grossstadt Charkiw am Mittwoch mit.

Zuletzt hatten sich die Beziehungen zwischen Kiew und Warschau verschlechtert. Umstritten ist vor allem die Sicht auf Konflikte zwischen Ukrainern und Polen in der heutigen Westukraine im Zweiten Weltkrieg. Das Gebiet hatte vor dem Krieg zu Polen gehört.

Kiew hat verboten, dass polnische Spezialisten polnische Opfer exhumieren. Deshalb hatte Polens Aussenminister Witold Waszczykowski zunächst Präsident Duda sogar von der Reise in die Ukraine abgeraten.

Versöhnliche Worte

Die Geschichte sei nicht mehr zu ändern, sagte Poroschenko. Doch könnten beide zusammen bessere Bedingungen für die Zukunft schaffen. "Von historischen Konflikten zwischen der Ukraine und Polen gewinnt nur eine Seite - Russland", sagte Poroschenko. Die Ukraine ist seit Moskaus Annexion der Halbinsel Krim 2014 im Konflikt mit Russland.

Polens Präsident Duda räumte ein, dass es zwischen den Nachbarn schwierige Angelegenheiten gebe. Er drückte jedoch seine Zuversicht aus, dass es gelinge "diese im Sinne guter Nachbarschaft und Zusammenarbeit zu lösen." Die Präsidenten einigten sich darauf, sich an die jeweiligen Kulturminister zu wenden, um den Streit beizulegen.

Beide Seiten beschlossen Berichten zufolge zudem, sogenannte schwarze Listen für Einreisen zu kürzen. Im November waren mindestens zwei ukrainische Staatsbedienstete von Einreiseverboten betroffen gewesen. Warschau wolle damit die Einreise von Ukrainern verhindern, die antipolnische Positionen vertreten, hiess es.

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