International UN-Chef Guterres warnt vor schlimmster Hungersnot «seit Jahrzehnten»

SDA

20.11.2020 - 20:23

ARCHIV – UN-Generalsekretär Antonio Guterres spricht während einer Pressekonferenz. Foto: Mark Garten/UN/dpa – ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
ARCHIV – UN-Generalsekretär Antonio Guterres spricht während einer Pressekonferenz. Foto: Mark Garten/UN/dpa – ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
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UN-Generalsekretär António Guterres hat angesichts der Situation im Bürgerkriegsland Jemen vor einer schweren Nahrungsmittelkrise mit Millionen Toten gewarnt.

«Der Jemen ist jetzt in unmittelbarer Gefahr der schlimmsten Hungersnot, die die Welt seit Jahrzehnten erlebt hat», teilte der UN-Chef am Freitag mit und forderte sofortige Gegenmassnahmen.

Die Notlage ergebe sich aus einer Kombination drastischer Kürzungen im UN-Budget für das Land im Vergleich mit den Vorjahren sowie Hindernissen der Konfliktparteien für Helfer, zu den Menschen vorzudringen. Eine Heuschreckenplage und Überschwemmungen verschlimmerten die Lage weiter.

«Ich fordere alle, die Einfluss haben, auf, dringend auf diese Themen zu reagieren, um Katastrophen abzuwenden, und ich fordere alle auf, keine Massnahmen zu ergreifen, die die ohnehin schon schlimme Situation noch verschlimmern könnten», sagte Guterres.

Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis seit 2015 an der Seite der Regierung gegen die aufständischen Huthi-Rebellen. Sie hatten das Land überrannt und kontrollieren heute die Hauptstadt Sanaa sowie grosse Gebiete vor allem im Norden und im Westen.

Schwere Luftangriffe Saudi-Arabiens und seiner Verbündeten haben die Infrastruktur in weiten Teilen des bitterarmen Landes zerstört. Viele Hilfsgüter kommen auch wegen Widerstands und Blockaden der Huthis nicht zur Bevölkerung durch. 20 von 28 Millionen Menschen im Jemen sind Hilfsorganisationen zufolge bereits jetzt von Nahrungsmittelknappheit betroffen. Genausoviele haben keinen ausreichenden Zugang zu medizinischen Einrichtungen.

Hinzu kommt neben der Corona-Pandemie, dass Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen besorgt über Berichte sind, der scheidende US-Präsident Donald Trump könnte vor Ende seiner Amtszeit am 20. Januar die Huthi-Rebellen auf eine Schwarze Liste setzen und die Situation in der Region und einen Friedensprozess damit noch schwieriger machen. «Wir glauben, dass jede andere einseitige Initiative wahrscheinlich nicht positiv sein wird», sagte Guterres am Freitag auf eine entsprechende Frage.

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