Wie stark werden die Extremen? Sachsen und Thüringen wählen heute einen neuen Landtag

dpa

1.9.2024 - 08:02

In Thüringen wie auch in Sachsen wird heute ein neuer Landtag gewählt.
In Thüringen wie auch in Sachsen wird heute ein neuer Landtag gewählt.
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Wird die AfD erstmals stärkste Partei in einem deutschen Bundesland? Die Wählerinnen und Wähler haben das Wort.

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In den ostdeutschen Bundesländern Sachsen und Thüringen haben zwei mit Spannung erwartete Landtagswahlen begonnen. Sie entscheiden darüber, ob die in Teilen rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) erstmals in einem Bundesland stärkste Partei wird. Die Wahllokale sind seit 8 Uhr geöffnet. 

In Thüringen lag die AfD in den jüngsten Umfragen mit rund 30 Prozent weit vor den Christdemokraten mit 21 Prozent und dem linkspopulistischen Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 20 Prozent.

In Sachsen lieferten sich die CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer und die AfD ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Da keine andere Partei mit der AfD kooperieren will, dürfte die Regierungsbildung in beiden Ländern schwierig werden.

Knapp fünf Millionen Wahlberechtigte

In den beiden Bundesländern sind zusammen knapp fünf Millionen Wahlberechtigte zur Stimmabgabe aufgerufen. In Sachsen regierte Kretschmer seit der Wahl 2019 in einer Koalition mit SPD und Grünen. In Thüringen führt der Linken-Politiker Bodo Ramelow eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung. 

Die Linke, die aus der DDR-Staatspartei SED hervorgegangen ist, hatte ihre Hochburgen bisher im Osten der Republik. Durch die Abspaltung des BSW wurde sie nun womöglich entscheidend geschwächt. Die Rolle einer Protestpartei des Ostens macht ihr auch die AFD streitig.

Erste Prognosen zum Wahlausgang werden unmittelbar mit Schliessung der Wahllokale um 18 Uhr erwartet, erste Hochrechnungen etwa eine halbe Stunde später. Das vorläufige Endergebnis dürfte spät in der Nacht vorliegen. Die neuen Landtage müssen sich spätestens 30 Tage nach der Wahl konstituieren.