Coronakrise In Österreich gehen am 14. April erste Läden wieder auf

dpa/tjb

6.4.2020

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat den Kurs vorgegeben: Nach Ostern sollen in seinem Land kleine Geschäfte wieder öffnen dürfen, und im Mai folgen dann auch grössere Geschäfte.
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat den Kurs vorgegeben: Nach Ostern sollen in seinem Land kleine Geschäfte wieder öffnen dürfen, und im Mai folgen dann auch grössere Geschäfte.
Source: APA/dpa/Robert Jäger

Seit 16. März läuft Österreich auf Minimalbetrieb – und konnte die Verbreitung des Coronavirus damit deutlich eindämmen. Der Lohn für die Anstrengungen soll in einem ersten Schritt nach Ostern folgen.

Nach Ostern soll in Österreich in der Corona-Krise der langsame Weg zurück in Richtung Normalität beginnen. Ziel sei es, dass ab dem 14. April kleine Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte unter strengen Auflagen wieder öffnen dürfen, teilte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in Wien mit.

Mundschutz-Pflicht wird ausgeweitet

Ab 1. Mai sollen dann alle Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure wieder öffnen dürfen. Hotels und die Gastronomie sollen frühestens Mitte Mai folgen.

Chronologie der Corona-Krise

Die Ausgangsbeschränkungen werden allerdings bis Ende April verlängert, die Schulen bleiben bis Mitte Mai zu. Veranstaltungen sollen bis Ende Juni nicht stattfinden. Zudem wird das Tragen eines Mundschutzes künftig nicht nur in Supermärkten und Drogerien zur Pflicht.

«Die schnelle und restriktive Reaktion gibt uns jetzt auch die Möglichkeit, schneller wieder aus dieser Krise herauszukommen», sagte Kurz. «Allerdings nur, wenn wir weiter alle konsequent die Massnahmen einhalten und so gut zusammenstehen, wie wir das bisher gemacht haben.»

Kurz bittet um Vorsicht zu Ostern

Vor allem mit Blick auf das Osterfest bat Kurz die Menschen darum, weiter soziale Kontakte zu meiden und voneinander Abstand zu halten. Er fügte hinzu: «Bleiben sie zusammen mit den Menschen, mit denen sie gemeinsam wohnen.»

Österreich ist damit eines der ersten europäischen Länder, das im Kampf gegen das Coronavirus seine Massnahmen schon direkt nach Ostern wieder etwas lockern will.

Auch in Dänemark hat Regierungschefin Mette Frederiksen angekündigt, das Land wahrscheinlich nach Ostern schrittweise wieder öffnen zu wollen. Einen genauen Plan hat sie aber noch nicht vorgelegt. In Tschechien wird aktuell über kleinere Ausnahmeregelungen für den Handel diskutiert, das Minderheitskabinett ist in dieser Frage aber heftig zerstritten.

Österreich läuft seit dem 16. März auf Minimalbetrieb: Mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften und Drogerien ist der Einzelhandel geschlossen, sämtliche Lokale und Restaurants sind ebenfalls zu. Ausserdem gelten Ausgangsbeschränkungen, das Zusammenstehen in Gruppen ist nicht erlaubt.

Massnahmen zeigen erste Wirkung

Im besonders betroffenen Bundesland Tirol gilt zudem bis Ostermontag eine Quarantäne für alle Gemeinden. Die Menschen dürfen dort ihren Wohnort nur mit triftigem Grund verlassen. Auch im Bundesland Salzburg stehen Gemeinden unter Quarantäne, darunter etwa das bei Wintersportlern beliebte Saalbach-Hinterglemm.

Zuletzt wurde deutlich, dass diese Massnahmen offensichtlich wirken: Die Zahl der bestätigten Infektionen mit SARS-CoV-2 steigt seit mehreren Tagen nur noch langsam an, die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen stagniert. Mit Stand Montag, 8 Uhr, gab es in Österreich 12'008 bestätigte Infektionen – das entspricht rund 136 Fällen pro 100'000 Einwohnern.

Die tägliche Steigerungsrate bei den Neuinfektionen lag zuletzt bei rund zwei Prozent – im Vergleich zu 20 Prozent und mehr zu Beginn der Massnahmen Mitte März. Seit Samstag steigt zudem die Zahl der Genesenen schneller als die der neu bestätigten Fälle. Weniger als 3 aus 100'000 Menschen infizieren sich in Österreich derzeit pro Tag neu mit SARS-CoV-2.

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