Eidg. AbstimmungenUmfragen sehen Befürworter der AHV-Reform leicht im Vorteil
olgr, sda
14.9.2022 - 06:00
Die AHV-Reform dürfte am 25. September gemäss Abstimmungsumfragen eher angenommen als abgelehnt werden – doch noch lässt sich der Ausgang nicht voraussagen. Auch bei der Verrechnungssteuer ist er unklar. Die Massentierhaltungsinitiative dürfte hingegen scheitern.
Keystone-SDA, olgr, sda
14.09.2022, 06:00
SDA
Die beiden Vorlagen zur AHV-Reform wären gemäss der zweiten SRG-Trendumfrage mit Stichdatum 4. September zwar angenommen worden. Doch ob dies auch am Abstimmungssonntag am 25. September der Fall sein wird, ist offen. Denn: Der Trend zur Meinungsbildung verlaufe in Richtung Nein, heisst es in der am Mittwoch publizierten Umfrage.
Auch die dritte Umfrage von 20 Minuten und Tamedia kommt zum Schluss, dass es bei der AHV-Reform «knapp» wird. Im Fokus stehe die Erhöhung des Frauenrentenalters. Das Konfliktmuster zwischen linken und bürgerlichen Parteien sowie zwischen den Geschlechtern sei sehr ausgeprägt. «Da diese Polarisierung sehr stark ist, wird die Mobilisierung am Abstimmungssonntag entscheidend sein.»
Gemäss 20 Minuten/Tamedia-Umfrage ist eine Annahme des AHV-Bundesgesetzes «eher wahrscheinlich», jene der Zusatzfinanzierung der AHV «wahrscheinlich». Die Ja-Anteile werden derzeit mit 55 beziehungsweise 56 Prozent angegeben.
Trotz des grösser werdenden Nein-Anteils scheint ein Volksmehr zur AHV-Reform angesichts des Ja-Vorsprungs und der argumentativen Haltungen auch gemäss SRG-Umfrage «wahrscheinlicher» zu sein als deren Ablehnung. Sollte aber die lateinische Schweiz, in der die Gegnerschaft stärker ist, geschlossen Nein sagen, könnte es bezüglich Ständemehr knapp werden.
Unentschlossene bei Verrechnungssteuer
Bei der Änderung der Verrechnungssteuer zeichnet sich gemäss beiden Umfragen ein knapper Entscheid ab. Der Anteil der Unentschlossenen sei noch immer sehr hoch, heisst es bei 20 Minuten/Tamedia. Die Schlussmobilisierung dürfte entscheiden, bilanziert die SRG-Umfrage.
Für die Massentierhaltungsinitiative erwarten hingegen beide Umfragen ein Nein. Eine Mehrheit von etwa 60 Prozent der Stimmberechtigten lehne sie derzeit ab, besagt die 20 Minuten-/Tamedia-Umfrage. Zudem sei die Hürde des Ständemehrs kaum zu überwinden, heisst es bei der SRG-Auswertung.
Die zweite SRG-Trendbefragung zur Abstimmung vom 25. September wurde vom Forschungsinstitut gfs.bern bei 8642 Stimmberechtigten durchgeführt. Der statistische Fehlerbereich beträgt plus/minus 2,8 Prozentpunkte. An der dritten Umfrage von 20 Minuten und Tamedia nahmen 17'377 Personen aus der ganzen Schweiz teil. Der Fehlerbereich wird mit 1,2 Prozentpunkten angegeben.
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