Kein neues Virus in China WHO: Die Erreger der Lungen-Krankheiten sind bekannt

dpa

24.11.2023 - 09:17

Eltern bringen ihre Kinder in Harbin zur Schule.
Eltern bringen ihre Kinder in Harbin zur Schule.
dpa

Eine Welle von Lungenentzündungen bei Kindern in China hat Befürchtungen hervorgerufen, ein neues Virus könnte ausgebrochen sein. Jetzt gibt die WHO Entwarnung. Alle Erreger sind bekannt. 

24.11.2023 - 09:17

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  • In China gibt es eine Häufung von Lungenentzündungen bei Kindern.
  • Die WHO hat China aufgefordert, Informationen zu den Erkrankungen zu liefern.
  • Jetzt hat die Weltgesundheitsorganisation bekannt gegeben: Alle Erreger und Krankheitsbilder sind bekannt. Medikamente und Therapien dagegen sind etabliert.

Nach der ungewöhnlichen Häufung von Atemwegserkrankungen bei Kindern in China hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach Rücksprache mit chinesischen Behörden vorerst Entwarnung gegeben. In einer Telefonkonferenz habe die chinesische Gesundheitsbehörde betont, dass sie keine ungewöhnlichen oder neuen Krankheitserreger oder ungewöhnliche Krankheitsbilder entdeckt habe, berichtete die WHO am Abend in Genf.

Die Erkrankungen gingen auf mehrere bekannte Atemwegserreger zurück, darunter Rhinoviren, RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) und Mykoplasmen-Infektionen (Mycoplasma pneumoniae), berichteten die chinesischen Behörden der WHO. Dabei handelt es sich um zellwandlose Bakterien, die nur bei Menschen vorkommen und weltweit verbreitet sind. Sie können vor allem bei Kindern und Jugendlichen Tracheobronchitis oder Lungenentzündung auslösen. Weil die Bakterien zellwandlos sind, haben sie eine Resistenz gegen bestimmte Antibiotika, können nach Angaben der WHO mit anderen Antibiotika aber problemlos behandelt werden.

Ende der Corona-Massnahmen führte zu Häufung

Die WHO hatte Informationen von China eingefordert, nachdem eine Häufung von Atemwegserkrankungen im Norden Chinas bekannt geworden war. Medien hatten über eine Häufung nicht diagnostizierter Lungenentzündungen unter Kindern in der Region berichtet. Die Nationale Gesundheitskommission Chinas führt die Zunahme solcher Erkrankungen im Land auf die Verbreitung bekannter Erreger nach Aufhebung der Corona-Massnahmen zurück. Auch in anderen Ländern wie Deutschland hatte es danach besonders starke Wellen von Erkältungskrankheiten gegeben.

In Chinas sozialen Medien kursieren seit Tagen Berichte und Bilder von vollen Kinder-Krankenhäusern. Die WHO empfahl China, die Fälle weiterhin zu überwachen. Menschen sollten sich gegen Influenza und Covid-19 möglichst impfen lassen, sich von Kranken fernhalten und sich selbst isolieren, wenn sie krank sind, bei Bedarf Mund-Nase-Masken tragen, für gute Lüftung sorgen und sich regelmässig die Hände waschen.

dpa