Bei erneuten Protesten gegen den sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir sind Ärzten zufolge mindestens vier Demonstranten getötet worden. Verantwortlich dafür waren demnach Sicherheitskräfte, die gegen die Demonstrationen in der Hauptstadt Khartum vorgingen.
Tausende Menschen waren am Sonntag erneut in Khartum auf die Strasse gegangen. Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein. Bereits am Samstag hatten Tausende vor der Zentrale der Streitkräfte protestiert. Dabei sei ein Mensch getötet worden, sagte ein Polizeisprecher der staatlichen Nachrichtenagentur Suna.
Im Sudan waren zuletzt immer wieder Tausende auf die Strasse gegangen, um gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung und damit einhergehende steigende Preise zu protestieren. Das Land im Nordosten Afrikas befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise.
Die Demonstranten forderten dann zunehmend auch den Rücktritt Al-Baschirs. Dieser hatte im Februar wegen der Proteste einen auf ein Jahr befristeten Ausnahmezustand ausgerufen und die Regierung aufgelöst. Im März ernannte er eine neue Regierung.
Baschir kam 1989 durch einen von Islamisten unterstützten Putsch an die Macht und herrscht seit drei Jahrzehnten. Vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wird er wegen des Verdachts der Kriegsverbrechen und des Völkermordes in der Region Darfur gesucht.
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