ArmenienUNHCR: Schon fast 89 000 Menschen aus Berg-Karabach geflüchtet
SDA
29.9.2023 - 12:00
Nach Aserbaidschans Rückeroberung der Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus reisst der Strom der fliehenden Bewohner nicht ab.
Keystone-SDA
29.09.2023, 12:00
SDA
Bis Freitagvormittag seien bereits fast 89 000 Menschen in Armenien angekommen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) mit.
Die Menschen seien ängstlich und blickten sorgenvoll in die Zukunft, sagte Kavita Belani, die UNHCR-Vertreterin in Armenien, per Videolink aus der Hauptstadt Eriwan zu Journalisten in Genf. Sie hätten mit 90 000 Flüchtlingen gerechnet, aber die Erwartungen müssten angepasst werden. Das UNHCR sei auch gerüstet, um 120 000 Menschen zu helfen.
Der Manager der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in Armenien, Hicham Diab, sagte, viele Ankömmlinge seien zu erschöpft, um über ihre Erlebnisse zu berichten. Sie bräuchten psychosoziale Hilfe, um die Flucht zu verarbeiten. Beide Organisationen appellierten an die internationale Gemeinschaft, Armenien bei der Aufnahme der Geflüchteten finanziell zu helfen.
Die Menschen hätten gezwungenermassen ihre Heimat verlassen, teilte Regierungssprecherin Naseli Bagdassarjan in Eriwan mit. Nach offiziellen, nicht überprüfbaren Angaben lebten 120 000 Karabach-Armenier in der Region. Das autoritär regierte Aserbaidschan hatte in einer Militäroffensive in der vergangenen Woche die seit Jahrzehnten umkämpfte Region zurückerobert.
Die Führung der international nicht anerkannten Republik Arzach (Berg-Karabach) hatte danach kapituliert und in dieser Woche auch die Selbstauflösung zum 1. Januar 2024 besiegelt. Die aserbaidschanische Regierung sowie Russland, das als Schutzmacht Armeniens gilt, hatten betont, dass es keinen Grund zur Flucht gebe. Allerdings befürchten die Karabach-Armenier Verfolgung und Gewalt durch Aserbaidschan.
In Eriwan warf Regierungschef Nikol Paschinjan dem Nachbarland am Donnerstagabend bei einer Regierungssitzung «ethnische Säuberungen» vor. «Die Analyse der Situation zeigt, dass in den kommenden Tagen in Berg-Karabach kein Armenier mehr sein wird.» In der Vergangenheit hatte es zwischen den christlichen Karabach-Armeniern und den muslimischen Aserbaidschanern Konflikte gegeben.
Nach armenischen Regierungsangaben wurde in der Nähe von Berg-Karabach ein humanitäres Zentrum für die Flüchtlinge eingerichtet. Die Menschen erhielten eine Unterkunft, teilte die Regierungssprecherin weiter mit. Der Menschenrechtsbeauftragte von Berg-Karabach, Gegam Stepanjan, hatte mitgeteilt, dass bei den Kämpfen mindestens 200 Menschen getötet und etwa 400 verletzt worden seien. Auch die aserbaidschanische Seite hatte über Verluste in den eigenen Reihen berichtet.
Die Region ist seit Jahrzehnten zwischen den verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien umstritten. In den 1990er Jahren konnte sich das auf aserbaidschanischem Gebiet liegende, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnte Berg-Karabach mithilfe Eriwans in einem blutigen Bürgerkrieg von Baku loslösen. Dem durch Öl- und Gaseinnahmen militärisch hochgerüsteten Aserbaidschan gelang 2020 eine Rückeroberung grosser Teile Berg-Karabachs. Ein von Russland vermittelter Waffenstillstand erwies sich als brüchig.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam