Appell 30 Prozent weniger Blutspender – «hält das an, droht ein Engpass»

Von Julia Käser

17.3.2020

Franziska Kellenberger von Blutspende SRK Schweiz sagt, es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass Coronaviren übers Blut weitergegeben würden. 
Franziska Kellenberger von Blutspende SRK Schweiz sagt, es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass Coronaviren übers Blut weitergegeben würden. 
Bild: Keystone

Trotz des Ausnahmezustands rund um das Coronavirus sind die Spitäler auf Blutkonserven für Verletzte und Schwerkranke angewiesen. Bei Blutspende SRK Schweiz appelliert man an die Gesunden: Spenden seien unerlässlich.

Das Coronavirus zieht laufend neue Konsequenzen mit sich. So werden in Deutschland laut dem Roten Kreuz die Blutkonserven langsam aber sicher knapp. Die Frage, wie denn die Schweiz diesbezüglich aufgestellt sei, liess Daniel Koch vom BAG an der Medienkonferenz weitgehend unbeantwortet.

Franziska Kellenberger, Kommunikationsleiterin von Blutspende SRK Schweiz, bestätigt «Bluewin», dass sich die Situation rund um das Coronavirus auch hierzulande auf die Blutversorgung auswirke: «Momentan verzeichnen wir rund 30 Prozent weniger Blutspenderinnen und Blutspender.»



Hält diese Reduktion länger an, droht laut Kellenberger ein Versorgungsengpass in den Spitälern – denn klar ist: Auch während der Corona-Epidemie sind Spitäler auf Blutkonserven für verletzte oder schwerkranke Patientinnen und Patienten angewiesen.

Blutspende bezüglich Ansteckungsgefahr unbedenklich

Kellenberger appelliert deshalb an die Bevölkerung: «Es ist unerlässlich, dass sich Gesunde auch beim Blutspenden solidarisch zeigen und wie gewohnt an den laufenden Blutspendeaktionen teilnehmen. Blutspenden sei bezüglich Ansteckungsgefahr unbedenklich.

Gemäss Kellenberger gibt es keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass Coronaviren über das Blut weitergegeben werden könnten. «Die Übertragung des Virus über Blutspenden ist deshalb äusserst unwahrscheinlich.»

Wer gesund sei und keinerlei Symptome wie Fieber, Husten, Schnupfen oder Atembeschwerden verspüre, dürfe ohne Bedenken Blut spenden. Selbsterklärend: Personen mit Erkältungs- und Grippesymptomen ist es verboten, Blut zu spenden. 

Nach Kontakt zu Corona-Patienten gilt eine Wartezeit 

«Falls beim Spender eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen wurde, darf er einen Monat nach erfolgter Symptombewältigung wieder Blut spenden», so Kellenberger. Bei Kontakt zu einer Person mit bestätigter Coronavirus-Infektion gelte für Spendende eine Wartefrist von 14 Tagen.



Sämtliche Blutspendezentren würden sich an die vom Bundesrat und BAG vorgegebenen Sicherheitsvorschriften halten und sorgten weiterhin dafür, dass eine Blutspende für alle Beteiligten in einem sicheren Rahmen stattfinden könnte, bekräftigt Kellenberger.

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