Coronavirus – Schweiz VBS prüfte Verkauf qualitativ ungenügender Masken nach Afrika

mt, sda

30.1.2021 - 13:45

Kein Verkauf nach Afrika: Die in der Schweiz nicht mehr zugelassenen Masken werden entsorgt. (Symbolbild)
Kein Verkauf nach Afrika: Die in der Schweiz nicht mehr zugelassenen Masken werden entsorgt. (Symbolbild)
Keystone

Die Schweiz hat geplant, qualitativ ungenügende Masken nach Afrika zu verkaufen. Das geht aus einem «Statusbericht» der Armee vom 13. Juni 2020 hervor.

«Wir prüfen derzeit ein Angebot, alle unsere FFP2-Masken, die nicht dem Schweizer Standard entsprechen über einen Händler in den afrikanischen Markt zu verkaufen», hielt Brigadier Markus Näf, Beschaffungskoordinator im Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), in dem Bericht fest, der der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstag vorlag. Der «Blick» berichtete zuerst darüber.

Man sei bereit, diese Masken unter dem Einstandspreis abzugeben, da sie nach dem Auslaufen der entsprechenden Covid-Verordnung nicht mehr in der Schweiz in Verkehr gebracht werden könnten, schrieb Näf weiter. Der Bestand könne «problemlos mit qualitativ einwandfreien und in der Schweiz zugelassenen Masken wieder aufgestockt werden».

Masken werden entsorgt

«Es wurden schliesslich keine Masken nach Afrika geliefert», teilte ein Armeesprecher auf Anfrage mit. Die betroffenen FFP2-Masken seien in der Schweiz gemäss der bis im Herbst geltenden Covid-Verordnung zugelassen gewesen.

Mit der Verschärfung der Covid-Verordnung hätten sie nicht mehr den strengeren Standards der Schweiz entsprochen. Die Masken seien aber nicht mangelhaft, in vielen Ländern blieben und bleiben sie zugelassen. Die in der Schweiz nach den neuen Vorschriften nicht mehr zugelassenen Masken würden entsorgt.

Verteidigungsministerin Viola Amherd gab eine Aufarbeitung durch die interne Revision des VBS in Auftrag, die unter anderem prüfen soll, ob angemessene interne Kontrollen im Prozess der Maskenbeschaffung eingebaut waren, wie der Armeesprecher weiter mitteilte. Die Ergebnisse sollen im Frühling vorliegen.

Die Armeeapotheke beschaffte im Auftrag des Bundesrats seit Beginn der Pandemie rund 300 Millionen Schutzmasken. Mehr als 70 Millionen davon wurden laut dem Armeesprecher an die Kantone, die Bundesverwaltung und die Armee abgegeben. In den Detailhandel gingen zur Anschubversorgung der Bevölkerung im Frühling 2020 zusätzlich mehr als 18 Millionen Hygienemasken.

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