Potentaten-Quiz«Sie ist sehr hässlich. Ich würde sie niemals vergewaltigen» – wer hat‘s gesagt?
Philipp Dahm
29.10.2018
Was geht mich das Wahlergebnis in Brasilien an? Wieso gibt man einem wie Bolsorano seine Stimme? Und worin unterscheidet er sich von Trump oder Duterte? Alle Antworten hier.
Brasilien hat gewählt. Sie könnten sich nun fragen: Was geht mich das an? «Zum einen ist das eine sehr feindselige Art», sagte der News-Komiker John Oliver vor dem Urnengang in seiner Show «Last Week Tonight» auf dem US-Bezahlsender HBO. «Zum anderen leben in Brasilien 200 Millionen Mernschen, es ist das fünftgrösste Land der Erde und sie sind am Rande einer massiven Veränderung: 95 Prozent sagen, das Land bewege sich in die falsche Richtung»
Und das hat den Ausschlag für den Wahlsieg des 63-Jährigen gegeben, den 55 Prozent der Abstimmenden an der Spitze des Staates sehen wollen. Und das, obwohl der frühere Soldaten verbal auch heute noch scharf schiessen kann: Bolsonaro gilt als populistisch oder gar als rechtsextrem.
Das Hassbotschaften-Quiz
Können Sie seine Hassbotschaften von denen eines Rodrigo Duterte unterscheiden? Der Präsident der Philippinen ist ja nicht gerade zimperlich. Und was unterscheidet die beiden von einem Donald Trump? Stellen Sie ihr Gespür für Populismus auf die Probe:
Wie ist es möglich, dass ein «gefährlicher Ideologe» wie Bolsonaro an die Macht kommen konnte? Es liegt an den Zuständen in Brasilien, hat John Oliver schon vor dem Urnengang sehr anschaulich beschrieben.
Bestechungen von bis zu zwei Milliarden Dollar
Da Land hat gerade die schlimmste Rezession seiner Geschichte hinter sich gebracht und ächzt unter der hohen Kriminalität, erklärt der Moderator. 63'880 Menschen wurden 2017 ermordet – mehr als in den USA und Europa zusammen. Jeder dritte Bewohner von Rio de Janeiro fand sich im vergangenen Jahr in einem Kreuzfeuer wieder.
Und dann ist da noch die horrende Korruption, die durch die «Operation Car Wash» öffentlich wurde. Im Vergleich zur Watergate-Affäre sei das Ausmass «viel, viel grösser», sagte Oberstaatsanwalt Deltan Dallagnol: «Wir haben über 200 Personen angeklagt. Die Bestechungen gehen bis zu Summen von zwei Milliarden Dollar.»
Ab Minute 7.52 nimmt sich der Brite dann den Mann vor, der die Wahl für sich entschieden hat: Jair Bolsonaro «ist ein schrecklicher Mensch», sagt Oliver klipp und klar.
Obwohl Bolsonaro explizit homophob redet und agiert, gibt es selbst unter den Betroffenen einen erstaunlich grossen Rückhalt für den Mann. 29 Prozent der Homosxuellen würden für ihn stimmen, berichtete «Bloomberg». Unter ihnen ist beispielsweise Tiago Pavinatto. Warum er dem Kandidaten seine Stimme geben will?
Warum ein Schwuler Bolsorano wählt
Der kommende Präsident «flirtet mit Homphobie, weil er ein einfacher, grober Mann ist, und er weiss das»- Aber? «Er wird von Leuten umgeben sein, die sicherstellen werden, dass die Rechte von Homosexuellen respektiert werden.»
Es ist naiv anzunehmen, dass die Attitüde des kommenden Machthabers die Situation der Schwulen und Lesben verbssern wird. Von den 63'880 Ermordeten im Jahr 2017 sind mindestens 445 wegen ihrer Homosexualität gestorben, so die Organisation Grupo Gay Da Bahia. Und die LGBT-Community ist nicht der einzige potenzielle Verlierer der Wahl: Amnesty International sieht «Risiken für Indigene, Kleinbauern, Homosexuelle, Schwarze, Frauen und Aktivisten».
Nun also wird ein Ex-Militär Brasilien führen. Ein Land, dessen Generäle notabene erst 1985 die Macht an zivile Politiker abgegeben hat. Zu den ersten Gratulanten des früheren Fallschirmjägers gehörte Donald Trump. Der Wahlsieger kündigte an: «Ich werde das Schicksal des Landes verändern.» Wie schlimm es wird, zeigt sich 2019: Am 1. Januar beginnt die Ära Bolsorano.
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