«Wir müssen Schrauben noch enger ziehen» Österreich plant bundesweiten Lockdown für Ungeimpfte

dpa

12.11.2021 - 13:29

Alexander Schallenberg (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich, plant einen Lockdown für Ungeimpfte.
Alexander Schallenberg (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich, plant einen Lockdown für Ungeimpfte.
dpa

Die Corona-Werte gehen steil nach oben in der Alpenrepublik. Österreichs Bundeskanzler kündigt einen Lockdown an – aber nicht für alle. Geimpften sei das nicht mehr zuzumuten, sagt Schallenberg.

12.11.2021 - 13:29

In Österreich soll im Kampf gegen die Corona-Pandemie in wenigen Tagen ein Lockdown für Ungeimpfte starten.

Wie Kanzler Alexander Schallenberg am Freitag in Innsbruck ankündigte, sollen die entsprechenden Entscheidungen am Sonntag gefällt werden. Angesichts der steil ansteigenden Infektionszahlen sei es nicht mehr vernünftig, noch abzuwarten. «Wir werden jetzt schon diesen Schritt setzen.»

Es sei den Corona-Geimpften nicht zuzumuten, in einen weiteren Lockdown für alle zu gehen, begründete der konservative Politiker die weitere Einschränkung für Nicht-Immunisierte.

2G-Regel gilt bereits seit Montag

Erst am Montag hatte die Regierung eine 2G-Regel für Lokale, Tourismus, Veranstaltungen und Sport eingeführt: Nur noch Geimpfte und von Covid-19 Genesene haben Zutritt. Ausserdem ist seit Anfang November eine 3G-Regel am Arbeitsplatz in Kraft, wonach Ungeimpfte regelmässige negative Tests vorweisen müssen.

Diese zwei Massnahmen haben zu einem starken Anstieg der Zahl der Erst- und Auffrischungsimpfungen in den vergangenen Tagen geführt. Allerdings steigen die Ansteckungszahlen weiter stark an. Am Freitag meldeten die Behörden knapp 11'800 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz stand bei rund 780. «Wir müssen die Schrauben nochmal enger ziehen», sagte Schallenberg. Der Lockdown solle mit Stichproben kontrolliert werden, kündigte er an.

Die Bundesregierung stuft Österreich nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ab Sonntag wieder als Corona-Hochrisikogebiet ein.

dpa