Schwimmdock versenkt Werftkran demoliert Russlands Pannen-Flugzeugträger 

DPA/AFP

30.10.2018

Die «Admiral Kusnezow» ist Russlands einziger Flugzeugträger - und derzeit nach einem Unfall im Wartungsdock ausser Gefecht.
Die «Admiral Kusnezow» ist Russlands einziger Flugzeugträger - und derzeit nach einem Unfall im Wartungsdock ausser Gefecht.
Keystone

Die russische Marine verfügt über genau einen Flugzeugträger: Schwer bewaffnet ist die «Admiral Kusnezow», sie hat aber ihre Macken. Auch bei einer Reparatur in der Werft geht es nicht ohne schwere Pannen ab.

Ein gigantisches russisches Schwimmdock ist bei Reparaturen am Flugzeugträger «Admiral Kusnezow» nahe der Stadt Murmansk gesunken. Vier Arbeiter stürzten bei dem Unfall in der Nacht auf Dienstag ins eisige Wasser und wurden mit Unterkühlungen geborgen, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Ein fünfter Mann werde noch vermisst, sagte die Gouverneurin Marina Kowtun.

Den Angaben nach passierte der Unfall, als Russlands einziger und oft pannengeplagter Flugzeugträger aus dem Dock in dem Ort Rosljakowo herausfahren sollte. Durch einen Stromausfall fielen die Pumpen aus, die das Dock schwimmfähig hielten, und es sank bis auf den Grund.

Zeitplan für Umbauten soll eingehalten werden

Dabei stürzten auch zwei Kräne um, von denen einer das Flugdeck der «Admiral Kusnezow» leicht beschädigte. Das Schiff sei mit Schleppern in einen anderen Hafen bugsiert worden, berichteten Medien.

Das 1980 in Schweden für die sowjetische Marine gebaute Schwimmdock zählt mit 330 Metern Länge und 67 Metern Breite zu den grössten der Welt. Seine Fläche entspricht etwa dem Roten Platz in Moskau.

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Der Zeitplan für die Umbauten an der «Admiral Kusnezow» bis 2020 werde trotz des Unfalls eingehalten, teilten die Vereinten Russischen Schiffbaubetriebe OSK mit. Die «Admiral Kusnezow», Stapellauf 1985, ist mit Marschflugkörpern und 30 Kampfjets bewaffnet, leidet aber unter der Anfälligkeit ihres Antriebs mit Dampfturbinen.

Seit 1997 keine grösseren Reparaturen

«Glücklicherweise sind die für den Betrieb des Schiffs lebenswichtigen Teile nicht betroffen», sagte der Chef der Firma USC, Alexej Rachmanow, der Nachrichtenagentur Tass. Laut einem von Tass zitierten Vertreter der Swedotschka-Werft wurde das Unglück durch einen Kurzschluss ausgelöst.




Bei der 1990 in Dienst gestellten «Admiral Kusnezow» hatte es seit 1997 keine grösseren Reparaturen mehr gegeben. Das Schiff befand sich zu Beginn des vergangenen Jahres im Mittelmeer, um die Truppen des mit Moskau verbündeten syrischen Staatschefs Baschar al-Assad bei der Rückeroberung von Gebieten zu unterstützen, die von Aufständischen kontrolliert wurden.

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