Mittel gegen die DürreVom Versager zum Vorbild? Wie Kapstadt seine Wasserkrise bekämpft
Von Kristin Palitza, dpa
24.3.2018
Wasserkrise in Kapstadt
Im südafrikanischen Kapstadt hätte fast die «Stunde Null» geschlagen. Dann wäre nach einer dreijährigen Dürre das Wasser abgeschaltet worden. Dazu ist es nicht gekommen. Die drohende Krise hat die Stadt dazu gebracht, das Warten auf den Regen aufzugeben.
Bild: Kristin Palitza/dpa
Doch die Krise ist noch nicht ganz überwunden. Derzeit sind die sechs Wasserreservoirs, die Kapstadt versorgen, mit 23 Prozent gefüllt. Sinkt der Pegel auf 13,5 Prozent, muss die Mehrheit der Einwohner an etwa 200 Ausgabestellen für 25-Liter-Rationen anstehen.
Bild: Kristin Palitza/dpa
Bereits vor Wochen wurden die täglichen Rationen gekürzt. Es sind nur noch 50 statt 87 Liter pro Tag und Person erlaubt.
Bild: dpa
Dürre in Südafrika: Das Jahr 2017 gehörte zu den drei wärmsten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen vor fast 170 Jahren.
Bild: Halden Krog
Dafür kann Kapstadt derzeit kein kostbares Wasser abzweigen: Das geschlossene Schwimmbad im Vorort Newslands.
Bild: Kristin Palitza
Der Wasserpegel im Molteno Reservoir im Zentrum von Kapstadt ist drastisch gesunken.
Bild: Kristin Palitza
Eine letzte Bestellung von Regenwassertonnen auf dem Parkplatz eines Baumarkts in Kapstadt: Die Tonnen sind wegen der Wasserkrise überall ausverkauft.
Bild: Kristin Palitza
Wasserkrise in Kapstadt
Im südafrikanischen Kapstadt hätte fast die «Stunde Null» geschlagen. Dann wäre nach einer dreijährigen Dürre das Wasser abgeschaltet worden. Dazu ist es nicht gekommen. Die drohende Krise hat die Stadt dazu gebracht, das Warten auf den Regen aufzugeben.
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Doch die Krise ist noch nicht ganz überwunden. Derzeit sind die sechs Wasserreservoirs, die Kapstadt versorgen, mit 23 Prozent gefüllt. Sinkt der Pegel auf 13,5 Prozent, muss die Mehrheit der Einwohner an etwa 200 Ausgabestellen für 25-Liter-Rationen anstehen.
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Bereits vor Wochen wurden die täglichen Rationen gekürzt. Es sind nur noch 50 statt 87 Liter pro Tag und Person erlaubt.
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Dürre in Südafrika: Das Jahr 2017 gehörte zu den drei wärmsten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen vor fast 170 Jahren.
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Dafür kann Kapstadt derzeit kein kostbares Wasser abzweigen: Das geschlossene Schwimmbad im Vorort Newslands.
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Der Wasserpegel im Molteno Reservoir im Zentrum von Kapstadt ist drastisch gesunken.
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Eine letzte Bestellung von Regenwassertonnen auf dem Parkplatz eines Baumarkts in Kapstadt: Die Tonnen sind wegen der Wasserkrise überall ausverkauft.
Bild: Kristin Palitza
Der Touristenmetropole Kapstadt ging aufgrund einer Dürre fast das Wasser aus. Jetzt überholt die Stadt ihr Wassersystem. Und hofft, dass sich andere Orte, die auch am Klimawandel leiden, ein Beispiel nehmen.
Im südafrikanischen Kapstadt hätte fast die «Stunde Null» geschlagen. Dann wäre nach einer dreijährigen Dürre das Wasser abgeschaltet worden. Dazu ist es - zumindest vorerst - nicht gekommen. Die drohende Krise hat die Stadt dazu gebracht, das Warten auf den Regen aufzugeben und die Wasserversorgung langfristig mit anderen Mitteln sicherzustellen. Sie baut derzeit eine komplett neue Wasserversorgung auf. Damit sollen die Wasserhähne in der Touristenmetropole auch in Zeiten des Klimawandels nie mehr trocken laufen.
Als Ende 2017 klar wurde, dass Kapstadt «kurz vor einer Katastrophe» stehe, arbeiteten Mitarbeiter der städtischen Behörden für Wochen rund um die Uhr, um das Schlimmste zu verhindern, erzählt die Wasserbeauftragte der Stadt, Xanthea Limberg, der Deutschen Presse-Agentur.
Zunächst durften die rund 4,5 Millionen Einwohner täglich nur noch 87 Liter Wasser pro Person verbrauchen, seit Februar sogar nur noch 50 Liter - das muss fürs Trinken, Duschen, Putzen, Kochen und Klospülen reichen. Dazu wurde in vielen Stadtteilen der Wasserdruck gesenkt. Die Behörden investierten in alternative Wasserquellen, wie Grundwasser, Entsalzung und Aufbereitung von Brauchwasser. Gleichzeitig stellten Landwirte der Stadt Millionen Liter Trinkwasser aus privaten Auffangbecken zur Verfügung.
Auf Regen warten, reicht nicht
Die Dürre habe Kapstadt eine schwere, aber wichtige Lektion erteilt, so Limberg. Bislang setzten die Behörden darauf, dass ausreichende Regenfälle die Trinkwasserreservoire rund um die Stadt füllen. Doch als der Wasserspiegel in den Auffangbecken auf weniger als 23 Prozent sank, setzte langsam Panik ein – und die Realisierung, dass die bisherige Strategie im Zeitalter des Klimawandels nicht mehr ausreicht.
«Was wir jetzt anders machen, ist die Diversifizierung unseres Wassersystems», erklärt Ben Peters, ein Wasserbauingenieur der Stadt. Über die nächsten drei bis fünf Jahre will Kapstadt eine komplett neue Wasserversorgung aufbauen, die zu je einem Viertel auf Regenfall, Grundwasserentnahme, Entsalzung und Aufbereitung beruht. Dafür hat die Stadt für die nächsten zwei Jahre ein Budget von 3,3 Milliarden Rand (umgerechnet rund 225 Millionen Euro) bereitgestellt.
Anfang März – am Ende eines heissen und trockenen Sommers im auf der Südhalbkugel gelegenen Kapstadt – kam endlich die Entwarnung. Es gäbe aufgrund des gesenkten Bedarfs und neuen Wasserquellen genug Trinkwasser bis August, erklärte die Stadt. Da der Termin Mitten in der Winterregenzeit liegt, wird die «Stunde Null» in diesem Jahr nicht mehr erwartet.
«Wassersparen muss zum neuen Lebensalltag werden.»
Xanthea Limberg, Wasserbeauftragter in Kapstadt
«Trotzdem muss allen Bürgern klar sein, dass wir nie wieder so viel Wasser wie vorher verbrauchen können. Wassersparen muss zum neuen Lebensalltag werden», betont Limberg. Sie hoffe, andere Städte weltweit werden sich Kapstadt zum Beispiel nehmen. Denn Kapstadt ist keinesfalls die erste Grossstadt der Welt, in der Wasser aufgrund wandelnder Klimaverhältnisse zum knappen Gut geworden ist.
In Kalifornien gingen mehr als 100 Millionen Bäume ein
Brasiliens Metropole Sao Paulo befand sich 2015 in einer ähnlichen Krise. In Indien wird in 22 seiner 32 Grossstädte täglich für mehrere Stunden das Wasser abgestellt, wie die Tageszeitung Times of India berichtet. Auch in Indonesien litten Millionen von Menschen im vergangenen Jahr aufgrund einer Dürre an Trinkwassermangel.
Behörden der australischen Stadt Melbourne warnen, dass innerhalb von zehn Jahren der Bedarf den Wasservorrat übersteigen könne. Und im US-Bundesstaat Kalifornien herrschte von 2011 bis Anfang 2017 eine historische Dürre, während der mehr als 100 Millionen Bäume eingingen.
Kapstadt habe es richtig gemacht, drastische Wassersparmassnahmen für alle Einwohner, Firmen und die Landwirtschaft zu vereinbaren, sagt Kevin Winter, ein Klimaforscher an der Universität Kapstadt. «Die Reduzierung des Bedarfs sollte der erste Schritt eines jeden Orts sein, der mit Wasserknappheit kämpft», so Winter.
Seit Beginn der Dürre in 2015 hat Kapstadt seinen täglichen Wasserverbrauch nach Angaben der Behörden um fast 60 Prozent reduziert, eine Kürzung, die Experten «bemerkenswert» nennen. Im Vergleich hätten Kapstädter vor zwei Jahren im Durchschnitt noch täglich 235 Liter Wasser pro Person verbraucht, erklärt Winter. Das sei wesentlich höher als der weltweite Durchschnitt von 160 Litern pro Person pro Tag.
Dabei könnten sich Städte aber nicht auf den guten Willen der Einwohner verlassen, warnt der Forscher. «Es muss an den Geldbeutel gehen. Wasser muss teurer werden, damit die Menschen damit sparsamer umgehen», sagt Winter. Zusätzlich müsse es Auflagen für die Ausstattung privater sowie öffentlicher Gebäude geben, wie die Installation von Regenwassertanks, Brauchwasserrecycling oder wassersparenden Wasserhähnen. Hier ist Kapstadt Vorreiter, so Winter. Die Stadt führte im Januar Tarife ein, die Wasserverschwender bestrafen. Dazu verschärften sie eine Verordnung zur städtischen Wassernutzung.
Doch die wichtigste Lektion sei vorausschauendes Planen, sagt Winter, denn wenn die «Stunde Null» droht, sei es im Grunde zu spät. «Wenn andere Orte eins von Kapstadt lernen können, dann das: Klimawandel kann ohne viel Vorwarnung kommen», sagt Winter. «Wartet nicht auf die Dürre. Fangt jetzt an, zu planen.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
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Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Bild: Anthony Anex/Keystone
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Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
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Bild: Felix Kästle/dpa
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Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
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Bild: Mar Granel Palou/dpa
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Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
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Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
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Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
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Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
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Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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