Destabilisierende Lage Grosser serbischer Militäraufmarsch an Grenze zu Kosovo

dpa/tgab

29.9.2023 - 22:04

Die kosovarischen Behörden haben am Montag, dem 25. September 2023, in Mitrovica, Kosovo, ein Waffenlager aufgedeckt, das von einer serbischen bewaffneten Gruppe beschlagnahmt wurde, die im Verdacht steht, terroristische Verbindungen zu haben.
Die kosovarischen Behörden haben am Montag, dem 25. September 2023, in Mitrovica, Kosovo, ein Waffenlager aufgedeckt, das von einer serbischen bewaffneten Gruppe beschlagnahmt wurde, die im Verdacht steht, terroristische Verbindungen zu haben.
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Die US-Regierung beobachtet nach eigenen Angaben einen «grossen» serbischen Militäraufmarsch an der Grenze zum Kosovo. Über die weitere Absicht kann noch keine Aussage getroffen werden.

29.9.2023 - 22:04

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am vergangenen Sonntag hatte sich ein 30-köpfiger serbischer Kommandotrupp Kämpfe mit der kosovarischen Polizei geliefert.
  • Die US-Regierung beobachtet nun einen serbischen Militäraufmarsch an der Grenze zum Kosovo.
  • Auf diplomatischem Weg versucht die US-Regierung, die Serben dazu zu bringen ihre Truppen zurückzuziehen.
  • Die Nato kündigte am Freitag an, die von ihr geführte Schutztruppe KFOR im Kosovo zu verstärken.

Der Aufmarsch beinhalte ein «beispielloses» Aufgebot von Artillerie und Panzern, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag in Washington. «Wir fordern Serbien auf, diese Truppen an der Grenze abzuziehen.»

Die US-Regierung sei besorgt über die Situation und beobachte sie seit etwa einer Woche, sagte Kirby. Er bezeichnete das serbische Militäraufgebot an der Grenze als «destabilisierend». Über die Absicht könne er derzeit keine Aussage treffen. Man dränge die Serben auch über diplomatische Kanäle, die Truppen zurückzuziehen.

Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter auch Deutschland, erkennen die Unabhängigkeit an, nicht aber Serbien, das seine einstige Provinz zurückfordert.

Am vergangenen Sonntag hatte ein 30-köpfiger serbischer Kommandotrupp in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica Stellung bezogen und sich Kämpfe mit der kosovarischen Polizei geliefert. Dabei waren drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet worden. Die Nato kündigte am Freitag an, die von ihr geführte Schutztruppe KFOR im Kosovo zu verstärken.

dpa/tgab