Regierungskreise USA erwägen Abschuss von Ballon über Atlantik

dpa

4.2.2023 - 19:56

Ein Ballon schwebt über Columbia. US-Aussenminister Antony Blinken nennt ihn einen «chinesischen Überwachungsballon».
Ein Ballon schwebt über Columbia. US-Aussenminister Antony Blinken nennt ihn einen «chinesischen Überwachungsballon».
Bild: Anna Griffin/Missourian/AP/dpa

China spielt die Absage von Blinkens Besuch herunter. Ein Besuch sei sowieso nie vereinbart worden, erklärt Aussenministerium. Den Ballon, an dem sich der Streit entzündete, könne man nicht steuern. Das Pentagon weist die Angaben zurück.

4.2.2023 - 19:56

Nach dem Auftauchen eines mutmasslichen chinesischen Spionageballons über US-Territorium erwägt die US-Regierung nach Angaben von Gewährsleuten einen Abschuss des Ballons über dem Atlantik. Dort bestehe potenziell die Möglichkeit, die Trümmerteile zu bergen, sagten vier unterschiedliche Gewährsleute am Samstag der Nachrichtenagentur AP. Ob US-Präsident Joe Biden bereits eine endgültige Entscheidung getroffen habe, sei unklar.

Der Ballon war über Montana gesichtet worden, wo sich auf dem Luftwaffenstützpunkt Malmstrom Air Force Base amerikanische Atomraketensilos befinden. Biden lehnte einen Abschuss des Ballons über Land auf Anraten des Verteidigungsministeriums ab. Dort wurde befürchtet, die Trümmer könnten Menschen am Boden verletzen. Als Reaktion auf eine Reporterfrage sagte Biden am Samstag knapp: «Wir werden uns darum kümmern.»

Spannungen zwischen den Supermächten

Der Ballon flog unterdessen in einer Höhe von 18’300 Metern Richtung Südosten über die US-Staaten Kansas und Missouri hinweg. Am Samstagmorgen (Ortszeit) wurde er auf dem Weg Richtung Atlantikküste über North Carolina gesichtet.

Der mutmassliche chinesische Spionageballon über US-Territorium belastete die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter. Nach der Entdeckung des Ballons sagten die Vereinigten Staaten eine Reise von US-Aussenminister Antony Blinken ab. Blinken sollte am Sonntag Gespräche in Peking führen mit dem Ziel, die Spannungen zwischen den USA und China zu reduzieren.

dpa