US-Wahl Vize-Kandidatin Harris erwartet «schmutzige Taktiken» von Trump

SDA

17.8.2020 - 03:01

Kamala Harris, demokratische Senatorin von Kalifornien, spricht zu Journalisten. (Archivbild)
Kamala Harris, demokratische Senatorin von Kalifornien, spricht zu Journalisten. (Archivbild)
Source: Keystone/AP/Eric Gay

Kamala Harris erwartet «schmutzige Taktiken» aus dem Umfeld von Präsident Donald Trump. Erste rassistisch gefärbte Attacken gab es schon – doch Joe Bidens Mitstreiterin sieht sich gerüstet.

Die designierte demokratische Kandidatin für das Vizepräsidentenamt, Kamala Harris, stellt sich auf «schmutzige Taktiken» des Wahlkampfteams von US-Präsident Donald Trump ein. «Sie werden Lügen benutzen, sie werden Täuschung benutzen», sagte Harris in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der Online-Plattform «The Grio». «Sie werden den Versuch unternehmen, von den wirklichen Problemen abzulenken, die das amerikanische Volk betreffen.» Sie und Joe Biden, der designierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten, seien darauf vorbereitet.

Die mögliche Stellvertreterin Bidens war in dem Interview darauf angesprochen worden, dass Trump vergangene Woche einer als rassistisch kritisierten Verschwörungstheorie neuen Raum verschafft hatte. Der konservative Jurist John Eastman hatte im Magazin «Newsweek» in einem Gastbeitrag bezweifelt, dass Harris Vizepräsidentin werden dürfe, weil ihre Eltern bei ihrer Geburt noch keine US-Bürger gewesen seien.

Die Senatorin aus Kalifornien kam 1964 als Tochter von Einwanderern aus Jamaika und Indien in den USA zur Welt. Falls Trump im November gegen Biden verliert, würde sie erste schwarze Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten.

Trump war bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus am Donnerstag danach gefragt worden und widersprach den Zweifeln nicht. Am Samstag wurde er erneut darauf angesprochen. Er wisse nichts darüber, er habe lediglich einen «schnellen Artikel» darüber gelesen, sagte Trump. «Das ist nichts, was ich verfolgen werde.» Gleichzeitig lobte er – erneut – den Autor des Textes.

Wieder Auftrieb für «Birther»-Bewegung?

Die auch im Internet kursierende Behauptung erinnert an die Bewegung der «Birther», die den Geburtsort von Ex-Präsident Barack Obama und damit seine Qualifikation fürs höchste Staatsamt infrage gestellt hatten. Eine der prominentesten Vertreter der Theorie, wonach Obama in Kenia geboren worden sein soll, war Trump selbst. Obama, erster schwarzer Präsident, kam im US-Bundesstaat Hawaii zur Welt. Harris wurde in Oakland geboren.

Zurück zur Startseite