Wegen des anhaltenden Impfstoffmangels in ärmeren Ländern hat der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Corona-Impfstoffhersteller scharf kritisiert.
04.11.2021, 19:18
SDA
Die Produzenten sollten bei den Bestellungen dem solidarischen UN-Impfstoff-Programm Covax den Vorzug geben, «nicht dem Gewinn für Aktionäre», sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag in Genf.
Man höre Ausreden, warum die ärmeren Länder bislang nur 0,4 Prozent des Impfstoffs erhalten hätten, sagte Tedros. Sie machen neun Prozent der Weltbevölkerung aus. Eine Ausrede sei, sie seien noch nicht bereit, um Impfprogramme aufzulegen. Das treffe nur auf wenige Länder zu, sagte Tedros. Eine andere Ausrede der Hersteller sei, die ärmeren Länder hätten nichts bestellt. Aber Tedros verwies darauf, dass sie sich auf das Covax-Programm verlassen hätten. Covax habe Geld und Verträge, aber die Hersteller lieferten nicht.
Die Hersteller sollten keinen Impfstoff mehr in Länder liefern, die bereits 40 Prozent ihrer Bevölkerung oder mehr geimpft hätten, verlangte Tedros. Solche Lieferungen sollten erst wieder aufgenommen werden, wenn auch alle anderen Länder mit Hilfe von Covax 40 Prozent Impfrate erreicht haben, sagte er.
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