Geschlechtserkennung im Ei machts möglich Neue Technik beendet das Küken-Vergasen

jke

30.8.2024

Die Schweizer Eierbranche hat einen Ausweg aus dem Töten männlicher Küken präsentiert. (Archivbild)
Die Schweizer Eierbranche hat einen Ausweg aus dem Töten männlicher Küken präsentiert. (Archivbild)
sda

Das massenhafte Töten männlicher Küken in der Eierproduktion steht vor dem Aus: Mit moderner Geschlechterbestimmung am Ei könnte diese Praxis bald der Vergangenheit angehören.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Mit MRT und künstlicher Intelligenz wird das Geschlecht der Küken schon im Ei festgestellt, ohne den Embryo zu verletzen.
  • Die neue Technik soll ab 2025 in den grössten Brütereien eingesetzt werden und könnte die Schweiz weltweit zur Vorreiterin machen.
  • Die Mehrkosten für Konsument*innen bleiben gering – Eier könnten nur minimal teurer werden.
  • Während Bio-Betriebe auf die Aufzucht männlicher Küken setzen, bleibt die neue Methode vorerst der konventionellen Landwirtschaft vorbehalten.

In der Schweiz ist das Schreddern männlicher Küken seit 2020 verboten, doch das Ende ihrer kurzen Existenz ist dadurch nicht verhindert worden: Jährlich werden rund zwei Millionen männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen vergast.

Ein Vorstoss der Grünen im Jahr 2020, der eine Aufzucht der Hähne forderte, scheiterte am Argument der mangelnden Wirtschaftlichkeit. Nun setzt die Eierindustrie auf eine revolutionäre Methode, um das Töten der männlichen Küken endgültig zu stoppen, berichtet «Watson».

Die sogenannte In-Ovo-Geschlechtsbestimmung erlaubt es, das Geschlecht des Kükens bereits am elften oder zwölften Tag der Bebrütung zu ermitteln – noch bevor der Embryo Schmerzen empfinden kann.

Schweiz bietet weltweit bahnbrechende Lösung

Die Technik basiert auf Magnetresonanztomographie (MRT) und künstlicher Intelligenz, die das Ei unbeschadet lassen. Eier, die männliche Küken enthalten, werden nach der Identifikation nicht weiter ausgebrütet.

Diese bahnbrechende Technologie soll ab Anfang 2025 in zwei grossen Brütereien in Betrieb gehen und bis Ende 2025 flächendeckend etabliert sein. Laut der Branche könnte die Schweiz damit das erste Land sein, das eine umfassende Lösung bietet, die ökologisch, ökonomisch und ethisch sinnvoll ist.

Die Mehrkosten für diese Technik würden an die Verbraucher weitergegeben, sind aber nur geringfügig: Pro Ei könnte sich der Preis um etwa 1,5 Rappen erhöhen.

Bio-Höfe setzen auf die Aufzucht männlicher Küken

Die In-Ovo-Methode ist jedoch nur für konventionelle Betriebe zugelassen. Bio-Höfe setzen stattdessen auf die schrittweise Aufzucht männlicher Küken und den Einsatz sogenannter «Zweinutzungshühner», die sowohl Eier legen als schliesslich auch für die Fleischproduktion geschlachtet werden können.

Derzeit wird noch die Hälfte der männlichen Küken getötet, doch bis 2025 soll diese Zahl auf null gesenkt werden.