Afghanistan UN-Sprecher: Erzwungene Umsiedlung von Afghanen besorgt uns

SDA

2.11.2023 - 09:26

Eine Frau sitzt mit ihren Kindern zwischen den Überresten eines Flüchtlingslagers am Stadtrand von Islamabad, das von Bulldozern abgerissen wurde. Unter dem Druck einer angedrohten Massenabschiebung verlassen Tausende afghanische Flüchtlinge Pakistan in Richtung ihrer Heimat. Foto: Nabila Lalee/dpa
Eine Frau sitzt mit ihren Kindern zwischen den Überresten eines Flüchtlingslagers am Stadtrand von Islamabad, das von Bulldozern abgerissen wurde. Unter dem Druck einer angedrohten Massenabschiebung verlassen Tausende afghanische Flüchtlinge Pakistan in Richtung ihrer Heimat. Foto: Nabila Lalee/dpa
Keystone

Die angedrohte Massenabschiebung afghanischer Geflüchteter aus Pakistan bereitet UN-Generalsekretär António Guterres nach Angaben seines Sprechers Sorge.

«Wir sind sehr besorgt über diese erzwungene Umsiedlung von Menschen, von denen viele sehr wahrscheinlich Flüchtlinge sind», sagte Guterres' Sprecher Stéphane Dujarric am Mittwoch (Ortszeit) in New York.

Auf die Frage, ob Guterres die pakistanische Regierung nicht aufgefordert habe, die Anordnung zur Abschiebung von Geflüchteten ohne Aufenthaltsgenehmigung nach Ende Oktober zurückzunehmen, sagte der Sprecher: «Wir würden uns wünschen, dass sie das nicht durchziehen». Afghanistan sei in vielfacher Hinsicht nicht darauf vorbereitet, die Menschen wieder aufzunehmen. Dujarric verwies auf die humanitäre Lage und die Menschenrechtssituation in dem von den islamistischen Taliban beherrschten Land.

Nach Regierungsangaben lebten zuletzt etwa 4,4 Millionen afghanische Geflüchtete in Pakistan, 1,7 Millionen davon ohne gültige Papiere. Afghanen machen in dem Land den grössten Anteil irregulärer Migranten aus. Unter dem Druck der angedrohten Abschiebung haben bereits Zehntausende Afghanen Pakistan verlassen.