Erdrutsch auf Ischia Rettungskräfte suchen weiter nach Vermissten

SDA

27.11.2022 - 08:38

Menschen stehen an einer mit Schlamm und Wasser bedeckten Strasse, nachdem schwere Regenfälle Erdrutsche ausgelöst hatten.
Menschen stehen an einer mit Schlamm und Wasser bedeckten Strasse, nachdem schwere Regenfälle Erdrutsche ausgelöst hatten.
Keystone

Die Rettungskräfte sind unvermindert im Einsatz auf der italienischen Insel Ischia. Nach den von schweren Regenfällen verursachten Erdrutschen gelten noch immer elf Personen als vermisst.

Keystone-SDA

Nach dem verheerenden Unwetter auf der italienischen Insel Ischia mit einer Toten und mehreren Verletzten suchen die Behörden weiter nach vermissten Menschen. Die Rettungskräfte waren die ganze Nacht auf Sonntag im Einsatz, wie mehrere Medien berichteten.

Die zuständige Präfektur in der süditalienischen Stadt Neapel veröffentlichte am Sonntagvormittag nach einer Krisensitzung neue Zahlen. Demnach galten weiter elf Menschen als vermisst. Die Zahl der Verletzten sank der Behörde zufolge von 13 auf 4, wobei ein Mensch schwer verletzt war. Eine Frau verlor in dem Unwetter ihr Leben.

Anhaltende Stürme und Regen erschwerten am Samstag die Bergungsarbeiten von Feuerwehr, Polizei und Zivilschutz. Am Sonntag besserte sich die Wetterlage. Laut Präfektur evakuierten die Einsatzkräfte bislang 167 Menschen aus ihren Häusern und brachten sie unter anderem in ein Hotel.

Experten: «Zu wenig Schutzmassnahmen im Risikogebiet»

Am Sonntag waren demnach etwa 150 Feuerwehrleute und circa 220 Polizisten vor Ort im Einsatz. Die Regierung in Rom kündigte eine Ministerratssitzung für Sonntagvormittag an, um in der Region den Notstand zu erklären. Das ist nötig, damit etwa schnell Gelder freigemacht werden können.

In der Nacht zu Samstag trafen Sturm und Starkregen auf die Mittelmeerinsel im Golf von Neapel und richteten vor allem in den nördlichen Küstenorten Casamicciola und Lacco Ameno schwere Schäden an. An Hängen gingen Erdrutsche ab, Fluten aus Wasser, Schlamm und Gestein trieben durch die Strassen, Autos und Busse wurden beschädigt und teilweise bis ins Meer gezogen.

Die Gegend galt als Risikogebiet für Erdrutsche. Erste Expertenstimmen wurden laut, dass dort in den vergangenen Jahren zu wenig für den Schutz getan wurde.