Uno-SicherheitsratUSA und Russland werfen sich Wettrüsten vor
SDA
23.8.2019 - 01:27
Die USA und Russland haben sich im Uno-Sicherheitsrat gegenseitig vorgeworfen, ein neues Wettrüsten anzuheizen. Russland hatte die Sitzung im mächtigsten Uno-Gremium nach dem Test einer US-Mittelstreckenrakete am vergangenen Sonntag gefordert.
Der stellvertretende russische Uno-Botschafter Dmitri Poljanski sagte am Donnerstag im Sicherheitsrat in New York, der Test einer US-Mittelstreckenrakete vor wenigen Tagen zeige, dass die USA «bereit für einen neuen Rüstungswettlauf» seien. Russland dagegen setze auf einen «ernsthaften Dialog» zur Rüstungskontrolle.
Der US-Diplomat Jonathan Cohen entgegnete, Russland und China würden von den USA Zurückhaltung bei der Rüstung erwarten, während sie selbst «unvermindert und unverfroren» Aufrüstung betrieben. Der US-Waffentest vom vergangenen Sonntag sei «weder provokativ, noch destabilisierend».
Die USA hatten rund zwei Wochen nach dem Ende des INF-Abrüstungsvertrags nach Pentagon-Angaben eine landgestützte und konventionelle Rakete von mehr als 500 Kilometern Reichweite abgefeuert. Der Raketentest wäre unter den Vorgaben des INF-Vertrags noch verboten gewesen.
Rätsel um Atomunfall in Russland
Die Beendigung des Abkommens durch die USA und Russland am 2. August hat weltweit die Ängste vor einem neuen und gefährlichen Rüstungswettlauf geschürt. Das 1987 zwischen den Vereinigten Staaten und der damaligen Sowjetunion geschlossene Abkommen verbot landgestützte Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern, die Atomsprengköpfe tragen können.
Der Unfall mit fünf Toten hatte sich auf einer Plattform im Meer auf dem Testgelände Nyonoska ereignet, das rund 30 Kilometer von der Stadt Sewerodwinsk entfernt ist. Russland hat nur wenige Angaben zu der Explosion gemacht. Experten sehen das Unglück im Zusammenhang mit der Entwicklung einer atombetriebenen Rakete.
Putin präsentiert Russlands neue unverwundbare Atomwaffen
Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei seiner Rede an die Nation eine Serie neuer, angeblich nicht abfangbarer Nuklearwaffen vorgestellt.
Bild: Keystone
«Es geht um neue strategische Raketensysteme Russlands, die wir entwickelt haben als Reaktion auf den einseitigen Ausstieg der USA aus dem Vertrag über Raketenabwehr und die De-facto-Stationierung solcher Systeme auf dem Gebiet der USA und ausserhalb der US-Grenzen», sagte Putin.
Bild: Keystone
Er nannte die schwere Interkontinentalrakete «Sarmat», die Hyperschallrakete «Kinschal» (Dolch), einen atombetriebenen Marschflugkörper und einen neuartigen Torpedo.
Bild: Keystone
Zum ersten Mal sind Bilder der neuen schweren Interkontinentalrakete RS-28 Sarmat veröffentlicht worden.
Bild: Bit Project / Screenshot
Sie folgen Modellen wie der R-36M.
Wladimir Putin, Präsident von Russland, hielt seine jährliche Rede zur Lage der Nation.
Bild: Keystone
Am 18. März will sich Putin das Mandat für eine vierte Amtszeit als Präsident holen. «Um voranzukommen, müssen wir den Raum der Freiheit in allen Bereichen ausweiten», sagte er.
Bild: Keystone
Bis Mitte des nächsten Jahrzehnts wolle Russland unter die fünf grössten Volkswirtschaften aufrücken, so Putin. Dafür müsse das Pro-Kopf-Einkommen um die Hälfte steigen.
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