Falsche Fährte für Schweizer PolizeiOpfer leben in Angst vor flüchtigem Gewalttäter
lru
16.11.2023
Der Aufenthaltsort von Amin T. (35) interessiert nicht nur die Schweizer Strafverfolger. Die Opfer des verurteilten Gewalttäters wie seine Ex-Frau wären froh, wenn er bald gefasst würde. Aktuell leben sie in Angst.
Wo steckt Amin T.*? (*Name geändert) Diese Frage stellen sich die Polizei und seine früheren Opfer gemeinsam.
Bilder auf dem Social Media-Account des im Oktober 2022 in Aarau geflüchteten Gewalttäters lassen vermuten, dass sich der Tunesier in Frankreich aufhält.
Doch jetzt versucht der 35-Jährige offenbar, mit Bildern seine Spuren zu verwischen.
Auf einem von ihm gestern veröffentlichten Foto sieht man ihn mit dem V-Zeichen, wie er zu einem Auto mit Aargauer Kennzeichen läuft. Das berichtet der «Blick».
Amin T. will die Polizei mit einem Trick narren
Das zweite Bild zeigt T., wie er bei einem anderen Wagen mit AG-Kennzeichen an der Beifahrertüre steht.
Will er der Polizei damit weismachen, dass er wieder zurück in der Schweiz ist – um von seinem wahren Aufenthaltsort abzulenken?
Auffällig ist: Auf beiden Bildern sieht der Tunesier deutlich jünger aus als auf den Protzbildern, die er zuletzt ins Internet gestellt hatte – und mit denen er die Schweizer Strafbehörden provozierte.
Bei den neuen Bilder dürfte es sich also um alte Aufnahmen handeln.
Wenig Hoffnung für die Opfer von Amin T.
Für die Opfer von T. ist die Situation belastend. Das gilt besonders für seine Ex-Frau und Mutter der drei gemeinsamen Kinder, die durch den Tunesier in der Vergangenheit schwer verletzt wurde.
Die im Aargau lebende Frau müsste das Land eigentlich verlassen. Doch dagegen kämpft die Mutter mit einer Einsprache beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg an.
Die Ex-Frau lebe mit den Kindern bereits seit über zehn Jahren im gleichen Zimmer in einer Asylunterkunft im Aargau, wo auch schon T. wohnte, sagt eine Freundin gemäss «blick.ch».
Und: Amin T. habe sie seit seiner Flucht schon mehrfach telefonisch bedroht. Deshalb lebt sie in grosser Angst, dass er bei ihr auftaucht.
Die Freundin: «Würde sie mit ihren Kindern nach Tunesien abgeschoben, müsste sie mit ihrem Tod rechnen.»
Ein anderes Opfer wurde vom Tunesier mit einem Klappmesser bedroht und geschlagen. Der Mann sagt, man könne Amin T. nur fassen, wenn einer seine Freunde ihn verpfeifen würde. Denn: «Er wird sich nie ändern und immer wieder ein Land finden, in dem er untertauchen kann.»