Corona-ÜbersichtWHO-Chef warnt: «Die Pandemie ist noch nicht vorbei» +++ Armee hebt Urlaubs-Sperre auf
Agenturen/red
18.2.2022
Das Wichtigste in Kürze:
Das BAG meldet 16'183 Neuinfektionen bei 57‘080 Tests. 16 Personen starben an Covid-19, 113 wurden hospitalisiert.
Ab kommenden Montag müssen Kinder und Lehrpersonen an Zürcher Schulen keine Masken mehr tragen.
Die Sammelbewegung der Corona-Massnahmengegner «Aufrecht Schweiz» fordert eine «komplette politische und juristische Aufarbeitung der Massnahmen-Politik in der Schweiz».
Die kanadische Polizei hat zwei führende Organisatoren der Proteste gegen die Corona-Politik im Land festgenommen.
Ein Rechtsstreit infolge Corona dürfte den deutschen Versicherer Allianz 3,7 Milliarden Euro oder mehr kosten. US-Investoren haben geklagt, weil die Fondsmanager am Anfang der Pandemie anders als in den Richtlinien festgehalten zu spät reagiert hätten.
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat davor gewarnt, die Corona-Pandemie voreilig für beendet zu erklären. In einigen Ländern gebe es hohe Impfquote verbunden mit einer geringeren Gefährlichkeit der Omikron-Variante, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Dies nähre das gefährliche Narrativ, dass die Pandemie vorbei sei.
«Aber das stimmt nicht», betonte er. Nicht, wenn 70'000 Menschen pro Woche an einer vermeidbaren und behandelbaren Krankheit sterben. Nicht, wenn 83 Prozent der Bevölkerung Afrikas noch nicht einmal eine erste Impfdosis erhalten habe. Nicht, wenn Gesundheitssysteme noch immer unter der Zahl der Fälle ächzten. Und nicht, wenn es ein höchst übertragbares Virus gebe, das fast unkontrolliert zirkuliere. Die Bedingungen seien ideal, dass noch mehr übertragbare, gefährliche Varianten entstehen könnten, warnte der WHO-Generaldirektor.
19.23 Uhr
Studie: Franzosen in Corona-Krise mutlos und unzufrieden
Vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich im April ist die Bevölkerung einer Studie zufolge so mutlos und unzufrieden wie seit vielen Jahren nicht mehr. Ängste und Einschränkungen während der Corona-Pandemie hätten zu einem beispiellosen Rückgang der allgemeinen Lebenszufriedenheit geführt, teilte die Statistikbehörde Insee am Freitag in Paris mit. Der Durchschnittswert der Lebenszufriedenheit lag 2021 bei 6,8 von 10 Punkten. Dies ist der niedrigste Wert seit 2010, als mit der Erhebung der Lebenszufriedenheit begonnen wurde. Die Unzufriedenheit steige mit wachsendem Alter. 2020 hatte der Wert bei 7,2, 2019 bei 7,3 gelegen.
17.40 Uhr
Tschechisches Parlament verlängert umstrittenes Corona-Gesetz
Nach einer kontroversen Debatte hat das tschechische Parlament die Rechtsgrundlage für die Corona-Massnahmen verlängert. Das Abgeordnetenhaus überstimmte den Senat, der die Vorlage zuvor abgelehnt hatte. Das sogenannte Pandemie-Gesetz ermöglicht es dem Gesundheitsminister unter anderem, Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe zu schliessen oder Freizeitaktivitäten einzuschränken. Die bisherige Regelung drohte Ende des Monats auszulaufen.
Die liberalkonservative Regierung plant dennoch weitere Lockerungen. «Ich möchte, dass wir normale Ostern wie vor Corona feiern können», sagte Gesundheitsminister Vlastimil Valek. Derzeit gilt noch eine Maskenpflicht in Innenräumen. Bei der Einreise müssen Ausländer Anmelde-, Test- und Nachweispflichten erfüllen. Die Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen ist begrenzt.
Nach aktuellen Zahlen gab es in Tschechien binnen sieben Tagen 1126 Neuinfektionen je 100'000 Einwohner. Mehr als 3700 positiv getestete Patienten werden im Krankenhaus behandelt. Der EU-Mitgliedstaat hat rund 10,7 Millionen Einwohner.
17.17 Uhr
Lauterbach warnt deutsche Bundesländer vor Wettlauf bei Lockerungen
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Ministerpräsidenten der Bundesländer davor gewarnt, in einen Lockerungs-Wettlauf bei den Corona-Eindämmungsmassnahmen einzutreten. Er wandte sich in Berlin zugleich gegen parteitaktische Manöver bei der Impfpflicht und kündigte an, dass die kostenlosen Schnelltests erhalten bleiben. Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist trotz der rückläufigen Infektionsraten der Scheitelpunkt auf den Intensivstationen noch nicht erreicht.
«Wenn wir zu schnell öffnen, dann steigen die Fallzahlen wieder», sagte Lauterbach. Es dürfe lediglich «massvolle» Lockerungen geben. Daher appelliere er an die Regierungschefs in den Ländern, nicht über die am Mittwoch beschlossenen Massnahmen hinauszugehen. «Wir müssen das umsetzen wie ein Uhrwerk.» Es wäre falsch, mit weitergehenden Lockerungsmassnahmen «politische Geländegewinne» machen zu wollen, sagte Lauterbach.
Er begründete seine Einschätzung mit den bestehenden Risikofaktoren. So sei die Omikron-Variante BA.2 nach jüngsten Forschungserkenntnissen nicht nur ansteckender, ihr Verlauf sei auch etwas schwerer. Ausserdem gebe es in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern drei bis vier Mal so viele Ungeimpfte in der Altersgruppe von über 60 Jahren.
16.31 Uhr
Luxemburgs Aussenminister positiv getestet
Der luxemburgische Aussenminister Jean Asselborn ist positiv auf Corona getestet worden. Er zeige derzeit leichte Symptome und habe sich zu Hause in Isolation begeben, teilte das Aussenministerium in Luxemburg mit.
Asselborn (72) sei vollständig geimpft. Die Infektion wurde den Angaben zufolge über einen PCR-Test am Donnerstagabend festgestellt. Der Luxemburger ist der dienstälteste Aussenminister in der EU. Er ist seit 2004 im Amt.
16.06 Uhr
Hongkong verschiebt Wahl des Regierungschefs wegen massiver Corona-Welle
Wegen der schlimmsten Corona-Welle seit Pandemie-Beginn hat Hongkong die Wahl des neuen Regierungschefs verschoben. Die chinesische Sonderverwaltungszone sei derzeit «mit der schwersten Situation seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren konfrontiert», sagte Regierungschefin Carrie Lam. Die Lage sei «kritisch». Die Wahl soll nun am 8. Mai stattfinden. Ursprünglich sollte ein pekingtreues Wahlkomitee bereits Ende März den neuen Regierungschef oder die neue Regierungschefin bestimmen.
Die Verschiebung der Wahl entspreche auch den Anweisungen von Chinas Präsident Xi Jinping, «die Kontrolle der Epidemie zu unserer obersten Priorität zu machen», sagte Lam.
In der Finanzmetropole werden momentan täglich tausende Infektionsfälle gemeldet. Die Krankenhäuser stehen am Rande ihrer Belastbarkeit. Die von Festlandchina verordnete «Null-Covid»-Strategie verfängt nicht mehr. Angesichts des massiven Ausbruchs kündigte Lam eine Verschärfung der Corona-Massnahmen an. Unter anderem seien verpflichtende Massentests für die 7,3 Millionen Einwohner Hongkongs geplant, erklärte die Regierungschefin.
14.19 Uhr
Armee hebt Urlaubssperre auf
Nach dem Entscheid des Bundesrats vom Mittwoch, die allermeisten Corona-Massnahmen aufzuheben, zieht nun die Armee nach und passt ihr Schutzkonzept an. So ist die Urlaubssperre aufgehoben und die Ausgangsregelung gelockert worden.
Die ab sofort gültigen Regeln sind seit Freitag auf der Homepage der Armee aufgeführt. Aufgehoben wurde demnach neben der Urlaubssperre die Zertifikatspflicht. Den Armeeangaben zufolge soll der Ausgang schrittweise wiedereingeführt werden. Dagegen gilt die FFP2-Maskenpflicht unverändert. Auch die regelmässigen Corona-Tests bleiben bestehen.
Bereits vor zwei Wochen hatte die Armee ihre Corona-Schutzmassnahmen an die damals aktuelle Lage angepasst. So war beispielsweise die Kontaktquarantäne aufgehoben worden.
13.34 Uhr
Das BAG meldet 16'183 Neuinfektionen
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Freitag 16'183 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 57‘080 Tests gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 16 neue Todesfälle und 113 Spitaleinweisungen.
Am gleichen Tag vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 22'221 bestätigte Neuinfektionen, 137 Spitaleintritte und 18 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 27,2 Prozent gesunken. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 17,5 Prozent ab.
#CoronaInfoCH Stand: 18.02. 113 Hospitalisationen mehr als am Vortag, 1064 Hospitalisationen in den letzten 14 Tagen. Auslastung der IS: 75,6% 16 183 laborbestätigte Fälle mehr als am Vortag. Reproduktionszahl Re (08.02.2022): 0,79https://t.co/vMBPcGwAPOpic.twitter.com/5n9quIocmM
Aktuell befinden sich in den Spitälern insgesamt 647 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 75,60 Prozent. 20,60 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen vier Wochen 8712,63 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,79.
68,74 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz sind mittlerweile vollständig geimpft. Weitere 1,32 Prozent haben eine erste Dosis erhalten. Von der Bevölkerung ab 12 Jahren sind 77,93 Prozent geimpft. Ausserdem haben 41,15 Prozent der Gesamtbevölkerung und 75,64 Prozent der über 65-Jährigen eine sogenannte Booster-Impfung erhalten.
Nachdem der Bundesrat die meisten Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie abgeschafft hat, hebt das Glarnerland die letzten einschränkenden kantonalen Vorgaben auf. Zudem wird die kantonale Task Force Covid-19 auf Anfang nächster Woche aufgelöst.
Die departementsübergreifende Task Force Covid-19 stand unter der Leitung von Landesstatthalter und Gesundheitsdirektor Benjamin Mühlemann (FDP). Sie war seit Mai 2020 im Einsatz, als die Verantwortung für die Pandemie-Bewältigung von der kantonalen Führungsorganisation an sie übertragen wurde.
Als eine der letzten noch verbliebenen kantonalen Corona-Massnahmen hebt der Kanton die Zertifikatspflicht für Besuche in Spitälern sowie Alters- und Pflegeheimen auf, wie die Glarner Staatskanzlei am Freitag mitteilte.
11.55 Uhr
Auch in der Solothurner Volksschule fällt die Maske
In der Solothurner Volksschule müssen die Schülerinnen und Schüler von Montag an keine Maske mehr tragen. Das hat der Kanton entschieden. Allgemeine Beschränkungen des Unterrichts entfallen. Die Teilnahme an den repetitiven Tests wird freiwillig.
Trotz deutlich häufigerer Spitalaufenthalte von Kindern und Jugendlichen im Januar habe festgestellt werden können, dass die gesundheitlichen Auswirkungen bei diesen Altersgruppen meist gering und schwere Erkrankungen selten gewesen seien, teilte die Staatskanzlei Solothurn am Freitag mit.
Daher entfällt die Maskenpflicht in der Volksschule. Der Kanton schreibt von einer «wichtigen Öffnungsmassnahme für die Schule». Zudem könnten Unterrichtsbeschränkungen wie beispielsweise im Musik- oder Sportunterricht, Schul- oder Sportlager rückgängig gemacht werden.
Unverändert wichtig sei jedoch, symptomatische Kinder und Lehrpersonen zu testen und Infizierte zu isolieren, hiess es. Repetitives Testen bleibe freiwillig möglich.
11.02 Uhr
Massnahmengegner fordern Untersuchungskommission
Die Sammelbewegung der Corona-Massnahmengegner «Aufrecht Schweiz» fordert eine «komplette politische und juristische Aufarbeitung der Massnahmen-Politik in der Schweiz». Die Massnahmen hätten Kosten von mehreren Hundert Milliarden Franken verursacht, eine komplette unabhängige Aufarbeitung sei also Pflicht.
«Aufrecht Schweiz» fordert unter anderem eine ausserparlamentarische Untersuchungskommission und die Schaffung eines Spezialgerichts mit Kompetenzen gleichwertig einer PUK, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst.
Als Minimum verlangt die Bewegung die Aufarbeitung des Verhaltens des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), die Überprüfung des Wahrheitsgehalts von dessen Veröffentlichungen und die Offenlegung möglicher Verflechtungen mit der Pharmaindustrie wie auch solcher zwischen Medien und Behörden. Des Weiteren sollen die Auswirkungen im sozialen Bereich ebenso untersucht werden wie Folgeschäden.
Hinter «Aufrecht Schweiz» stehen neun Bürgerbewegungen, die allesamt an den Demonstrationen gegen Corona-Massnahmen und Impfzwang aufgetreten sind.
10.02 Uhr
Die Maskentragpflicht an den Zürcher Schulen fällt
Kinder und Lehrpersonen müssen ab kommendem Montag in den Zürcher Schulen keine Masken mehr tragen. Der Regierungsrat hat die kantonale Covid-Verordnung entsprechend angepasst, wie er am Freitag mitteilte.
Eine allgemeine Maskentragpflicht sei angesichts der vom Bundesrat beschlossenen Lockerungsschritte und der allgemeinen epidemiologischen Lage nicht mehr verhältnismässig, begründet der Zürcher Regierungsrat seinen Entscheid.
Die Maskenpflicht ab der 1. Primarklasse an der Zürcher Volksschule hätte eigentlich noch bis 27. Februar befristet gegolten. Jetzt fällt sie eine Woche früher dahin.
Davon profitieren unter anderem die Winterthurer Schulen, deren Sportferien an diesem Wochenende enden. In anderen Zürcher Gemeinden dauern diese in der kommenden Woche noch an.
9.55 Uhr
Sechs Länder sollen afrikanischen mRNA-Impfstoff herstellen
In sechs Ländern Afrikas soll mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in absehbarer Zeit patentfreier mRNA-Impfstoff hergestellt werden. Die WHO gab am Freitag beim EU-Afrika-Gipfel die Standorte Südafrika, wo der erste afrikanische mRNA-Impfstoff entwickelt wird, Ägypten, Kenia, Nigeria, Senegal und Tunesien bekannt. Die Länder sollen jetzt die nötige Technologie erhalten und bei der Ausbildung der Fachkräfte unterstützt werden.
Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie gefährlich es sei, auf einige wenige Impfstoffhersteller angewiesen zu sein, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Er hat seit Monaten scharf kritisiert, dass reiche Länder sich einen Grossteil der Corona-Impfstoffproduktion mit Vorverträgen sicherten und viele Länder monatelang praktisch leer ausgingen. Mehr als 80 Prozent der Bewohner Afrikas hätten bis heute noch nicht einmal die erste Impfdosis erhalten, sagte er.
Die WHO wählte Südafrika 2021 als mRNA-Zentrum, um den ersten afrikanischen Corona-Impfstoff zu entwickeln. Von dort soll die Technologie lizenzfrei an Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen geliefert werden. Der Impfstoff soll 2023 fertig sein. Er verletzt nach Angaben der WHO keine Patente. Neben Corona-Impfstoffen sollen in den Ländern auf Basis von mRNA-Technologie später auch andere Medikamente hergestellt werden können, etwa Insulin, Krebsmedikamente oder solche gegen Malaria, Tuberkulose oder HIV.
9.10 Uhr
Glarner Landsgemeinde wieder ohne Einschränkungen
Nach der Aufhebung der meisten Corona-Massnahmen stehen die Chancen gut, dass die Glarner Landsgemeinde am 1. Mai ohne Einschränkungen durchgeführt werden kann. Zur Diskussion stehen unter anderem die Höchstaltersgrenze für öffentliche Ämter und der Klimaschutz.
«Der Landsgemeinde steht nach der Absage 2020 und der Verschiebung 2021 wohl nichts mehr im Weg», schrieb die Glarner Staatskanzlei am Freitag in einer Mitteilung.
Nachdem der Bundesrat am Mittwoch die bestehenden Corona-Schutzmassnahmen aufgehoben hat, seien zum jetzigen Zeitpunkt während der Landsgemeinde keine Schutzmassnahmen geplant. Dies werde neu beurteilt, falls sich die Pandemie ungünstig entwickeln sollte.
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger werden im Ring politisch aus dem Vollen schöpfen können. Zusammen mit Restanzen der Landsgemeinde 2021 werden einige der 17 Traktanden möglicherweise für rege Diskussionen sorgen.
Wichtige Vorlagen betreffen die Förderung der Digitalisierung, das Energiegesetz, das Kantonalbankgesetz, die Höchstaltersgrenze für öffentliche Ämter, der Memorialsantrag «Slow Sundays im Klöntal» oder die Aufnahme des Klimaschutzes in die Verfassung
8.46 Uhr
Auch in Nidwalden macht das Impfzentrum dicht
Die Nidwaldner Impfstelle im alten Zeughaus in Oberdorf NW schliesst am nächsten Mittwochabend. Der Kanton begründet dies in einer Mitteilung vom Freitag damit, dass sich nur noch wenige Personen gegen Covid impfen lassen würden. Bereits vereinbarte, auch spätere Impftermine würden aber wie geplant stattfinden.
Die Impfstelle war seit dem 3. September 2021 in Betrieb. Es wurden dort rund 12'000 Erst-, Zweit- und Auffrischimpfungen verabreicht. Nach der Schliessung der Impfstelle sind Corona-Impfungen weiterhin in Arztpraxen und Apotheken möglich.
Am Donnerstag hatte der Kanton Luzern bekannt gegeben, seine Impfzentren in Luzern, Hochdorf und Willisau spätestens Ende März zu schliessen. Impfungen sind danach weiterhin an den drei Standorten des Luzerner Kantonsspitals (Luzern, Sursee, Wolhusen) möglich.
8.10 Uhr
Kanadische Polizei nimmt Anführer von Trucker-Protesten fest
Inmitten wochenlanger Proteste gegen die Corona-Politik der kanadischen Regierung hat die Polizei Berichten zufolge zwei führende Organisatoren festgenommen. Ein Mann und eine Frau seien am Donnerstag (Ortszeit) in der Hauptstadt Ottawa von Beamten abgeführt worden, berichteten kanadische Medien übereinstimmend unter Berufung auf andere Protestanhänger und Videoaufnahmen.
Beiden werde Anstiftung zur Sachbeschädigung vorgeworfen, während der Mann unter anderem auch wegen Behinderung der Justiz angeklagt worden sei, sagte ein Anwalt dem Sender Global News. Von der Polizei gab es demnach zunächst keine Stellungnahme.
Die Behörde hatte am Nachmittag nochmals die verbleibenden Protestierenden dazu aufgefordert, das Stadtzentrum Ottawas schnellstmöglich zu verlassen. «Massnahmen stehen unmittelbar bevor», warnte Interimspolizeichef Steve Bell. Man habe in den vergangenen Tagen direkt mit den Demonstranten kommuniziert und sie vor den Konsequenzen gewarnt, wenn sie sich nicht an diese Regeln halten würden. Die Polizei errichtete demnach am Donnerstag einen Sicherheitsbereich mit rund 100 Kontrollpunkten in der Innenstadt.
6.19 Uhr
Südkorea lockert trotz Rekordwert bei Neuinfektionen
Trotz des explosiven Anstiegs der nachgewiesenen Infektionsfälle hat Südkorea die Kontaktbeschränkungen etwas gelockert. Die täglichen Fallzahlen überschritten am Donnerstag erstmals seit Beginn der Pandemie 100'000.
Die Regierung beschloss, dass die Betriebszeiten für Cafés und Restaurants um eine Stunde auf 22 Uhr verlängert werden können. Sie reagierte damit auf Proteste von Kleinbetrieben und Selbstständigen, die Umsatzverluste infolge schärferer Beschränkungen beklagt hatten. Die neuen Massnahmen sollen am Samstag in Kraft treten und zunächst bis Mitte März gelten. Die Beschränkungen für private Treffen sollen jedoch weiterhin auf sechs Personen bestehen bleiben.
6.02 Uhr
Rechtsstreit in USA kostet Allianz-Versicherung Milliarden
Die Geschäfte der deutschen Allianz-Versicherung liefen letztes Jahr gut. Aber ein Rechtsstreit der Tochter Allianz Global Investors (AGI) in den USA zwingt den Versicherer zu einer Rückstellung von 3,7 Milliarden Euro.
Mehrere Investoren haben die Allianz in den USA wegen Verlusten verklagt, für die sie die Fondstochter AGI verantwortlich machen. Die Vorwürfe laufen darauf hinaus, dass die Fondsmanager die eigenen Richtlinien nicht eingehalten und nicht angemessen auf die Marktentwicklung in der frühen Phase der Pandemie reagiert hätten. Dies soll wiederum die hohen Verluste der Investoren verursacht haben.
Ob die 3,7 Milliarden Euro ausreichen werden, ist ungewiss. Allianz rechnet mit weiteren Belastungen, bevor die Angelegenheit komplett abgeschlossen ist.
5.08 Uhr
Portugal beschliesst weitere Lockerungen
Angesichts sinkender Infektionszahlen hat Portugal eine weitere Lockerung beschlossen. Wie die Regierung am Donnerstag nach einer Kabinettssitzung mitteilte, wird unter anderem die 3G-Regel abgeschafft, die im beliebten Ferienland bisher noch für den Besuch von Hotels, Restaurants und anderen Einrichtungen galt. Auch Grenzen für die zulässige Auslastung wird es nicht mehr geben. Zudem entfällt die Testpflicht für den Zutritt zu Sportveranstaltungen, Diskotheken und Bars. «Dies ist ein weiterer Schritt hin zu einem normalen Leben, das uns vor fast zwei Jahren entrissen wurde», erklärte Präsidentschaftsministerin Mariana Vieira da Silva.
Einige Einschränkungen bleiben allerdings vorerst bestehen. In geschlossenen öffentlichen Räumen muss man weiterhin Schutzmaske tragen. Ungeimpfte und auch diejenigen, die noch keine Booster-Impfung haben, müssen bei Besuchen in Krankenhäusern und Pflegeheimen einen negativen Test vorlegen. Und bei der Einreise ins Land muss der digitale Impfpass vorgelegt werden. Der Corona-Notstand bleibt in abgeschwächter Form bis zum 7. März in Kraft.
Die Zahl der täglich erfassten Neuansteckungen fiel in Portugal zuletzt auf gut 16'000, nachdem Ende Januar noch ein Rekord von mehr als 65'000 Fällen registriert worden war. Die Sieben-Tage-Inzidenz halbierte sich in den vergangenen zehn Tagen von mehr als 2500 auf inzwischen nur noch gut 1230. Aufgrund der sehr hohen Impfquote war die Lage in den Krankenhäusern ohnehin entspannt geblieben.