Über 800 Wissenschaftler und Regierungsvertreter aus 128 Ländern beraten im kolumbianischen Medellín über die biologische Vielfalt auf der Erde. Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos eröffnete am Samstag die sechste Plenarsitzung des Weltbiodiversitätsrats (IPBES).
"Die Artenvielfalt zu schützen, ist genauso wichtig wie der Kampf gegen den Klimawandel", sagte Santos. Nach dem Vorbild des Weltklimarats (IPCC) will auch der IPBES Regierungen mit Gutachten und Empfehlungen bei der Entscheidungsfindung in der Umweltpolitik unterstützen.
Drei Jahre lang arbeiteten über 550 internationale Experten an vier Regionalberichten über Amerika, Asien/Pazifik, Afrika sowie Europa/Zentralasien und einem Spezial-Report über die Verschlechterung der Qualität von Land. Bei der Plenarsitzung des IPBES sollen die Berichte nun bis zum 24. März erörtert und verabschiedet werden.
"Die Biodiversität der Welt geht verloren - das untergräbt auch das Wohlergehen der Menschen", sagte der IPBES-Vorsitzende Robert Watson. Nach Einschätzung von Experten hat der Rückgang an biologischer Vielfalt längst auch wirtschaftliche, gesellschaftliche und sogar sicherheitspolitische Folgen.
Nach Einschätzung der Umweltorganisation WWF könnte der Klimawandel bis zum Jahr 2080 dazu führen, dass die Zahl der Pflanzen- und Tierarten in den 33 artenreichsten Regionen der Welt um 25 bis 50 Prozent zurückgeht. Im Dezember hatte die Organisation erklärt, dass mit rund 25'800 bedrohten Tier- und Pflanzenarten 2017 ein neuer dramatischer Höchststand erreicht worden sei.
Der Weltbiodiversitätsrat ist ein wissenschaftliches zwischenstaatliches Gremium. In ihm sind 128 Staaten vertreten, darunter auch die Schweiz.
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