Sudan Verhaftungswelle im Sudan nach Militärputsch

SDA

17.4.2019 - 23:53

Nach dem Putsch gegen ihn gerät auch sein Umfeld ins Visier des Militärs: der abgesetzte Langzeitpräsident Omar al-Baschir. (Archivbild)
Nach dem Putsch gegen ihn gerät auch sein Umfeld ins Visier des Militärs: der abgesetzte Langzeitpräsident Omar al-Baschir. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/EPA/KIM LUDBROOK

Knapp eine Woche nach dem Militärputsch im Sudan sind zwei Brüder des abgesetzten Langzeitpräsident Omar al-Baschir wegen Korruptionsverdachts festgenommen worden. Die Verhaftungen seien Teil einer grösseren Verhaftungswelle, erklärte ein Vertreter des Militärrats.

Von den Verhaftungen betroffen sind neben den Brüdern Abdullah und Abbas al-Baschir zudem führende Mitglieder des früheren Regimes, wie aus den Angaben vom Mittwochabend hervorging. Bereits Anfang der Woche hatte es unbestätigte Berichte über Hunderte Festnahmen von Mitgliedern der früheren Regierungspartei gegeben. Diese wurden allerdings bislang nicht offiziell bestätigt.

Die Militärführung machte indes weiterhin keine Angaben zum Verbleib des vergangenen Donnerstag abgesetzten und festgenommenen Präsidenten. Unbestätigten Berichten zufolge soll er in ein Hochsicherheitsgefängnis in Khartum verlegt worden sein, in dem zuvor von der Regierung häufig Dissidenten eingesperrt worden waren.

Uganda hatte zuvor am Mittwoch erklärt, dem mit internationalem Haftbefehl gesuchten Ex-Präsidenten möglicherweise Asyl (75) zu gewähren. «Falls Al-Baschir einen Antrag auf Asyl hier stellt, werden wir es in Erwägung ziehen», sagte Henry Okello Oryem, ein Staatssekretär im Aussenministerium. Uganda ist ein Unterzeichner des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs und müsste Al-Baschir daher eigentlich nach Den Haag ausliefern.

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