NidwaldenStalking-Prozess: Angeklagter räumt Fehler ein
SDA
27.3.2019 - 18:39
Einem 59-Jährigen wird vorgeworfen, seiner Ex-Partnerin nachgestellt zu haben. Im Prozess hat sich der vermeintliche Stalker nun in Widersprüche verstrickt. Dabei wurde es unerwartet emotional.
Tränen, Widersprüche und Geständnisse hat es am Mittwoch vor dem Nidwaldner Kantonsgericht gegeben. Ein 59-Jähriger, der seiner Ex-Partnerin nachgestellt haben soll, musste sich in einem Stalking-Prozess verantworten. Die Verteidigung fordert eine Geld-, die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe.
Ein Strafbestand des Stalkings fehle zwar in der Schweiz, einzelne Handlungen könnten aber strafbar sein, sagte die Staatsanwältin. Sie forderte für den Angeklagten eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren unbedingt, eine stationäre Massnahmen, 4000 Franken Busse sowie Kontakt- und Rayonverbote.
Dem Beschuldigten legte sie jeweils mehrfache Drohung, Nötigung und grobe Strassenverkehrsdelikte sowie Betrug und weitere Vergehen zur Last. Die Trennung von seiner Partnerin im Jahr 2016, die im Streit erfolgte, habe ihn sehr gekränkt, sagte der Angeklagte vor Gericht.
Er räumt ein, in der Folge einen GPS-Peilsender ans Auto der Ex-Partnerin montiert zu haben, was genauso ein Fehler gewesen sei wie Bestellungen von Essen und Reizwäsche auf den Namen der Frau.
Realer Psychothriller
«Er hat mich 24 Stunden am Tag gejagt», schilderte die Ex-Partnerin vor Gericht unter Tränen. Sie habe Angst gehabt, dass er sie erwische und ihr etwas antue. Die Frau erlitt einen Zusammenbruch und wurde krankgeschrieben. Die Staatsanwältin sprach von einem Psychothriller, der zur Realität wurde.
Er habe Briefe, Pakete und oft täglich mehrerer Mails geschickt – mit intimen Videos, Bildern von zwei Grabsteinen oder dem Vermerk «Die Flucht gelingt dir nicht». Auch habe er sie im Strassenverkehr bedrängt, ihr zu Hause, in der Öffentlichkeit und am Arbeitsplatz nachgestellt.
Laut einem Gutachten hat der Mann eine schwerwiegende und überdauernde Persönlichkeitsstörung. Der Angeklagte schiebe Verantwortung für eigenes Handeln auf andere ab.
Eifersuchtsszenen
Von einer Genugtuung und Schadenersatz für seine Ex-Partnerin wollte er vor Gericht nichts wissen. Sie habe ihr Leben lang Geld aus anderen Leuten herausgezogen, sagte er. Das Stalking sei überdies gegenseitig gewesen.
Seine Verteidigerin sagte, es liege ein Beziehungsstreit vor. Eifersuchtsszenen und überhöhte Liebesbeteuerungen der Ex-Partnerin hätten sich abgewechselt. Drohungen lägen nicht vor, die Bilder der zwei Grabsteine etwa seien Zeichen dafür gewesen, dass sie zusammen alt werden sollen.
Ihr Mandant sei unter anderem der mehrfachen Nötigung, des Ungehorsams gegen amtliche Verfügungen und der einfachen Verkehrsregelverletzung schuldig zu sprechen. Dafür solle er mit einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen sowie einer Busse von maximal 500 Franken zu bestraft werden und die ambulante Massnahme fortzuführen. Statt fünf Jahre forderte die Verteidigerin für drei Jahre ein Kontakt- und ein Annäherungsverbot auf unter 200 Meter. Für die Überhaft stehe ihm eine Genugtuung zu.
Widersprüche
Die Staatsanwältin wog in ihrem Plädoyer die Aussagen von Beschuldigtem und Ex-Partnerin gegeneinander ab. Die Frau habe glaubhaft, detailgetreu und inhaltlich konstant die Vorwürfe geschildert und sich auch selbstkritisch gegeben, was ein bedeutendes Glaubwürdigkeitsindiz sei. Sie würden durch Beweise und Indizien gestützt, etwa die unzähligen ausgedruckten Emails oder Videoaufnahmen sowie Zeugenaussagen.
Die Aussagen des Beschuldigten dagegen seien unglaubhaft. Sie enthielten wenig Details, oft habe er die Aussage verweigert und versucht, die Taten zu bagatellisieren. Dazu kämen mehrere Widersprüche.
Einer davon betraf den Anklagepunkt des Betrugs. Der Mann überwies seiner Ex-Partnerin – laut deren Angaben ungebeten – 25'000 Franken. Einmal sagte er vor Gericht, dies sei Geld für seine Kinder gewesen, ein andermal, es sei für ein gemeinsames Projekt mit der Ex-Partnerin in Brasilien bestimmt gewesen.
Die Anklägerin führte auch fehlende Reue an und wies auf Aussagen der Ex-Partnerin hin, wonach der Angeklagte das Stalking nach der Untersuchungshaft wieder aufgenommen habe. Der Beschuldigte sei offensichtlich ein unbelehrbarer Stalker. Das Rückfallrisiko sei hoch, die stationäre Massnahme daher angebracht, dem pflichtete auch die Verteidigerin der Privatklägerin bei.
Angeklagt wurden über hundert Taten. Das Urteil wird zu einem späteren Zeitpunkt schriftlich eröffnet.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
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Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
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Bild: Keystone/dpa
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Bild: Kapo TG
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Bild: Keystone
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Bild: Keystone
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